
Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet einen Toten durch Drohnenangriffe ++
Die Ukraine meldet einen Toten durch russische Drohnen in der Region Sumy. Russland hat nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
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Munition für die Ukraine: Russland wirft Serbien Verrat vor
Russland hat serbischen Rüstungsunternehmen im Zusammenhang mit angeblichen Munitionslieferungen an die Ukraine Verrat vorgeworfen. Der russische Auslandsgeheimdienst SWR teilte mit, Rüstungsunternehmen des Balkanlandes belieferten Kiew über Zwischenhändler aus dem Kreis der NATO-Staaten mit Munition und verstießen damit gegen die von der Regierung in Belgrad ausgerufene Neutralität in dem Konflikt.
Serbische Waffen gelangten überwiegend über Tschechien, Polen und Bulgarien in die Ukraine. Zuletzt seien als "exotische Optionen" auch afrikanische Staaten dafür eingesetzt worden. Der Export werde über ein einfaches System unter Verwendung gefälschter Zertifikate über Zwischenhändler abgewickelt. Serbische Rüstungsarbeiter leisteten einen Beitrag "zu dem vom Westen entfesselten Krieg", erklärte der Geheimdienst.
Hunderttausende Granaten und etwa eine Million Schuss Munition seien auf diesem Weg von Serbien in das von Russland angegriffene Land gelangt.
Gespräche in Istanbul: Russische Delegation bleibt gleich
Die russische Delegation für die zweite Runde der Gespräche mit der Ukraine im türkischen Istanbul wird dieselbe sein wie für die erste Runde, zitierte die Nachrichtenagentur TASS die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova. Russland hatte vorgeschlagen, die nächste Runde der direkten Gespräche mit der Ukraine am 2. Juni in Istanbul durchzuführen. An der ersten Runde am 16. Mai nahmen ein Berater des Präsidenten, ein Spitzendiplomat sowie hochrangige Militär- und Geheimdienstvertreter teil.
MSMT: Angriffe mit Hilfe aus Nordkorea
Russland hat nach Erkenntnissen einer internationalen Beobachtergruppe seine Angriffe auf die Ukraine dank nordkoreanischer Hilfe verstärken können. Es seien über 20.000 Container mit Munition nach Russland geliefert worden, erklärt das Multilateral Sanctions Monitoring Team (MSMT). Darunter seien neun Millionen Artilleriegranaten und Munition für Raketenwerfer. Zudem habe Nordkorea zur Verbesserung der Zielgenauigkeit ballistischer Raketen beigetragen.
Das MSMT überwacht die Einhaltung von Sanktionen, die vom UN-Sicherheitsrat festgelegt wurden. Zu den elf Staaten, die das MSMT tragen, gehört auch Deutschland.
Atomkraftwerk Saporischschja: Kein Anzeichen für Wiederinbetriebnahme
In der Ukraine gibt es keine Anzeichen dafür, dass Russland die Wiederinbetriebnahme des von ihm besetzten Kernkraftwerks Saporischschja vorbereitet, sagte ein Beamter der UN-Atomaufsichtsbehörde. "Unsere Teams bestätigen weiterhin, dass es im Moment keine Anzeichen für aktive Vorbereitungen für einen Neustart des Kraftwerks gibt“, so der Beamte der Internationalen Atomenergiebehörde.
Selenskyj: Habe mit Merz über Taurus gesprochen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat während seines Berlin-Besuchs mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über die mögliche Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an sein Land geredet. "Wir haben das Thema Taurus bei einem Treffen unter vier Augen zwischen dem Bundeskanzler und mir besprochen», sagte er dem ukrainischen Nachrichtenportal RBK zufolge. Es werde in diese Richtung gearbeitet, aber beide hätten auch abgemacht, die Thematik künftig in der Öffentlichkeit nicht zu erörtern. Er werde sich an das Versprechen halten, sagte Selenskyj.
Merz: "Weiter mit aller Kraft die Ukraine unterstützen"
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat bei der Verleihung des Aachener Karlspreises an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das "Friedensprojekt Europa" gewürdigt und gleichzeitig seine Weiterentwicklung angemahnt. "Wir werden das Friedensprojekt Europa, das nach innen so erfolgreich war, weiterentwickeln müssen - zu einem Friedensprojekt auch nach außen", sagte er in Aachen. Europa müsse so stark werden, "dass es den Frieden auf unserem Kontinent wiederherstellen und die Freiheit auf Dauer sichern kann".
Bei dieser Aufgabe stehe Deutschland bereit, "mit aller Entschlossenheit voranzugehen", sagte Merz. So werde Deutschland "weiter mit aller Kraft die Ukraine unterstützen - militärisch, aber auch wirtschaftlich und politisch", betonte er und verwies auf die geplante Steigerung der Verteidigungsausgaben.

Deutschland werde "weiter mit aller Kraft die Ukraine unterstützen": Bundeskanzler Friedrich Merz bei seiner Rede in Aachen.
Russland meldet Einnahme dreier Ortschaften
Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben drei weitere Ortschaften in der Ukraine eingenommen. Die Truppen hätten die Kontrolle über die Siedlung Stroivka in der ukrainischen Region Charkiw sowie die Ortschaften Schewtschenko Persche und Hnatiwka in der Region Donezk übernommen, teilt das Verteidigungsministerium mit.
Ein Toter in der Ukraine nach Drohnenangriffen
Die Ukraine hat einen Toten durch russische Drohnenangriffe gemeldet, mehrere Menschen wurden verletzt. Beim Beschuss der Stadt Bilopilja in der grenznahen ukrainischen Region Sumy sei ein Zivilist getötet und eine Frau verletzt worden, teilte die Gebietsverwaltung mit. "Wohnhäuser wurden zerstört", hieß es auf dem Telegramkanal der Behörde. Auch in anderen Gemeinden gab es demnach Schäden, unter anderem an Infrastrukturobjekten. Bei Drohnenangriffen auf die ukrainische Industrieregion Dnipropetrowsk wurden nach Behördenangaben drei weitere Zivilisten verletzt. Auch hier gab es Zerstörungen an Wohnhäusern.
Russland meldet Abschuss mehrerer ukrainischer Drohnen
Das russische Verteidigungsministerium meldet den Abschuss von 48 ukrainischen Kampfdrohnen, davon drei über dem Gebiet Moskau. Auf dem Flughafen Wnukowo musste der Verkehr zeitweise eingestellt werden. Zudem sind nach Angaben von Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin Drohnentrümmer in ein Wohnhaus am Wernadski-Prospekt im Süden der Hauptstadt gestürzt. In der Moskauer Vorstadt Odinzowo wurde zudem ein Fahrzeug durch herabfallende Trümmer beschädigt. Verletzte hat es in beiden Fällen demnach nicht gegeben.
Kreml schlägt der Ukraine neue Verhandlung am Montag vor
Im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs schlägt Russland der Regierung in Kiew eine weitere direkte Gesprächsrunde über eine Waffenruhe an diesem Montag vor. Die Verhandlungen sollten wieder in Istanbul stattfinden, sagte Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben der Staatsagentur Tass. Die russische Delegation sei bereit, dort dem ukrainischen Team ein Memorandum vorzustellen. Das Papier lege die russische Position zu "allen Aspekten einer zuverlässigen Überwindung der Grundursachen der Krise" dar.
Die Ukraine pochte aber umgehend darauf, das Memorandum sofort zu bekommen. Andrij Sybiha, Außenminister des vor mehr als drei Jahren von Russland angegriffenen Landes, schrieb bei X, man erwarte, dass die russische Seite das nächste Treffen nicht scheitern lasse und "unverzüglich" ihre Vorschläge vorlege, so wie zuvor vereinbart.
Rubio bekräftigt Aufruf zu Dialog "in gutem Glauben"
US-Außenminister Marco Rubio bekräftigt in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow die Forderung von Präsident Donald Trump nach einem "Dialog in gutem Glauben" zwischen der Ukraine und Russland als einzigen Weg zur Beendigung des Krieges. Dies teilt das US-Außenministerium mit. Rubio habe bei dem Telefonat den zwischen Russland und der Ukraine am Wochenende vereinbarten Gefangenenaustausch im Verhältnis "1.000 zu 1.000" gelobt.
Merz: "Taurus"-Lieferung "im Bereich des Möglichen"
Bundeskanzler Friedrich Merz schließt eine Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine nicht aus. "Natürlich ist das im Bereich des Möglichen", sagte der CDU-Vorsitzende im ZDF-heute journal auf eine entsprechende Frage. Merz verwies zugleich darauf, dass dies eine mehrmonatige Ausbildung von Soldaten in der Ukraine erfordern würde. Wenn man das System in einem halben oder einem Jahr liefern würde, nütze es der Ukraine heute nichts, betonte Merz. Deshalb verbessere man die militärische Unterstützung des Landes heute.
Merz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatten sich zuvor in Berlin im Kanzleramt getroffen. Der Bundeskanzler sicherte dem von Russland angegriffenen Land dabei die fortwährende Unterstützung zu, solange dies notwendig sei.
Wadephul wirft Putin fehlende Verhandlungsbereitschaft vor
Außenminister Johann Wadephul hat Kremlchef Wladimir Putin im US-Fernsehen vorgeworfen, nicht bereit für ein Ende des Angriffskriegs gegen die Ukraine zu sein. "Alle sind für Verhandlungen. Alle sind dafür, dass die beiden Parteien eine einvernehmliche Lösung finden. Aber im Moment ist Russland dazu nicht bereit (...)", sagte der CDU-Politiker im Interview mit dem US-Sender Fox News auf Englisch.
Die Europäer müssten nun alles tun, um die Ukraine in die Lage zu versetzen, ihr eigenes Territorium zu verteidigen, mahnte Wadephul. Russland habe diesen Krieg begonnen und beende ihn nicht. "Und solange das der Fall ist, müssen wir der Ukraine zur Seite stehen und ihr wirklich die militärischen Waffen geben, die sie braucht, um ihr Territorium verteidigen zu können."
Der Liveblog vom Mittwoch zum Nachlesen
Russland hat der Ukraine nach eigenen Angaben neue Friedensgespräche in Istanbul ab Montag vorgeschlagen. Deutschland wird der Ukraine weitere militärische Unterstützung in Höhe von rund fünf Milliarden Euro gewähren.