
Krieg im Nahen Osten ++ UN-Generalsekretär fordert Ende aller Kämpfe ++
UN-Generalsekretär Guterres hat dazu aufgerufen, die Kämpfe einzustellen und wieder zu verhandeln. Auch die sogenannten E3 Deutschland, Frankreich und Großbritannien appellierten an Teheran.
- Guterres sieht "gefährliche Wende" in US-Militärschlag
- Sogenannte "E3" rufen Iran an den Verhandlungstisch
- Wadephul verteidigt US-Militärschlag und fordert Verhandlungen
- Hegseth: Luftangriffe lange vorbereitet
- Auch Israel greift wieder im Iran an
- Saudi-Arabien reagiert mit "großer Besorgnis"
- Israels Militär meldet Raketenangriffe aus dem Iran
- Huthi drohen mit Attacken auf US-Schiffe
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Pistorius sieht Bedrohung nach Angriffen gebannt
Verteidigungsminister Boris Pistorius geht davon aus, dass mit dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen eine große Bedrohung gebannt wurde. Es sei zwar nie gut, wenn eine Konfrontation militärisch eskaliere, sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung Caren Miosga. Doch wenn es stimme, was Israel und die USA sagten, sei der Iran weit vorangekommen auf dem Weg zur Atombombe.
"Das Entscheidende ist, glaube ich, zunächst mal, dass hier eine große Bedrohung ausgeschaltet worden ist", sagte Pistorius. "Und das (...) ist eine gute Nachricht für den Mittleren Osten und den Nahen Osten, aber auch für Europa."
Pistorius stellte sich inhaltlich hinter Bundeskanzler Merz (CDU), der gesagt hatte, Israel erledige mit seinen Angriffen gegen iranische Atomanlagen die "Drecksarbeit". Er selber hätte aber andere Worte gewählt, so Pistorius.
Israelischer Botschafter sieht "echte Chance" auf friedliche Lösung
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sieht jetzt auch im Nahen Osten eine Zeitenwende gekommen und fordert die Europäer zum Handeln auf. "Die Zeitenwende in Europa muss um eine Zeitenwende im Nahen Osten ergänzt werden", sagte Prosor der Nachrichtenagentur Reuters. "Jetzt kommt es auf die Europäer an: Es gibt derzeit eine echte Chance auf eine friedliche Neuordnung der Region."
Die Schwächung des Mullah-Regimes habe das Potential, eine Kaskade der Deradikalisierung in Gang zu setzten. Entscheidend dafür sei eine klare Haltung und politischer Druck. Prosor sagte zudem: "Die bittere Wahrheit lautet: Die Schwäche des Westens hat die Mullahs ermutigt. Die Losung 'Diplomatie um jeden Preis' erwies sich als Bumerang."
Neue israelische Angriffe auf den Iran
Im Osten der iranischen Hauptstadt Teheran ist es nach Angaben des staatlichen Fernsehens zu Explosionen gekommen. Dort seien mehrere Militärstützpunkte, berichtete der iranischen Staatssender IRIB. Unter anderem befindet sich dort ein hochsensibler militärischer Komplex in der Vorstadt Partschin.
Nach Angaben des israelischen Militärs greifen die Streitkräfte derzeit militärische Infrastruktureinrichtungen in Teheran und im Westen des Irans an. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Atomaufsichtsagentur bestätigt Schäden in Isfahan
Die UN-Atomaufsichtsagentur IAEA bestätigt, dass Teile des iranischen Nuklearkomplexes Isfahan beschädigt wurden. "Wir haben festgestellt, dass Eingänge zu unterirdischen Tunneln auf dem Gelände getroffen wurden", teilt die IAEA mit. Anfang Juni hatte es geheißen, ein Großteil des am höchsten angereicherten Urans des Irans sei unterirdisch in Isfahan gelagert.
UN-Generalsekretär Guterres zeigt sich alarmiert
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich angesichts des US-Militärschlags auf den Iran alarmiert gezeigt. Die Bombardierung iranischer Nuklearanlagen markiere eine gefährliche Wende in einer bereits taumelnden Region, sagte Guterres bei einer Sondersitzung des Sicherheitsrats in New York. Die Vereinten Nationen seien bereit, alle Bemühungen um eine friedliche Lösung zu unterstützen.
Der UN-Generalsekretär rief dazu auf, alle Kampfhandlungen einzustellen und zu seriösen, nachhaltigen Gesprächen über das iranische Atomprogramm zurückzukehren. Teheran müsse den Atomwaffensperrvertrag einhalten.
Exil-Opposition fordert Chamenei zum Rücktritt auf
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen haben führende Oppositionelle des Iran das geistliche Oberhaupt des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, zum Rücktritt aufgefordert und ein Ende des Blutvergießens verlangt. Der im Exil lebende Sohn des einstigen Schahs, Resa Pahlavi, rief Chamenei nach mehr als einer Woche Krieg mit Israel in einer eigenen Erklärung zum Rückzug auf.
Auch Marjam Radschawi von den Volksmudschaheddin forderte in einer eigenen Erklärung seinen Rücktritt. "Chamenei muss jetzt gehen", erklärte Radschawi, die Vorsitzende des im Exil aktiven Nationalen Widerstandsrats des Iran (NCRI). Chameneis "unpatriotisches Projekt" sei nun "in Rauch aufgegangen". Sie wandte sich gegen Eindämmung und Krieg und forderte einen "Regimewechsel", um die "religiöse Diktatur" im Iran abzulösen.
Terrorexperte Neumann: Gefahr durch iranische Anschläge ernst nehmen
Die USA müssen nach Expertenansicht auch die Möglichkeit der Vergeltung durch iranische Terroranschläge ernst nehmen. Der renommierte Politikwissenschaftler Peter Neumann vom King's College London sagte im ARD-Brennpunkt, vor allem die Revolutionswächter hätten in den vergangenen Jahrzehnten überall im Westen Terrornetzwerke aufgebaut - auch in den USA, auch in Westeuropa.
"Ich glaube persönlich, dass diese Netwerke erst dann aktiviert würden, wenn akut die Existenz des Regimes in Teheran auf dem Spiel steht", sagte Neumann. Trotzdem sei es richtig, dass man zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffe, wie das auch die Bundesregierung tue.
US-Militärschlag aus völkerrechtlicher Sicht zweifelhaft
Das Vorgehen gegen den Iran wird damit gerechtfertigt, dass Teheran auf keinen Fall in den Besitz einer Atombombe gelangen dürfe. Militärische Gewaltanwendung ist im Völkerrecht allerdings nur unter sehr engen Voraussetzungen erlaubt. Viele Fachleute haben daher Zweifel, dass die Angriffe auf den Iran vom Völkerrecht gedeckt sind.
Iran zu Urananreicherung: "Spiel ist nicht vorbei"
Trotz der US-Angriffe ist nach iranischen Angaben zufolge angereicherte Uran weiterhin intakt. "Selbst wenn Atomanlagen zerstört sind, ist das Spiel nicht vorbei. Angereichertes Material, einheimisches Wissen und politischer Wille bleiben bestehen", erklärte der Berater von Irans oberstem Geistlichen Ayatollah Ali Chamenei, Ali Schamchani, im Onlinedienst X.
"Die politische und operative Initiative" liege nun "bei der Seite, die klug agiert und blinde Schläge vermeidet. Es wird weitere Überraschungen geben", kündigte der Berater an.
Europäer drängen Iran zu neuen Verhandlungen
Die Regierungen in Berlin, Paris und London haben den Iran vor einer weiteren Eskalation gewarnt. "Wir rufen den Iran dringend auf, keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen, die die Region destabilisieren könnten", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer.
Sie forderten den Iran auf, über ein Abkommen zu verhandeln, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräume. "Vom Iran darf keine Bedrohung mehr für die regionale Sicherheit ausgehen", heißt es weiter. Die US-Angriffe auf den Iran werden in der Erklärung lediglich erwähnt, aber nicht bewertet.
Anti-US-Demonstrationen im Iran
Nach den US-Angriffen sind zahlreiche Menschen in Teheran und weiteren iranischen Städten bei Demonstrationen auf die Straßen gegangen. Unter ihnen war auch der iranische Präsident Massud Peseschkian, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete. Die Demonstration waren staatlich organisiert. Teilnehmer skandierten Parolen gegen die USA und Israel.
Iran lehnt Einstellung des Atomprogramms ab
Der stellvertretende Außenminister des Iran, Majid Takht-Ravanchi, hat Forderungen nach einem vollständigen Stopp des Atomprogramms abgelehnt. "Wir sind ehrliche Mitglieder des Atomwaffensperrvertrags, sagte Takht-Ravanchi in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. Auf dieser Grundlage habe sein Land die Urananreicherung zu friedlichen Nutzung der Atomenergie betrieben. "Niemand kann uns sagen, was wir tun sollen und was wir nicht tun sollen, solange wir uns im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags bewegen", sagte der Vize-Außenminister.
Zu den Schäden an den Atomanlagen infolge des US-Militärschlags wollte sich Takht-Ravanchi nicht äußern.
Wadephul zeigt Verständnis für US-Angriff
Bundesaußenminister Johann Wadephul hat das Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran verteidigt. Der CDU-Politiker sagte in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin, es sei legitim zu verhindern, dass Teheran in den Besitz einer Atomwaffe gelange. Die USA hätten sich offensichtlich genötigt gesehen, diesen Schritt zu gehen. Mit Blick auf die Urananreicherung sagte Wadephul: "Der Iran selber hat rote Grenzen überschritten."
Fragen, ob die Militäraktion auch vom Völkerrecht gedeckt sei, wich Wadephul aus. Eine abschließende Bewertung sei ihm nicht möglich. "Niemand findet es gut, wenn eine kriegerische Auseinandersetzung fortgeführt wird", so der deutsche Außenminister. Gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien setze sich die Bundesregierung dafür ein, dass es nun zu einer diplomatischen Lösung komme.
UN-Sicherheitsrat tritt noch heute zusammen
Nach den US-Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran kommt der UN-Sicherheitsrat noch heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Nach Angaben von Guyana, das im Juni den monatlich rotierenden Vorsitz des Rates mit Sitz in New York inne hat, wurde die Sitzung für 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) anberaumt. Es handelt sich bereits um die dritte Sitzung des UN-Gremiums seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran am 13. Juni.
Herzog: Israel ziehen USA nicht in Krieg hinein
Israel zieht die USA nach Angaben von Staatspräsident Izchak Herzog nicht in einen Krieg. Sein Land habe durchweg klargemacht, dass es US-Präsident Donald Trump die Entscheidungen überlasse, sagte Herzog im US-Sender CNN. Schließlich sei es um die nationalen Sicherheitsinteressen Amerikas gegangen.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Kriegs fügte er hinzu: "Wir haben nicht die Absicht und wir fordern nicht, dass Amerika jetzt in den Krieg zieht, weil die Iraner Israel bedrohen." Die Entscheidung über ein Eingreifen der USA sei getroffen worden, weil das iranische Atomprogramm eine Gefahr für die Sicherheitsinteressen der gesamten freien Welt inklusive der USA dargestellt habe.
Israel greift iranische Raketenbasis an
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben heute im Iran erstmals eine Basis für Raketen mit großer Reichweite getroffen. Demnach wurde unter anderem "das strategische Raketenkommandozentrum 'Imam Hussein' in der Region Jasd" angegriffen. Dort seien Raketen mit großer Reichweite vom Typ Chorramschahr stationiert.
Weiterhin hieß es in der Erklärung, dass "Raketenwerfer" in den Regionen Isfahan im Zentrum des Iran, Buschehr im Süden sowie Ahwas im Südwesten des Landes ins Visier genommen worden seien.
Iran verhaftet angebliche Spione
Im Iran sind laut einem Bericht drei Verdächtige, darunter ein europäischer Staatsbürger, wegen des Verdachts auf mutmaßliche Spionage verhaftet worden. Sie wurden in der Provinz Kermanschah im Westen des Irans von einer Spezialeinheit gefasst, wie das Justizportal Mizan berichtete.
Bei den beiden iranischen Staatsangehörigen wurden demnach Sim-Karten und eine große Menge Bargeld beschlagnahmt, welche mutmaßlich mit ausländischen Kreisen in Verbindung stünden. Das Medium berief sich in seinem Bericht auf Informationen der Justizbehörden.
Rubio: Die Welt ist sicherer geworden
Durch die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran ist die Welt nach Ansicht von US-Außenminister Marco Rubio "sicherer und stabiler" geworden. "Ich denke, die Welt ist heute sicherer und stabiler als sie es vor 24 Stunden war", sagte Rubio dem Fernsehsender Fox News. Sollte der Iran sein "geheimes" Atomprogramm fortsetzen, drohten weitere Maßnahmen Washingtons.
Rubio warf Teheran zudem vor, vor den Angriffen nur in "Fake-Verhandlungen" mit dem Westen über sein Atomprogramm eingetreten zu sein. Damit habe der Iran US-Präsident Donald Trump "austricksen" wollen.
IAEA: Ausmaß der Schäden unklar
Nach Angaben der internationalen Atomenergiebehörde IAEA ist das Ausmaß der Schäden an der iranischen Atomanlage Fordow unklar. Zwar sei klar, dass die Anlage von US-Luftangriffen getroffen worden sei, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi dem Sender CNN.
Eine Beurteilung der Schäden im Untergrund sei jedoch bisher nicht möglich gewesen. Die IAEA-Inspektoren konnten die iranischen Atomanlagen seit dem Beginn der israelischen Angriffe am 13. Juni nicht in Augenschein nehmen.
Israels Botschafter lobt Angriff
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sieht durch die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen die existenzielle Bedrohung für sein Land gebannt. "In der vergangenen Nacht wurde nicht nur eine existenzielle Bedrohung für Israel gebannt, sondern auch ein atomares Wettrüsten im Nahen Osten verhindert", sagte Prosor der "Welt".
Er verteidigte den Angriff der USA. "Jede Entscheidung hat Konsequenzen, aber auch das Nicht-Entscheiden hat einen Preis", sagte er der Zeitung. Jeder Israeli kenne jemanden, der vom Krieg betroffen sei, fuhr Prosor fort. Dass Israel einen Preis dafür zahlen werde, das iranische Atomprogramm zu stoppen, "war uns allen klar", sagte er. "In der letzten Minute mussten wir eine schwerwiegende, aber für die Zukunft Israels und der Welt entscheidende Weiche stellen."
Experte: vollständige Zerstörung unwahrscheinlich
Der Politologe Stefan Fröhlich hält eine vollständige Zerstörung der iranischen Atomanlagen, so wie sie von der US-Regierung dargestellt wird, für unwahrscheinlich. "Es braucht ganze Salven von diesen bunkerbrechenden Bomben, um bis nach unten durchzudringen", sagte der Professor der Universität Erlangen-Nürnberg dem Sender Phoenix. Die Bomben der USA reichten bis in 60 Meter Tiefe.
"Die Anlagen liegen aber zum Teil bis in 90 Meter Tiefe." Fröhlich berief sich auf Informationen von Militärexpertinnen und Militärexperten. Es sei derzeit noch unklar, wie groß die Schäden an den iranischen Anlagen tatsächlich seien, sagte er. Er gehe aber davon aus, "dass es nicht zu einer vollständigen Zerstörung der Anlagen gekommen ist".
Iran meldet Hinrichtung von angeblichem Spion
Die iranische Justiz hat nach eigenen Angaben einen für den israelischen Geheimdienst tätigen Spion hingerichtet. Das Todesurteil gegen den Mossad-Agenten sei heute vollstreckt worden, berichtet die Justiz-Webseite Misan Online. Der Spion habe einen vollständigen Strafprozess durchlaufen, das Todesurteil sei vom Obersten Gericht des Landes bestätigt worden.
Bereits wenige Tage zuvor war ein Todeskandidat ebenfalls wegen des Vorwurfs der Spionage für den Mossad hingerichtet worden. Die iranische Justiz hat nach eigenen Angaben seit dem Beginn des israelischen Großangriffs auf das Land am 13. Juni mehrere Spionage-Verdächtige festgenommen. Heute gab es in der westlichen Provinz Kermanschah drei weitere Festnahmen im Zusammenhang mit Spionage-Vorwürfen, wie ein Justizsprecher mitteilte. Einer der Festgenommen stammt demnach aus einem europäischen Land.
Vance: Führen nicht Krieg gegen den Iran
US-Vizepräsident JD Vance setzt nach dem Schlag gegen drei Atomanlagen im Iran auf die Rückkehr zu Gesprächen. "Wir führen keinen Krieg gegen den Iran, sondern gegen Irans Atomprogramm", sagte er dem TV-Sender NBC. "Wir wollen keinen Krieg mit Iran."
Man wolle Frieden, allerdings einen Frieden ohne ein Atomprogramm. Wenn die Iraner dieses Programm ein für alle Mal aufgeben sollten und US-Militär nicht angreifen, könne das Land gute Beziehungen zu den USA haben. Es gebe nun eine Möglichkeit für einen «Reset».
Israelischer Angriff mit 30 Flugzeugen
Israel hat nach Angaben seines Militärs heute erneut Dutzende militärische Ziele im Iran angegriffen. Es habe sich um Ziele in Isfahan, Buschehr, Ahwas und in der Region Jasd gehandelt, erklärt das israelische Militär. Es seien 30 Flugzeuge im Einsatz gewesen.
Außenminister im "Bericht aus Berlin"
Bundesaußenminister Johann Wadephul ist heute Abend im "Bericht aus Berlin" aus dem ARD-Hauptstadtstudio. Der CDU-Politiker wird unter anderem zu den US-Angriffen auf die iranischen Atomanlagen befragt. Die Sendung läuft ab 18 Uhr im Ersten. Zudem sendet die ARD einen Brennpunkt direkt im Anschluss an die 20-Uhr-Ausgabe der tagesschau.
Kanzleramtsminister fordert Friedensgespräche
Kanzleramtsminister Thorsten Frei hat direkte Friedensgespräche zwischen dem Iran, den USA und Israel gefordert. "Wir versuchen jede Möglichkeit der Diplomatie zu nutzen, um hier zu einer Lösung des Konfliktes zu kommen", sagte der CDU-Politiker dem ARD-Hauptstadtstudio.
Frei sprach davon, dass es eine direkte Gefährdung Israels und weit über die Region hinaus gegeben habe. Es sei definitiv so, "dass der Iran die Gespräche der vergangenen Jahre genutzt hat, hauptsächlich um Zeit zu gewinnen." Ziel des Regimes in Teheran sei es gewesen, die Atomwaffe zu bekommen und "Mittelstreckenraketen zu entwickeln, die diese Waffen dann eben auch nicht nur in weite Regionen des Nahen Ostens, sondern eben auch bis nach Europa bringen."
Deutschland wolle einen Beitrag dazu leisten, gemeinsam mit den E3-Staaten Großbritannien und Frankreich und an der Seite der USA eine gute Lösung zu finden, die nicht zu einer weiteren Eskalation führe. "Aber ob das gelingt, vermag ich im Augenblick nicht zu sagen", sagte Frei.
Offenbar noch heute Sitzung im UN-Sicherheitsrat
Der UN-Sicherheitsrat will sich nach Angaben aus Diplomatenkreisen noch heute mit den US-Angriffen auf den Iran befassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.Das Gremium werde auf Antrag des Iran im weiteren Tagesverlauf zusammenkommen, sagten Diplomaten.
Iran meldet vier tote Revolutionsgardisten
Bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstützpunkt sind laut iranischen Angaben vier Mitglieder der Revolutionsgarden getötet worden. Israel habe einen Angriff in der Provinz Ghom unternommen, teilte der Krisenstab der Provinz mit. In Ghom befindet sich auch die Uran-Anreicherungsanlage Fordo, die Ziel des US-Angriffs in der Nacht war.
Nach dem US-Angriff auf Fordo besteht nach Darstellung einer iranischen Behörde kein Risiko für die Menschen in der Region. Auch nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ist nach dem US-Angriff auf die Atomanlagen im Iran keine Strahlung außerhalb der Einrichtungen freigesetzt worden.
Israel hebt Schließung von Luftraum auf
Nach stundenlangem Stillstand wegen der US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran hebt Israel die Schließung seines Luftraums wieder auf. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf das Verkehrsministerium, ab 14 Uhr (Ortszeit) würden wieder Starts und Landungen auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv zugelassen. El Al, die größte Fluggesellschaft Israels, teilte auf ihrer Webseite zudem mit, ihre Flüge nach Israel würden in Übereinstimmung mit den staatlichen Genehmigungen wieder starten.
Direkt nach Beginn der israelischen Angriffe im Iran vor mehr als einer Woche war der Luftraum bereits gesperrt worden. Seitdem waren jedoch einige Sonderflüge auf dem Flughafen bei Tel Aviv gestartet und gelandet. Dabei wurden gestrandete Israelis aus dem Ausland heimgebracht und Ausländer ausgeflogen. Am Montag sollten eigentlich auch wieder einige reguläre Flüge von Tel Aviv aus zu mehreren europäischen Zielen starten. Es gibt bislang keine Informationen, in welchem Ausmaß dies nun möglich sein wird.
Irans Parlament offenbar für Blockade der Straße von Hormus
Das iranische Parlament hat sich angesichts der US-Angriffe für eine Schließung der Straße von Hormus ausgesprochen. Final ist die Entscheidung aber noch nicht. Der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Iran muss der Maßnahme noch zustimmen, berichtete der iranische Fernsehsender Press TV. Durch die Meerenge werden rund 20 Prozent des weltweiten Öl- und Gasbedarfs transportiert. Auch viele andere Güter werden durch die Straße von Hormus befördert.
ARD-Brennpunkt zur Lage in Nahost
Nach dem Angriff der USA auf Atomanlagen im Iran sendet das Erste um 20.15 Uhr den 15-minütigen "Brennpunkt: Krieg zwischen Israel und Iran - USA greifen ein". "Wie reagieren nun der Iran und seine Verbündeten? Werden beispielsweise US-Stützpunkte in der Region angegriffen? Und wie geht Israel weiter vor?" Expertinnen und Experten wollen auch anhand dieser Fragen die aktuelle Lage einordnen.
US-Regierung: Wir haben die Iraner kontaktiert
Die USA sind nach dem Schlag gegen den Iran nach eigenen Angaben offen für Gespräche. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte auf die Nachfrage eines Journalisten nach diplomatischen Möglichkeiten: Er könne nur bestätigen, dass öffentliche und private Nachrichten an die Iraner über mehrere Kanäle geschickt worden seien - um ihnen die Möglichkeit zu geben, an den Verhandlungstisch zurückzukommen.
Roter Halbmond: Keine Toten bei US-Angriff in Iran
Die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen haben laut einer Hilfsorganisation keine Todesopfer gefordert. Es seien elf Menschen verletzt worden, wovon vier in ein Krankenhaus eingeliefert worden seien, zitierte die Nachrichtenagentur Mehr den Chef des iranischen Roten Halbmondes, Pir-Hussein Kuliwand.
Papst fordert Ende der Gewalt in Nahost
Papst Leo XIV. hat beim traditionellen Angelusgebet auf dem Petersplatz eindringlich zur Beendigung der Gewalt im Nahen Osten aufgerufen. Jedes Mitglied der internationalen Gemeinschaft habe die moralische Verantwortung, "die Tragödie des Krieges zu beenden, bevor sie zu einem unvermeidlichen Abgrund wird", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. "Die Nationen sollen ihre Zukunft mit Werken des Friedens gestalten, nicht mit Gewalt und blutigen Konflikten!", so der 69-Jährige.
USA nennen Angriff auf Iran Einsatz "Mitternachtshammer"
Das US-Militär bezeichnet seine Angriffe gegen drei iranische Atomanlagen als "Einsatz Mitternachtshammer". Es sei eine komplexe Mission mit hohem Risiko gewesen, sagte Generalstabschef Dan Caine vor Journalisten. Der bis zuletzt geheimgehaltene Einsatz, auf Englisch bezeichnet als "Operation Midnight Hammer", war demnach auch der erste Kampfeinsatz der massiven bunkerbrechenden Bombe vom Typ GBU-57.
US-Vizepräsident: Wollen keinen Regimewechsel im Iran
Die USA verfolgen mit den Luftangriffen auf Atomanlagen laut US-Vize-Präsident JD Vance nicht das Ziel eines Sturzes der Regierung im Iran. Man wolle keinen Regimewechsel, sagte Vance dem Sender NBC. Es solle auch keine US-Bodentruppen im Land geben. Man sei im Krieg gegen das iranische Nuklearprogramm, nicht aber gegen den Iran insgesamt. "Wir wollen mit den Iranern über ein langfristiges Abkommen sprechen", sagte Vance. Der Konflikt solle nicht weiter verlängert werden. "Wir wollen ihr Nuklearprogramm beenden."
Grüne: Trump muss Angriffe völkerrechtlich legitimieren
Grünen-Fraktionsvize Agnieszka Brugger fordert die USA nach ihrem Angriff auf iranische Atomanlagen auf, die völkerrechtliche Legitimation für ihr Vorgehen darzulegen. "Mit den Bombenangriffen auf die drei iranischen Atomanlagen ist Donald Trump ein immenses Risiko eingegangen. Die Lage ist extrem volatil und gefährlich", warnte sie. "Militäreinsätze bezogen auf nukleare Anlagen sind besonders gefährlich und vom Völkerrecht nicht gedeckt."
Brugger sagte weiter: "Es mehren sich insbesondere über die Hinweise aus den US-Geheimdiensten die Anzeichen, dass es aktuell keine neuen Erkenntnisse für einen unmittelbaren Angriff und eine sofortige Atombombe gegeben hätte." Deshalb sollte auch Israel dringend Beweise und Begründungen vorlegen, mit der die Militärschläge gerechtfertigt werden können.
Brugger warb für eine diplomatische Lösung: "Am besten wäre es immer noch, wenn es am Verhandlungstisch zu einer Einigung kommt, die glaubwürdig ausschließt, dass es zu einer iranischen Atombombe kommt."
Hegseth: Luftangriffe lange vorbereitet
Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth waren die US-amerikanischen Angriffe im Iran seit Langem vorbereitet. "Dies ist ein Plan, der Monate und Wochen Vorbereitungen erforderte, damit wir bereit waren, zuzuschlagen, wenn der Präsident der USA den Befehl ereilt", sagte Hegseth bei einer Pressekonferenz. "Das hat natürlich auch Irreführungen des Gegners beinhaltet und die operative Sicherheit auf eine harte Probe gestellt."
Die Luftangriffe der vergangenen Nacht bezeichnete Hegseth als "unglaublichen und überwältigenden Erfolg". Es sei ein "Präzisionsschlag" gegen drei iranische Atomanlagen gewesen. "Wir haben das iranische Atomprogramm verheerend geschlagen", sagte Hegseth weiter.
Nach Angaben des US-Militärs wurden unter anderem 14 bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Insgesamt habe man rund 75 Präzisionswaffen verwendet, erklärte ein hochrangiger US-General. Mehr als 125 Luftfahrzeuge seien im Einsatz gewesen. Es habe sich um den bisher größten operativen Angriff durch B-2-Bomber gehandelt.
Israel meldet weitere Angriffe im Iran
Nach den US-Angriffen auf den Iran geht auch Israel weiter militärisch gegen das Regime in Teheran vor. Nach Angaben der Armee wurden unter anderem Raketenabschussrampen zerstört.
In der Stadt Buschehr im Süden des Iran ist der iranischen Zeitung "Schargh" zufolge eine schwere Explosion zu hören. Nahe der Stadt befindet sich das gleichnamige Atomkraftwerk.
China kritisiert die USA
China hat den USA vorgeworfen, mit den Angriffen auf Atomanlagen im Iran den Konflikt im Nahen Osten anzuheizen. Die Regierung in Peking verurteile die Angriffe "aufs Schärfste", erklärte das chinesische Außenministerium. Die Attacken führten zu einer Eskalation der "Spannungen im Nahen Osten", hieß es weiter. "China ruft alle Konfliktparteien, vor allem Israel dazu auf, das Feuer so schnell wie möglich einzustellen."
Peking hat nach Angaben von Irans Außenminister Abbas Araghtschi in den vergangenen Tagen gemeinsam mit Moskau versucht, im UN-Sicherheitsrat eine Resolution für das Ende des Krieges zwischen dem Iran und Israel einzubringen.
Iran feuert "Chorramschahr-4"-Rakete auf Israel
Nach den Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen hat Teheran eigenen Angaben zufolge eine seiner größten ballistischen Raketen auf Israel abgefeuert. 40 Raketen seien am Sonntag zum Einsatz gekommen, darunter die "Chorramschahr-4", teilte die iranische Revolutionsgarde mit.
Das Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen, die offenbar von einem Test dieses Raketentyps stammten, und schrieb ebenfalls, sie sei auf Israel abgefeuert worden. Das israelische Militär teilte daraufhin mit, die dabei genutzten Raketenabschussrampen seien sofort neutralisiert worden.
Nach iranischen Angaben hat die Rakete eine Reichweite von 2.000 Kilometern und kann einen Sprengkopf mit einem Gewicht von 1.500 Kilogramm tragen, so viel wie keine andere Rakete im iranischen Arsenal. Auch der Transport mehrerer Gefechtsköpfe soll möglich sein.
CDU-Verteidigungspolitiker sieht Chance für Iran
CDU-Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter sieht in den US-Angriffen auf Atomanlagen auch eine Chance für die Iranerinnen und Iraner. "Sicherheitspolitisch ist wichtig, auch die militärischen Fähigkeiten einzudämmen und terroristische Arme des Regimes zu zerstören, denn beides ist weiterhin eine Bedrohung für Israel."
Es gebe jetzt eine historische Chance für die iranische Zivilbevölkerung, "sich von dem Terrorregime der Mullahs zu befreien", schrieb er auf X. Mit den Angriffen hätten USA die Region und "uns alle" vor einer nuklearen Erpressung durch den Iran und einem nuklearen Wettrüsten bewahrt, so Kiesewetter.
Scharfe Kritik aus Moskau an US-Angriff
Russland hat scharfe Kritik an den amerikanischen Angriffen auf iranische Atomanlagen geübt. Das Vorgehen sei unverantwortlich und ein eklatanter Verstoß gegen internationales Recht, die Charta der Vereinten Nationen (UN) und Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.
Zudem erklärte das Außenministerium in Moskau weiter: "Wir rufen dazu auf, die Aggression zu beenden und die Bemühungen zu verstärken, um Bedingungen für eine Rückkehr zur Diplomatie zu schaffen."
Iran droht US-Militärbasen
Die Revolutionsgarden im Iran haben vor dem Hintergrund der US-Angriffe auf Atomanlagen eine warnende Botschaft in Richtung der US-Militärbasen in der Region ausgesprochen. "Mit dem Angriff auf die friedlichen Atomanlagen haben sie sich de facto selbst direkt in Gefahr gebracht", teilten die Elitetruppen der iranischen Armee laut der Nachrichtenagentur Fars mit.
Das US-Militär hat viele Stützpunkte rund um den Persischen Golf, etwa in Bahrain und Katar. Sie sind Luftlinie nicht sehr weit vom Iran entfernt und könnten zu Zielen werden. In der gesamten Region sind aktuell rund 40.000 US-Soldatinnen und Soldaten stationiert.
Israel: Angriffe eng abgestimmt
Die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran sind nach Angaben des israelischen Armeesprechers in enger Abstimmung mit Israel vollzogen worden. Der Generalstabschef sei seit dem Beginn des Krieges mit dem Iran in engem Kontakt mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen gewesen, sagte Effie Defrin in einem Pressestatement. Der Austausch sei kürzlich noch enger geworden.
Defrin erklärte jedoch nicht, wann genau Israel über die US-Angriffe auf die iranischen Atomanlagen informiert wurde
Rotes Kreuz fordert Deeskalation
Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana Spoljaric, hat nach dem Eintritt der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran zu einer Deeskalation aufgerufen. "Die Welt kann keinen grenzenlosen Krieg verkraften. Die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ist keine Wahl - sie ist eine Verpflichtung", sagte Spoljaric. Die jüngste Eskalation drohe, die Region und die gesamte Welt in einen Krieg mit unumkehrbaren Folgen zu stürzen.
Kritik aus der Linkspartei
Die Linkspartei hat den Angriff der USA auf iranische Atomanlagen als völkerrechtswidrig verurteilt. Zwar müsse eine iranische Atombombe "auf jeden Fall verhindert werden", erklärte Parteichef Jan van Aken. "Das können aber keine militärischen Angriffe, sondern nur Verhandlungen und engmaschige Überwachungen vor Ort."
Die Bundesregierung müsse daher alles daran setzen, die Gespräche mit dem Iran in Genf fortzusetzen und das "Fenster für eine diplomatische Lösung offen zu halten". Van Aken erklärte, vielleicht hätten die Angriffe einen Teil der Atomanlagen im Iran beschädigt. "Aber das verhindert doch keine iranische Atombombe, sondern wirft es bestenfalls um ein paar Jahre zurück." Nun müssten alle Seiten deeskalieren und von weiteren Angriffen absehen, forderte er.
Frankreich warnt vor Ausweitung des Krieges
Frankreich hat nach den Angriffen der USA auf Atomanlagen im Iran beide Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen, um eine Eskalation und Ausweitung des Konflikts zu vermeiden. Frankreich sei davon überzeugt, dass eine dauerhafte Lösung des Atomstreits nur durch eine Verhandlungslösung im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags erreicht werden könne, sagte Außenminister Jean-Noël Barrot. Paris sei weiterhin bereit, in Verbindung mit seinen Partnern dazu beizutragen.
Barrot sagte, Frankreich sei weder an den US-Angriffen noch an deren Vorbereitung beteiligt gewesen. Man habe mit Besorgnis von den Angriffen auf drei Standorte des iranischen Atomprogramms in der vergangenen Nacht Kenntnis genommen. Frankreich habe wiederholt seine sehr entschiedene Ablehnung dagegen zum Ausdruck gebracht, dass der Iran Zugang zu Atomwaffen erlangen könnte.
SPD-Außenpolitiker warnt vor "Flächenbrand"
Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetovic, warnt nach dem US-Angriff auf Atomanlagen in Iran vor einer Ausweitung des Konflikts. "Tatsache ist, dass in den nächsten Stunden und Tagen eine weitere Eskalation und damit ein Flächenbrand drohen könnte. Es bleibt ein Spiel mit dem Feuer", teilt er mit.
Ahmetovic vermeidet aber direkte Kritik an den USA. Alle Anstrengungen sollten jetzt darauf gerichtet sein, diesen Krieg zu beenden. "Nur durch Dialog, Verhandlungen und die Achtung des Völkerrechts kann eine nachhaltige Lösung erreicht werden."
Sorge in arabischen Ländern vor Eskalation
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen wächst in arabischen Ländern die Sorge vor einer weiteren Eskalation. Alle militärischen Operationen müssten sofort eingestellt werden, betonte das katarische Außenministerium. Die aktuellen Entwicklungen könnten katastrophale Folgen haben. Der Golfstaat rief zu sofortiger Deeskalation auf, die diplomatischen Kanäle müssten wieder geöffnet werden.
Auch Ägypten zeigte "äußerste Besorgnis", wie es in einer Erklärung des Außenministeriums hieß. Die jüngsten Ereignisse im Iran gefährdeten sowohl den regionalen als auch den internationalen Frieden. Ägypten mahnte ein weiteres Mal, dass weitere Aktionen die Region in Chaos stürzen könnten.
Die Behörden im Golfstaat Bahrain rieten Mitarbeitern im öffentlichen Dienst "wegen regionaler Spannungen" im Homeoffice zu arbeiten. Zudem wurden Bürgerinnen und Bürger gebeten, Straßen nur bei Bedarf zu nutzen, um Einsatzkräften den Weg freizuhalten. Auch andere Länder wie Saudi-Arabien, der Oman, Irak und der Libanon äußerten Sorge über die aktuellen Entwicklungen.
Spahn sieht Chance für Frieden
Unionsfraktionschef Jens Spahn sieht nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen eine Chance auf Frieden und Stabilität im Nahen Osten. "Das iranische Regime will Israel vernichten, den Nahen Osten dominieren und unterstützt aktiv den russischen Kriegstreiber."
Eine Zerstörung des iranischen Atomprogramms biete die Chance, "der Region und den Menschen dauerhaft Stabilität und Frieden zu bringen", schrieb der CDU-Politiker auf X. Voraussetzung sei aber, dass der Iran zu ernsthaften Gesprächen bereit ist.
Araghtschi will noch heute nach Moskau
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi will nach den US-Angriffen auf die Atomanlagen seines Landes noch heute nach Moskau reisen. Dort sei am Montag ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin geplant, sagte Araghtschi in Istanbul.
Russland hatte zuletzt vor einer echten atomaren Gefahr durch Israels Angriffe auf die Atomanlagen im Iran gedroht. Bisher galt es als unwahrscheinlich, dass Russland dem Iran mit Truppen zur Seite steht. Zwar schlossen Moskau und Teheran in diesem Jahr offiziell eine weithin beachtete strategische Partnerschaft. Diese enthält aber keine Klausel über einen militärischen Beistand - anders als das zwischen Russland und Nordkorea geschlossene Abkommen.
Irans Außenminister verurteilt US-Angriffe
Irans Außenminister Abbas Araghtschi verurteilte die US-Angriffe scharf. Derzeit gebe es keine Chance für Verhandlungen. Grundsätzlich sollte die Tür zur Diplomatie immer offen stehen, aber das sei im Moment nicht der Fall, sagte Araghtschi in Istanbul. Es gebe keine rote Linie mehr, die die USA nicht überschritten hätten. Er forderte eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates.
Araghtschi hält sich derzeit zu Gesprächen, auch mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Istanbul auf.
Iran: US-Basen in Region sind "Punkte der Verwundbarkeit"
Die iranischen Revolutionsgarden haben den USA indirekt mit Angriffen gegen Militäreinrichtungen gedroht. Die US-Militärbasen in der Region seien kein Vorteil, sondern eher "Punkte der Verwundbarkeit", teilen sie mit. Die USA müssten als Reaktion auf ihren Angriff mit Vergeltung rechnen. Das iranische Atomprogramm könne nicht zerstört werden.
Laut Forscher keine Strahlungsgefahr im Iran
Nach den US-Angriffen im Iran geht nach Einschätzung eines namhaften Nuklearforschers von den beschädigten Anlagen keine Gefahr für die Welt aus. "Selbst wenn die Zentrifugen zum Zeitpunkt des Angriffs gelaufen sind und mit Uran bestückt waren: Das wäre eine geringe Menge gewesen, und Uran ist bedingt durch seine lange Halbwertzeit fast nicht radioaktiv", sagte Georg Steinhauser, Professor an der technischen Universität Wien, der Nachrichtenagentur dpa.
In Bezug auf die Anlage in Fordo sagte Steinhauser: "Eine Freisetzung von Uran aus dieser Anlage wäre eine lokale Belastung mit dem Schwermetall Uran, aber man darf sich nicht vorstellen, dass da eine radioaktive Wolke wie seinerzeit in Tschernobyl oder Fukushima verursacht werden kann, die um den Planeten zieht."
Das iranische Atomprogramm dürfte in Trümmern liegen, meinte Steinhauser. "Da nicht nur die Anreicherungsanlagen, sondern auch die Zentrifugenfabriken angegriffen worden sind, wäre es eine Frage von Jahren oder womöglich Jahrzehnten, um das iranische Atomprogramm wieder aufzubauen."
Von der Leyen: Konflikt nur durch Verhandlungen lösbar
Der Konflikt mit dem Iran kann nach Ansicht von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nur am Verhandlungstisch gelöst werden. "Der Iran darf niemals in den Besitz der Bombe gelangen", schreibt sie auf der Plattform X. Sie mahnt angesichts der Spannungen im Nahen Osten an, dass Stabilität und die Wahrung des Völkerrechts Vorrang haben müssten. Jetzt sei der Moment für den Iran gekommen, "sich auf eine glaubwürdige diplomatische Lösung einzulassen", fügt sie hinzu.
"Größere Schäden als in den vergangenen Tagen"
Björn Dake, ARD-Studio Tel Aviv und Katharina Willinger, ARD-Studio Istanbul, zur Situation in Israel nach den Angriffen aus dem Iran und zu iranischen Reaktionen auf die US-Angriffe.
Huthi nennen US-Angriffe "brutale und feige Aggression"
Die proiranische Huthi-Miliz im Jemen hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als "brutale und feige Aggression" verurteilt. Sie seien "eine eklatante Verletzung" der Souveränität Irans sowie "ein klarer Bruch" internationalen Rechts, erklärte die vom Iran unterstützte Organisation. Der Angriff sei ein Teil der "grenzenlosen, verbrecherischen Unterstützung" der USA für Israel.
Zuvor hatten die Huthi gewarnt, bei einem Eingriff der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran wieder US-Schiffe im Roten Meer angreifen zu wollen.
Iran will Austritt aus Atomwaffensperrvertrag beraten
Das iranische Parlament will einem Bericht zufolge über den Austritt des Landes aus dem Atomwaffensperrvertrag beraten. In einer angekündigten Sondersitzung des Sicherheitsausschusses im Parlament solle zudem die mögliche Schließung der Straße von Hormus diskutiert werden, sagte Sara Fallahi, Abgeordnete und Ausschussmitglied, laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Ein genauer Termin wurde nicht genannt.
Der Iran hat bereits mehrfach mit einem Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag gedroht, der es Ländern ohne Nuklear-Arsenal verbietet, an solche Waffen zu gelangen. Die politische Führung des Iran beteuert immer wieder, dass sie nicht nach Atomwaffen strebt.
Die etwa 55 Kilometer breite Meerenge Straße von Hormus zwischen dem Iran und Oman gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport, etwa für Ausfuhren aus Saudi-Arabien - und wegen der Angriffe der USA sind ohnehin Verwerfungen auf dem Ölmarkt zu befürchten.
Großbritannien will Staatsbürger aus Israel ausfliegen
Großbritannien plant, britische Staatsbürger aus Israel ausfliegen zu lassen. In einer Meldung auf der Onlineplattform X schrieb das Außenministerium, man arbeite diesbezüglich mit den israelischen Behörden zusammen. Die Flüge könnten stattfinden, wenn der Luftraum über Israel wieder geöffnet wird.
Oman ruft zu sofortiger Deeskalation auf
Der Oman hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als "rechtswidrige Aggression" bezeichnet. Das Vorgehen der USA im aktuellen Krieg zwischen dem Iran und Israel drohe, den Konflikt auszuweiten, erklärte das Außenministerium in Maskat und rief zu einer sofortigen Deeskalation auf. "Die Maßnahmen der USA stellen einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen dar, die den Einsatz von Gewalt sowie die Verletzung der nationalen Souveränität verbieten", hieß es in der Erklärung.
Darin wurde auch das legitime Recht betont, nukleare Programme zu friedlichen Zwecken zu entwickeln. Der Oman war in der vergangenen Monaten als Vermittler in den festgefahrenen Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran tätig.
Israel meldet Bergung von drei toten Geiseln aus dem Gazastreifen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die sterblichen Überreste von drei Geiseln aus dem Gazastreifen geborgen. Es identifizierte sie als Yonatan Samerano, Ofra Keidar und Shay Levinson. Kobi Samerano erklärte in einem Facebook-Post, sein Sohn Yonatan sei bei einem Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 getötet und seine Leiche nach Gaza überführt worden. Samerano sagte, die sterblichen Überreste seien an dem Tag zurückgegeben worden, an dem sein Sohn 23 Jahre alt geworden wäre.
Merz, Macron und Starmer stimmen sich offenbar ab
Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer haben offenbar am Morgen über den US-Angriff auf iranische Atomanlagen beraten. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Auch die Außenminister seien in Beratungen.
Sicherheitskabinett der Bundesregierung einberufen
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Morgen das Sicherheitskabinett der Bundesregierung einberufen. Dabei habe er die Aufforderung an den Iran bekräftigt, "sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen", teilte sein Sprecher Stefan Kornelius mit. Die Bundesregierung geht demnach davon aus, dass "große Teile des iranischen Nuklearprogramms durch die Luftschläge beeinträchtigt wurden".
Hisbollah im Libanon will offenbar nicht eingreifen
Die Position der Hisbollah-Miliz im Libanon habe sich nach Informationen aus Kreisen der Schiitenorganisation auch nach dem Angriff der USA auf iranische Atomanlagen nicht verändert. Die Haltung der Organisation, die mit dem Iran verbündet ist, folge weiterhin der Linie des Generalsekretärs Naim Kassim. Der verurteilte die israelischen Angriffe auf den Iran zuletzt scharf und betonte, die Hisbollah bleibe nicht neutral, wenn es um die legitimen Rechte des Irans ginge. Von einer direkten Kriegserklärung oder Äußerungen zu einem direkten Eingreifen in den Krieg sah er aber ab.
Eine Quelle in der Hisbollah sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Die iranische Seite verteidigt sich lediglich selbst und verfügt über Fähigkeiten dazu". Libanesische Medien werteten ähnliche Aussagen als Indikator dafür, dass die Hisbollah zum derzeitigen Zeitpunkt nicht in den Krieg eingreifen wolle.
Bundeskanzler Merz erst im Nachhinein informiert
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist erst nach Beginn der US-Angriffe auf iranische Nuklearanlagen von der Regierung des US-Präsidenten Donald Trump informiert worden. Uli Hauck aus dem ARD-Hauptstadtstudio Berlin:
Israels Gesundheitsministerium meldet mehr als 80 Verletzte
Laut dem israelischen Gesundheitsministerium sind bei den iranischen Raketenangriffen am Morgen deutlich mehr Menschen verletzt worden, als zunächst von Rettungskräften gemeldet. Das Ministerium teilt mit, 86 Personen seien verletzt worden. Die meisten von ihnen leicht. Zuvor war von lediglich 16 Verletzten die Rede gewesen.
CDU-Politiker Hardt begrüßt US-Schlag gegen Iran
Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Hardt hat den US-Angriff auf iranische Atomanlagen begrüßt. "Nach der Weigerung des Iran, auf das Verhandlungsangebot der Europäer einzugehen, war die Konsequenz eines US-amerikanischen Schlags gegen die Atomanlagen absehbar", sagt der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. "Damit dürfte das Atomprogramm mindestens um Jahre zurückgeworfen sein, zum Wohle Israels und der ganzen freien Welt, auch Deutschlands."
Hardt wirft dem Iran eine "offensichtliche Lüge" vor, dass das Land keine Atombombe baue, obwohl sowohl das Atom- als auch das Raketenprogramm eindeutig in diese Richtung gegangen seien. "Jetzt kommt es darauf an, mögliche politische und ökologische Auswirkungen in der Region in Grenzen zu halten", mahnt Hardt.
Mützenich kritisiert Angriff der USA im Iran
Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen kritisiert. "Der Versuch, die internationale Ordnung durch Zusammenarbeit, Kontrolle und Verträge zu stärken, wird um Jahrzehnte zurückgeworfen", sagte er dem Berliner Tagesspiegel. Die Welt werde nun "noch unsicherer und das Handeln unberechenbarer", fuhr er fort und verwies darauf, dass bereits mit Russlands Überfall auf die Ukraine eine neue Phase der Angriffskriege begonnen habe.
Libanon will nicht in Krieg hineingezogen werden
Angesichts der Eskalation zwischen Israel, dem Iran und den USA sorgt sich der Libanon, Teil des Kriegs zu werden. Der Libanon dürfe sich nicht in den eskalierenden Konflikt hineinziehen lassen, betonte Ministerpräsident Nawaf Salam auf der Plattform X.
Nun sei es umso wichtiger, im nationalen Interesse zu handeln. Dieses sehe vor, den Libanon nicht in aktuelle regionale Auseinandersetzungen zu verwickeln. Seit dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und dem Iran besteht im Libanon die Sorge, die Hisbollah könnte als Verbündeter des Irans Teil des Konflikts werden. Die Schiitenorganisation gilt jedoch seit dem eigenen Krieg mit Israel als deutlich geschwächt.
Kallas ruft nach US-Angriffen zur Zurückhaltung auf
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas alle beteiligten Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen. "Ich fordere alle Seiten dazu auf, sich zurückzuhalten, zum Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu vermeiden", schrieb Kallas im Onlinedienst X. Sie betonte, der Iran dürfe nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangen.
Die EU-Außenminister würden morgen über die Lage im Nahen Osten beraten. Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) setzte für Montag eine Krisensitzung an. IAEA-Direktor Rafael Grossi berief "angesichts der dringenden Situation im Iran" ein Treffen des Gouverneursrates am Sitz der Organisation in Wien ein, wie er bei X erklärte.
Börse in Tel Aviv auf Rekordhoch
Am israelischen Aktienmarkt gibt es nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen einen Höhenflug auf ein neues Rekordhoch. An der Börse in Tel Aviv notierten die wichtigsten Indizes jeweils rund 1,5 Prozent höher. Bereits seit Beginn israelischer Angriffe auf Ziele im Iran am Freitag vor einer Woche waren die Kurse kontinuierlich gestiegen.
"Auch von der Opposition in Israel kommt Applaus"
ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann aus Tel Aviv zu den israelischen Reaktionen auf den US-Angriff auf den Iran und den jüngsten iranischen Angriffen.
Saudi-Arabien reagiert mit "großer Besorgnis"
Saudi-Arabien hat nach den US-Angriffe auf iranische Atomanlagen auf der Plattform X eine "große Besorgnis" zum Ausdruck gebracht. Das Königreich rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, in diesen "hochsensiblen Umständen" ihre Bemühungen um eine politische Lösung zur Beendigung der Krise zu verstärken.
Saudi-Arabien unterhält enge Beziehungen zur US-Regierung unter Präsident Donald Trump, der das Land erst vergangenen Monat besucht hatte. Im Jahr 2023 hatten Saudi-Arabien und sein regionaler Rivale Iran nach siebenjähriger Eiszeit die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart.
Irans Revolutionsgarden verkünden erneute Raketensalve gegen Israel
Die iranischen Revolutionsgarden haben einen weiteren Angriff auf Israel verkündet. Langstreckenraketen hätten dabei etwa den Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv, ein Forschungszentrum sowie Kommando- und militärische Einrichtungen anvisiert, schrieb die Nachrichtenagentur Fars. Aus Israel wurden Angriffe auf die Standorte bisher nicht bestätigt.
"Wirkliche Wendung" mit unabsehbaren Folgen
Die Politikwissenschaftlerin Bente Scheller, Nahostexpertin bei der Heinrich Böll-Stiftung, zu den US-Angriffen auf den Iran.
Starmer fordert Iran auf zu verhandeln
Der britische Premierminister Keir Starmer fordert den Iran nach den US-Angriffen zu Verhandlungen auf. Das iranische Atomprogramm sei eine schwerwiegende Bedrohung für die internationale Sicherheit, erklärt Starmer. "Dem Iran darf niemals erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA haben Maßnahmen ergriffen, um diese Bedrohung zu verringern." Die Stabilität in der Region habe weiter oberste Priorität.
"Wir richten uns auf weitere Angriffswellen ein."
ARD-Korrespondentin Bettina Meier aus Tel Aviv zur Lage in Israel nach erneuten Angriffen des Iran.
tagesschau24 zu den US-Angriffe im Iran
tagesschau24 EXTRA zu den US-amerikanischen Angriffen auf iranische Nuklearanlagen und den ersten Reaktionen darauf.
Irak sieht Risiko einer unkontrollierbaren Eskalation
Der Irak hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als "ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im Nahen Osten" verurteilt. Militärische Maßnahmen könnten niemals den Dialog oder diplomatische Bemühungen ersetzen, hieß es in einer Erklärung des Medienbüros des Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani. Eine Fortsetzung der Angriffe berge das Risiko einer unkontrollierbaren Eskalation. "Kriege bringen nur Zerstörung mit sich", hieß es weiter. Der Irak rief die internationale Gemeinschaft sowie die Vereinten Nationen dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und zur Vermeidung von Krisen beizutragen.
Netanjahu: Habe Versprechen gehalten
Mit den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen sieht Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eines seiner zentralen Versprechen im Krieg gegen den Iran eingelöst. In einer Videoansprache an die Bürger Israels erklärte er, sein Wort gegenüber den Menschen gehalten zu haben: Zu Beginn der Offensive gegen die Islamische Republik habe er angekündigt, dass die iranischen Atomanlagen auf die eine oder andere Weise zerstört würden. "Dieses Versprechen wurde gehalten."
Der US-Angriff sei in Abstimmung zwischen ihm und US-Präsident Donald Trump sowie zwischen den Armeen beider Länder erfolgt, sagte der israelische Regierungschef weiter. Die USA hatten Stunden zuvor an der Seite Israels in den Krieg eingegriffen und laut Trump Irans "entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung" komplett zerstört. Unter den Zielen war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo.
Israels Armee meldet neue Angriffe auf Ziele im Westen des Iran
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat die israelische Armee eine neue Welle von Angriffen auf Ziele im Westen des Iran verkündet. Die Luftwaffe führe "eine Reihe von Angriffen auf militärische Ziele" aus, erklärte die Armee am Sonntagmorgen im Onlinedienst X. Zuvor seien bei Angriffen Abschusseinrichtungen für Raketen sowie Soldaten der iranischen Armee getroffen worden.
Zahl der Verletzten in Israel erhöht sich auf 16
Die Zahl der bei iranischen Angriffen auf Israel verletzten Personen hat sich erhöht. Nach Angaben des örtlichen Rettungsdienstes sind 16 Menschen verletzt worden. Zuvor war von elf Verletzten die Rede gewesen. Es habe mindestens zehn Einschläge gegeben. Irans staatlicher Rundfunk berichtete von etwa 30 auf Israel abgefeuerten Raketen.
"Netanjahu lobt Trump als großen Freund Israels"
ARD-Korrespondentin Hanna Resch aus Tel Aviv mit israelischen Reaktionen auf die US-amerikanischen Angriffe auf Atomanlagen im Iran.
Offenbar elf Verletzte bei iranischen Raketenangriffen auf Israel
Bei der jüngsten Angriffswelle mit Raketen aus dem Iran auf Israel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom elf Menschen verletzt worden. Alle Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es in einer Erklärung des Rettungsdienstes.
In Zentrum von Tel Aviv wurde Aufnahmen des israelischen Senders Kan 11 zufolge ein mehrstöckiges Gebäude getroffen.
US-Angriffe setzten laut Atombehörde keine Strahlung frei
Der US-Angriff auf die Atomanlagen im Iran hat nach Einschätzung der internationalen Atombehörde IAEA keine Strahlung außerhalb der Einrichtungen freigesetzt. "Nach Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran - darunter Fordo - kann die IAEA bestätigen, dass bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde", teilte die Behörde am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Man werde weitere Einschätzungen zur Lage im Iran abgeben, sobald weitere Informationen vorliegen.
Zuvor hatten bereit der Iran und Saudi-Arabien gemeldet, keine radioaktive Strahlung gemessen zu haben.
Israelische Medien: Einschläge nach iranischen Angriffen
Bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen auf Israel hat es israelischen Medien zufolge mehrere Einschläge gegeben. Im staatlichen Sender Kan war von zehn Treffern die Rede. Andere Medien berichteten über Einschläge unter anderem in der Hafenstadt Haifa und in der Metropole Tel Aviv.
Scharfe Kritik von US-Demokraten nach Angriffen
Führende Politiker der US-Demokraten haben die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Ziele im Iran anzugreifen, scharf kritisiert und auch die Rechtmäßigkeit des Militäreinsatzes infrage gestellt. Kein Präsident sollte das Recht haben, dieses Land auf eigene Faust und ohne klare Strategie in den Krieg zu führen, erklärte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer.
Der Republikaner Trump müsse dem Kongress und den Menschen in Amerika Rede und Antwort stehen. "Die Gefahr eines größeren, längeren und vernichtenderen Kriegs ist nun dramatisch angestiegen", erklärte Schumer. Genauso wie Schumer forderte der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, eine sofortige Unterrichtung des Kongresses durch die Regierung: Präsident Trump habe das Land in Bezug auf seine Absichten getäuscht.
Schumer sprach sich zudem dafür aus, ein Gesetz in den Senat einzubringen, dass das Recht des Präsidenten begrenzen würde, ohne Zustimmung des Kongresses Militäreinsätze im Ausland zu befehlen. Das Vorhaben hat angesichts der Mehrheit der Republikaner in der Kammer jedoch keine realistischen Erfolgsaussichten.
Iranische Vertretung beantragt Sondersitzung von UN-Sicherheitsrat
Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN) hat laut Berichten staatlicher iranischer Medien eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. Ziel sei es, die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran zu verurteilen und für den Erhalt des internationalen Friedens zu sorgen. Die iranische UN-Vertretung erklärte den Staatsmedien zufolge, sie verurteile das Vorgehen der USA auf das Schärfste. Es handele sich um eine "grundlose und vorsätzlich geplante Aggression".
Israels Militär meldet Raketenangriffe aus dem Iran
Das israelische Militär meldete den Beginn eines iranischen Raketenangriffs. Im Iran seien Geschosse mit Ziel Israel gestartet worden, teilte das Militär mit. Kurz darauf waren Zeugen zufolge unter anderem in Tel Aviv Explosionen zu hören. Über der Mittelmeer-Metropole war zu beobachten, wie Raketen abgefangen wurden.
Der Iran hatte zuvor einen Angriff auf Israel bestätigt: Bei der Attacke seien etwa 30 Raketen eingesetzt worden, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete.
Israels Verteidigungsminister: Iran gefährdete auch USA
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als historischen Schritt begrüßt. Ziel der Attacken auf drei Nuklearanlagen sei es, "sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen besitzt - Waffen, die Israel, die Länder der Region und das nationale Sicherheitsinteresse der USA selbst gefährdet hätten", hieß es in einer Stellungnahme von Katz. "Das Bündnis zwischen den USA und Israel ist stärker denn je - zum Wohle des Friedens und der Sicherheit beider Staaten und der gesamten freien Welt."
Irans Außenminister droht nach US-Angriff mit Konsequenzen
Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. "Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben", schrieb der Minister auf der Plattform X.
Hamas verurteilt US-Angriffe auf iranische Atomanlagen
Die militant-islamistische Hamas hat die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als "unverhohlene Aggression" verurteilt. Die Angriffe stellten eine "gefährliche Eskalation" dar und bedrohten den Frieden und die internationale Sicherheit, hieß es in einer Mitteilung der palästinensischen Terrororganisation. Die USA folgten damit blind der Agenda Israels. Der Angriff werde den Willen des iranischen Volkes jedoch nicht brechen, mit dem man sich solidarisch erkläre, lautete es weiter in der Stellungnahme der Hamas. Die Hamas gilt als wichtiger Verbündeter des Irans.
US-Medien: Bei Angriffen auch von U-Booten gefeuert
Das US-Militär hat bei seinen Angriffen auf drei iranische Atomanlagen übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch von U-Booten aus gefeuert. Die U-Boote hätten rund 30 Marschflugkörper auf die Ziele in den Städten Isfahan und Natans abgefeuert, berichteten etwa die New York Times und der Sender CNN unter Berufung auf einen Vertreter der US-Regierung.
Bei den Geschossen soll es sich um TLAM-Raketen gehandelt haben, die zur Familie der "Tomahawk"-Marschflugkörper gehören. Die unterirdische Atomanlage Fordo sei hingegen mit Tarnkappenbombern vom Typ B-2 angegriffen worden. Sie hätten sechs der jeweils mehr als 13 Tonnen schweren Bunkerbrecherbomben vom Typ GBU-57 abgeworfen, hieß es in den Berichten weiter.
Israel sperrt erneut Luftraum
Nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran hat Israel wegen einer möglichen weiteren Eskalation seinen Luftraum erneut gesperrt. Die israelische Luftfahrtbehörde teilte mit, angesichts der aktuellen Entwicklungen werde es keine An- und Abflüge geben. Passagiere würden gebeten, sich bei den Fluggesellschaften zu informieren. Die Landübergänge nach Ägypten und Jordanien sollten aber wie gewohnt geöffnet sein, hieß es weiter.
Israel hatte seinen Luftraum am 13. Juni nach seinem Angriff auf den Iran geschlossen. Am Freitag öffnete das Land den Luftraum wieder für Flüge zur Rückholung von im Ausland gestrandeten Israelis.
Iran und Saudi-Arabien melden keine Messung von Radioaktivität
Nach US-Angriffen auf iranische Atomanlagen gibt es dort den Staatsmedien zufolge keine Anzeichen für eine radioaktive Verseuchung. Für die Anwohner der angegriffenen Standorte bestehe keine Gefahr, teilt die iranische Atomenergiebehörde mit.
Die saudi-arabische Atombehörde fand um das Königreich ebenfalls keine radioaktiven Spuren. Das gelte auch für andere arabische Golfstaaten, heißt es in einer Mitteilung auf der Plattform X.
UN-Generalsekretär warnt vor gefährlicher Eskalation
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich zutiefst beunruhigt über den US-Militäreinsatz gegen den Iran geäußert. Dies sei eine gefährliche Eskalation und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit. Er ruft zur Deeskalation auf und betont, es gebe keine militärische Lösung. Der einzige Weg sei die Diplomatie.
Israel verschärft Zivilschutzregeln
Israel hat nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran die Zivilschutz-Regeln für seine eigene Bevölkerung verschärft. Mit Billigung des Verteidigungsministers Israel Katz und nach einer Lageeinschätzung sei beschlossen worden, dass in allen Landesteilen nur noch essenzielle Aktivitäten erlaubt seien, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Die Öffentlichkeit müsse sich an Anweisungen des Heimatschutzes halten.
Huthi drohen mit Attacken auf US-Schiffe
Die pro-iranischen Huthi im Jemen haben den USA im Fall einer Beteiligung am Krieg zwischen dem Iran und Israel mit der Fortsetzung ihrer Angriffe auf US-Schiffe im Roten Meer gedroht. Die Miliz werde "ihre Schiffe und Kriegsschiffe im Roten Meer ins Visier nehmen, wenn sich die Vereinigten Staaten auf einen Angriff und eine Aggression gegen den Iran mit dem israelischen Feind einlassen", sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Saree in einer Video-Botschaft.
Die vom Iran finanzierten Huthi kontrollieren einen Großteil des Jemen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Im November 2023, kurz nach Beginn des von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgelösten Gaza-Kriegs, hatten die Huthi damit begonnen, im Roten Meer und im Golf von Aden Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel anzugreifen, darunter auch US-Handelsschiffe. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen.
Israel greift erneut Ziele im Iran an
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Süden des Iran Drohnenlagerstätten und eine Waffenanlage ins Visier genommen. Diese befänden sich in der Region Bandar Abbas, teilten die israelischen Streitkräfte am gestrigen Abend mit. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldete, die Luftverteidigung sei im Süden des Landes aktiv. Laut iranischen Medienberichten griff Israel auch die Stadt Schiras an. Dort befinden sich Militärstützpunkte.
Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen
Bei einem israelischen Luftangriff in Irans Hauptstadt Teheran ist dem Libanon zufolge ein Mitglied der Hisbollah-Miliz getötet worden. US-Präsident Trump beruft offenbar Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein.