
Nahost-Liveblog ++ Hisbollah-Mitglied in Teheran getötet ++
Bei einem israelischen Luftangriff in Irans Hauptstadt Teheran ist dem Libanon zufolge ein Mitglied der Hisbollah-Miliz getötet worden. US-Präsident Trump beruft offenbar Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ein.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- Sicherheitskreise: Hisbollah-Mitglied bei Angriff auf Teheran getötet
- Weiterer Sonderflug für in Israel gestrandete Deutsche
- Deutsches Botschaftspersonal in Teheran ins Ausland verlegt
- Massives Bombardement von Atomanlage Isfahan
- UN-Flüchtlingshilfswerk fordert Deeskalation
- Bundeswehrflüge mit Deutschen aus Israel gelandet
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Auswärtiges Amt: Sonderflug in Deutschland gelandet
Wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran sind am Samstag 123 "Deutsche und enge Angehörige" ausgeflogen worden. Wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts mitteilte, landete der aus der jordanischen Hauptstadt Amman kommende Charterflug am Abend in Deutschland. Seit Tagen verlassen zahlreiche deutsche Staatsbürger angesichts des Kriegs zwischen Israel und dem Iran die Krisenregion. Weil der Luftraum über den Konfliktländern gesperrt ist, gestaltet sich die Ausreise schwierig und wird häufig über die Nachbarländer organisiert.
Insider: Israel könnte vor Ablauf von Trumps Frist handeln
Israel hat laut Insidern der US-Regierung mitgeteilt, dass man nicht zwei Wochen warten wolle, bis ein Abkommen zum Abbau wichtiger Teile des iranischen Atomprogramms erreicht sein könnte. Demnach könne Israel allein handeln, bevor die Frist abläuft. Die beiden mit der Angelegenheit vertrauten Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, Israel habe Vertretern der Trump-Regierung am Donnerstag in einem Telefonat seine Bedenken mitgeteilt. Das Telefonat habe in angespannter Atmosphäre stattgefunden.
US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag gesagt, er werde binnen zwei Wochen darüber entscheiden, ob sich die USA in den israelisch-iranischen Krieg einmischen. Nach Einschätzung von Beobachtern benötigt Israel bestimmte US-Bomben, um wichtige Teile des iranischen Atomprogramms zu zerstören, die unterirdisch liegen.
Israels Militärsprecher: Drei iranische Kampfjets zerstört
Bei Angriffen der israelischen Luftwaffe im Zentraliran sind nach Angaben eines Militärsprechers auch iranische Kampfjets am Boden attackiert worden. Militärsprecher Effie Defrin sagte am Abend, drei Kampfflugzeuge vom Typ F-14 seien zerstört worden. Weiter sagte Defrin, nach den israelischen Angriffen der vergangenen Tage seien die iranischen Raketenabschusskapazitäten mittlerweile stark beeinträchtigt. "Wir greifen jedes Element der Raketenproduktionskette an und hindern das iranische Militär daran, seine strategischen Fähigkeiten auszubauen", sagte er. "Die Raketenabschusskapazitäten des iranischen Regimes sind nur noch ein Bruchteil dessen, was sie zu Beginn der Operation waren." Als großen Erfolg wertete er, dass in der auslaufenden Woche die meisten der rund 1.000 vom Iran gegen Israel gestarteten Drohnen abgefangen worden seien.
Israel: Anschlag Irans auf Israelis in Zypern verhindert
Israel hat nach eigenen Angaben einen iranischen Anschlag auf israelische Staatsbürger in Zypern verhindert. Wie der israelische Außenminister Gideon Saar im Onlinedienst X schrieb, hätten iranische Revolutionsgarden einen "Angriff auf israelische Bürger in Zypern versucht". Er fügte hinzu: "Dank der Aktivität der zyprischen Sicherheitsbehörden in Zusammenarbeit mit den israelischen Sicherheitsdiensten wurde der Terroranschlag vereitelt." Die Polizei auf der Mittelmeerinsel hatte zuvor erklärt, einen Menschen wegen "Terrorismus"- und "Spionage"-Vorwürfen festgenommen zu haben. Das zyprische Nachrichtenportal Philenews berichtete, der Mann habe Verbindungen zu "iranischen Agenten" gehabt und sich in der Nähe eines britischen Luftwaffenstützpunkts in Akrotiri, außerhalb der südlichen Küstenstadt Limassol, verdächtig verhalten.
In Großbritannien seien in dem Zusammenhang zwei weitere Menschen festgenommen worden. Das britische Außenministerium bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass der in Zypern festgenommene Mann britischer Staatsbürger ist. Es war unklar, ob die Festnahme in Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Plan stand, Israelis anzugreifen. Zypern, Heimat vieler israelischer Auswanderer und ein beliebtes Urlaubsziel, ist seit einer Woche zu einem Drehkreuz für Israelis geworden, die per Flugzeug oder Schiff nach Hause zurückkehren möchten, nachdem sie aufgrund des Kriegs mit dem Iran im Ausland gestrandet waren.
Sicherheitskreise: Hisbollah-Mitglied bei Angriff auf Teheran getötet
Bei einem israelischen Luftangriff in der iranischen Hauptstadt Teheran ist auch ein Mitglied der militanten Hisbollah aus dem Libanon getötet worden. Dabei handele es sich um Abu Ali Chalil, der Leibwächter des früheren Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gewesen sei, verlautet aus libanesischen Sicherheitskreisen. Nasrallah war bei einem israelischen Luftangriff in einem Vorort von Beirut im vergangenen Jahr getötet worden. Dem Insider zufolge wurde nun in Teheran zudem ein Mitglied einer bewaffneten Gruppe aus dem Irak getötet, die mit dem Iran verbündet ist.
Trump beruft Sitzung des Sicherheitsrats ein
US-Präsident Donald Trump, der äußerst selten Wochenenden in Washington verbringt, soll nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP am Samstagabend (MESZ) ins Weiße Haus zurückkehren, um eine nicht näher bezeichnete Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates abzuhalten. Er hatte zuvor erklärt, binnen "maximal" zwei Wochen eine Entscheidung über ein mögliches Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran zu treffen.
Bewohner Teherans melden neue israelische Angriffswelle
Israels Luftwaffe bombardiert erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran. Bewohner der Millionenmetropole meldeten nach Einbruch der Dunkelheit eine neue Angriffswelle. Im Norden der Megastadt dröhnte das Geräusch der Flugabwehr, wie iranische Medien berichteten. Informationen zu möglichen Zielen lagen zunächst nicht vor.
Peseschkian: Iran wird Atomprogramm nicht vollständig aufgeben
Der Iran wird nach den Worten seines Präsidenten Massud Peseschkian sein Atomprogramm "unter keinen Umständen" einstellen. "Wir sind bereit, zu verhandeln und zusammenzuarbeiten, um Vertrauen im Bereich der friedlichen nuklearen Aktivitäten aufzubauen", sagte Peseschkian der amtlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge bei einem Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
"Wir sind jedoch unter keinen Umständen dazu bereit, unser Atomprogramm vollständig einzustellen", fügte der Präsident den Berichten zufolge hinzu. Mit Blick auf die anhaltende "Aggression" Israels drohte Peseschkian eine "noch verheerendere" Reaktion des Iran an.
US-Botschafter: Regierung unterstützt Ausreise aus Israel
Das US-Außenministerium hat nach Angaben des amerikanischen Botschafters in Israel, Mike Huckabee, damit begonnen, US-Bürger bei der Ausreise aus Israel zu unterstützen. Huckabee verwies US-Bürger und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA, die sich aktuell in Israel oder im Westjordanland aufhalten, in einem X-Post auf ein Formular des Außenministeriums. Aus dem Post ging aber nicht hervor, wann es konkret Ausreiseflüge geben sollte.
Das Ministerium erklärte in einer aktuellen Mitteilung auf seiner Website, dass es an Möglichkeiten arbeite, privaten US-Bürgerinnen und -Bürgern bei der Ausreise aus Israel zu helfen. Es betonte allerdings auch: "Warten Sie nicht auf die Hilfe der US-Regierung, um auszureisen. US-Bürger, die in der Lage sind, auf eigene Faust auszureisen, sollten das tun."
USA verlegen Tarnkappenbomber nach Guam
Die USA verlegen B-2-Tarnkappenbomber nach Guam im Pazifik. Laut ARD-Korrespondent Claas-Oliver Richter hat die Regierung in Washington den Schritt US-Medienberichten zufolge inzwischen auch offiziell bestätigt.
US-Präsident Donald Trump könnte so den politischen Druck auf den Iran hochhalten, so Richter. "Er sendet damit das Zeichen, dass die B-2-Bomber, die für einen Angriff auf die iranische Atomanlage Fordo nötig wären, jetzt in der Region sind, sie sind näher an dem möglichen Ziel dran."
Die B-2 kann mit Bomben vom Typ GBU-57 ausgerüstet werden, die jeweils knapp 15.000 Kilogramm schwer und für die Zerstörung von Zielen tief unter der Erde konzipiert sind. Expertinnen und Experten zufolge könnte die bunkerbrechende Bombe für Angriffe gegen unterirdische iranische Atomanlagen eingesetzt werden.
Berichte: Chamenei trifft Vorbereitungen für Nachfolge
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat Berichten zufolge Vorkehrungen im Falle eines Attentats auf ihn getroffen. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf nicht näher benannte iranische Funktionäre, dass Irans religiöses und weltliches Oberhaupt drei mögliche Nachfolger benannt habe, sollte er von Israel getötet werden. Schon vor dem Krieg gab es Spekulationen darüber, wer eines Tages an die Stelle des 86-jährigen Staatsoberhaupts treten könnte.
Im Iran ist der Ablauf für die Nachfolge eigentlich klar geregelt: Der sogenannte Expertenrat, dem 88 islamische Juristen und Geistliche angehören, tritt im Todesfall zusammen und bestimmt den Nachfolger. Chamenei ist laut Verfassung das geistliche und weltliche Staatsoberhaupt. Der Kleriker ist zudem Oberbefehlshaber der Streitkräfte und hat in allen Belangen das letzte Wort.
Nach Kriegsbeginn habe Chamenei den Expertenrat angewiesen, unverzüglich zusammenzutreten, sobald er getötet wird oder anderweitig ausfällt, und seinen Nachfolger zu wählen, berichtete das Onlineportal "Amwaj" unter Berufung auf eine gut informierte politische Quelle. Die "New York Times" berichtet, Chamenei halte sich in einem Bunker auf, meide elektronische Kommunikationsmittel und kommuniziere mit seinen Kommandeuren über einen vertrauten Assistenten. Sein genauer Aufenthaltsort ist unklar.
IAEA bestätigt: Zentrifugenfabrik im Iran getroffen
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat bestätigt, dass bei dem jüngsten Angriff Israels auf den Iran eine Produktionsstätte für Zentrifugen der Atomanlage Isfahan getroffen wurde. "Wir kennen diese Anlage gut. An diesem Standort befand sich kein nukleares Material, daher wird der Angriff keine Folgen für die Strahlenbelastung der Umwelt haben", teilte IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Zuvor hatten bereits iranische Medien berichtet, dass bei einem Angriff auf die Atomanlage Isfahan im Zentrum des Iran "keine giftigen Materialien" ausgetreten seien.
Iran meldet neuen Drohnenangriff auf Israel
Der Iran hat nach eigenen Angaben einen neuen Angriff mit Drohnen auf Israel begonnen. Im Einsatz seien Dutzende sogenannte Kamikazedrohnen der regulären Streitkräfte, teilte der staatliche Rundfunk mit. Nach Darstellung der iranischen Armee handelte es sich um zwei Angriffswellen. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Huthi warnen USA vor Eingreifen
Die Huthi-Miliz warnt, sie werde US-Schiffe im Roten Meer angreifen, wenn die USA in israelische Angriffe auf den Iran verwickelt würden. Im Mai hatten sich die USA und die Huthi darauf verständigt, dass keine Seite die andere angreifen wird.
Protest in Berlin gegen Israels Vorgehen in Gaza
Im Zentrum Berlins haben Tausende Menschen gegen das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen protestiert. Sie versammelten sich vor dem Reichstag, später wollten die Demonstranten durch das Regierungsviertel zum Potsdamer Platz ziehen. Die Polizei sprach am Nachmittag von mindestens 10.000 Teilnehmenden. Viele Demonstrantinnen und Demonstranten trugen Palästinensertücher und schwenkten palästinensische Fahnen. Der Protest fand unter dem Motto "United 4 Gaza" statt.
Hochrangiger Berater Chameneis überlebt Angriff
Eine Woche nach Kriegsbeginn hat sich ein wichtiger Berater von Irans oberstem Führer Ali Chamenei mit einem Lebenszeichen gemeldet. "Es war mein Schicksal, verwundet zu überleben - so bleibe ich weiterhin der Grund für den Hass des Feindes. Ich würde mich hundertmal opfern für Iran". schrieb der frühere Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Ali Schamchani, auf der Plattform X.
Schamchani war acht Jahre lang iranischer Verteidigungsminister, Marinekommandeur der Revolutionsgarden und kandidierte 2001 für das Präsidentschaftsamt. Zuletzt arbeitete er als politischer Berater in einer Schlüsselfunktion für Chamenei. Am Freitag vor einer Woche gab es nach einem israelischen Angriff zunächst Gerüche über seinen Tod.
Erdoğan legt Iran Gespräche mit den USA nahe
Laut dem Büro des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat dieser dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi gesagt, eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen dem Iran und den USA über Irans Atomprogramm sei der einzige Weg zu einer Lösung in dem Konflikt.
Erdoğan habe Araghtschi am Rande eines Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul gesprochen, so das Büro. Erdoğan habe dabei auch gesagt, Israel müsse sofort gestoppt werden. Die Türkei sei bereit, eine Vermittlerrolle bei der Wiederaufnahme der Atomgespräche zu übernehmen. "Es sollten so bald wie möglich Schritte unternommen werden, um die Diplomatie durch Gespräche auf technischer und Führungsebene zwischen dem Iran und den USA zu eröffnen", hieß es.
Irans Behörden: Mehr als 400 Menschen bei Israels Angriffen getötet
Bei den israelischen Angriffen im Iran sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher mehr als 400 Menschen getötet worden. Ein Sprecher des Ministeriums sprach auf X von "wehrlosen" Iranerinnen und Iranern. Unter den Opfern seien 54 Frauen und Kinder und auch fünf medizinische Arbeiter, schrieb der Sprecher. Die meisten der Opfer seien Zivilisten. Seit Ausbruch des Kriegs vor rund einer Woche sind demnach 3.056 Menschen im Iran verletzt worden.
Insider: Europäische Vorschläge zu Atomprogramm unrealistisch
Ein iranischer Regierungsvertreter sagt der Nachrichtenagentur Reuters, die Vorschläge, die die drei europäischen Staaten dem Iran im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm gestern in Genf unterbreitet hätten, seien unrealistisch. Ein Beharren darauf werde beide Seiten einer Einigung nicht näher bringen, so der Insider. Der Iran werde aber die europäischen Vorschläge prüfen und seine Antworten bei der nächsten Sitzung vorlegen.
Eine "Null-Anreicherung" von Uran sei aber eine Sackgasse. Der Iran werde auch nicht über seine Verteidigungsfähigkeiten einschließlich seines Raketenprogramms verhandeln. Gestern hatten in Genf die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit ihrem Amtkollegen aus dem Iran gesprochen. Der Iran hatte danach erklärt, er sei bereit, weiter auf Diplomatie zu setzen. Ein erneutes Treffen in naher Zukunft sei möglich.
Protest in Berlin gegen Führung des Irans
Mehrere Hundert Menschen haben in Berlin für einen Sturz der islamischen Führung im Iran demonstriert. Die Polizei sprach von 1.300 Teilnehmenden vor dem Roten Rathaus, dem Sitz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner. Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Exilgruppe Nationaler Widerstandsrat Iran. Die Gruppe fordert einen durch die iranische Bevölkerung herbeigeführten Regimewechsel.
Der Westen solle seine Beziehungen zu Teheran abbrechen, sagte Sprecher Javad Dabiran. Er sprach von mehreren Tausend Menschen auf der Berliner Kundgebung. Die Menschen seien in 60 Bussen aus ganz Deutschland gekommen.
Der Nationale Widerstandsrat Iran entstand 1981 aus den sogenannten Volksmudschahedin. Die Exil-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, das Herrschaftssystem im Iran zu stürzen. Die Organisation ist jedoch umstritten und wird innerhalb und außerhalb des Irans auch von Oppositionellen größtenteils abgelehnt. Im Iran ist die Gruppe verboten.
Moderate Kräfte im Iran wollen Chamenei zum Umdenken bewegen
Moderate Politiker im Iran wollen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei angesichts des Krieges mit Israel dazu bewegen, der US-Forderung nach einem Stopp der Urananreicherung nachzugeben. In einem Brief wollen führende Vertreter der Reformbewegung ein Einlenken Chameneis erzielen, um die Zukunft der Islamischen Republik zu sichern und den Frieden wiederherzustellen. Initiiert wurde der Vorstoß nach Informationen aus Teheran unter anderem von Ex-Präsident Mohammed Chatami und dem früheren Außenminister Mohammed-Dschawad Sarif.
Die Politiker des Reformlagers im Iran befürworten Verhandlungen mit dem Westen. Sarif hatte bereits vor zehn Jahren das Wiener Atomabkommen für den Iran mitverhandelt, das US-Präsident Donald Trump 2018 einseitig aufkündigte. Die Anhänger der Reformbewegung setzen auf den Erhalt des Status quo der Islamischen Republik und streben Veränderungen innerhalb des bestehenden politischen Systems an. Ihre konservativen Rivalen, die sogenannten Fundamentalisten oder Hardliner, bilden das zweite große Lager.
Weiterer Sonderflug für in Israel gestrandete Deutsche
Deutsche Staatsbürger und enge Familienangehörige, die wegen des Krieges mit dem Iran in Israel festsaßen, sollen am Nachmittag mit einem weiteren Sonderflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman nach Deutschland gebracht werden. Der Sonderflug soll aus Jordanien starten, weil der Luftraum über Israel weiterhin gesperrt ist, wie es aus dem Auswärtigen Amt heißt.
Das Auswärtige Amt hatte in den vergangenen Tagen bereits zwei Charterflüge mit 345 Personen an Bord über den Flughafen Amman nach Deutschland organisiert. In der Nacht zum Samstag landeten dann auch zwei Maschinen der Bundeswehr mit 64 deutschen Israel-Rückkehrern am Flughafen Köln/Bonn. Die Luftwaffe hat damit erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran vor rund einer Woche deutsche Staatsbürger direkt aus Israel ausgeflogen. Nach Angaben des Spiegel sollen die Maschinen eine Sondergenehmigung zur Landung in Tel Aviv erhalten haben.
Explosionen im Südwesten des Irans
In der südwestlichen iranischen Provinz Chusestan hat es Explosionen gegeben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Fars. Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, militärische Infrastruktur im Südwesten des Irans anzugreifen.
Deutscher Tourist im Iran wegen Spionage inhaftiert
Der Iran hat mitten im Krieg mit Israel die Inhaftierung eines deutschen Touristen bekannt gemacht. Wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtet, wird dem jungen Mann Spionage vorgeworfen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa ist die Festnahme aber bereits im vergangenen Jahr erfolgt. Der Mann wurde danach in das berüchtigte Ewin-Gefängnis in der Hauptstadt Teheran gebracht.
In einem von der Agentur Mehr verbreiteten Video wird geschildert, wie der Geheimdienst der mächtigen Revolutionsgarden den jungen Radtouristen in der Provinz Markasi nahe der Atomanlage Arak festnahm. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern.
Dem Mann wird dem Bericht zufolge vorgeworfen, Koordinaten und Standorte sensibler militärischer und nuklearer Einrichtungen aufgenommen und übermittelt zu haben. Weitere Einzelheiten zu den Spionagevorwürfen und etwaigen juristischen Schritten waren zunächst nicht bekannt.
Macron nach Telefonat mit iranischem Amtskollegen positiv gestimmt
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich nach einem Telefongespräch mit seinem iranischen Kollegen Massud Pesechkian zuversichtlich gezeigt. "Ich bin überzeugt, dass es einen Ausweg aus dem Krieg gibt, und wir größere Gefahren vermeiden können", schrieb Macron auf der Plattform X. Peseschkian habe ihn angerufen, und man habe vereinbart, die Verhandlungen zwischen europäischen Staaten und dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm zu beschleunigen. Macron betont zugleich, dass der Iran niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen dürfe. "Es liegt an ihm, alle Zusicherungen abzugeben, dass seine Absichten friedlich sind", so Macron.
Deutsches Botschaftspersonal in Teheran ins Ausland verlegt
Wegen des Krieges hat das Auswärtige Amt das Botschaftspersonal in Teheran vorübergehend abgezogen, wie das ARD-Hauptstadtstudio aus dem Auswärtigen Amt erfuhr. Das entsandte Personal sei ins Ausland verlegt worden. Zuvor seien bereits die Familienangehörigen ausgereist. Man ergreife damit ähnliche Maßnahmen wie Partnerländer, mit denen man sich eng abstimme, hieß es.
Die Botschaft in Teheran sei aber weiter mobil arbeitsfähig. Auch sei sie für die noch verbleibenden Deutschen rund um die Uhr erreichbar. Sie könnten sich über eine Ausreise auf dem Landweg informieren. Gestern hatten Großbritannien und die Schweiz verkündet, ihre Botschaften im Iran zu schließen.
Erdoğan: Israel größtes Hindernis für regionalen Frieden
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat mit Blick auf die Eskalation im Nahen Osten Israel als "größtes Hindernis für den regionalen Frieden" bezeichnet. Beim Treffen der Islamischen Organisation für Zusammenarbeit (OIC) in der türkischen Metropole Istanbul warf er der Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "Staatsterrorismus" vor.
Zum aktuellen Krieg Israels mit dem Iran sagte er, die Islamische Republik habe ein legitimes Recht auf Selbstverteidigung. In einer besonders drastischen Formulierung erklärte Erdoğan: "So wie der Funke, den Hitler vor 90 Jahren entzündete, die ganze Welt in Brand setzte, dienen auch die zionistischen Ambitionen Netanjahus heute keinem anderen Zweck, als unsere Region und die Welt in eine riesige Katastrophe zu stürzen."
Internetverbindung im Iran zum Teil wiederhergestellt
Im Iran ist der Internetzugang zum Teil wiederhergestellt worden. Iraner berichteten in sozialen Medien davon, per Facetime oder WhatsApp Kontakt zu Angehörigen aufgenommen zu haben. Erstmals seit Tagen hatten Landsleute die Gelegenheit, Freunde und Familie anzurufen.
Die eng mit der iranischen Regierung verbundene Nachrichtenagentur Tasnim meldete unter Berufung auf den Informationsminister, der Zugang zum "internationalen" Internet sollte bis 20.00 Uhr Ortszeit im Iran wiederhergestellt sein.
Die iranischen Behörden hatten in dieser Woche die Telefon- und Internetverbindungen im Land gekappt und das mit angeblichen Bedrohungen für die Cybersicherheit durch Israel begründet. Dadurch hatten iranische Zivilisten keine Ahnung, wo und wann mit neuen Angriffen Israels zu rechnen sei - obwohl das israelische Militär in der iranischen Landessprache über seine Onlinekanäle Warnungen herausgab.
Erdoğan: Israel will mit Angriffen Atomgespräche sabotieren
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat bei einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul Vorwürfe gegen Israel erhoben. Die Angriffe des Landes gegen den Iran unmittelbar vor einer neuen Runde der Atomgespräche mit den Vereinigten Staaten zielten darauf, die Verhandlungen zu sabotieren, sagte Erdoğan. Sie zeigten, dass Israel die Probleme nicht auf diplomatischem Wege lösen wolle. Er forderte die Länder mit Einfluss auf Israel auf, nicht auf dessen "Gift" zu hören, im Dialog nach einer Lösung des Konflikts zu suchen und eine weitere Eskalation zu verhindern.
Türkischer Außenminister: "Israelisches Problem" im Nahen Osten
Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat islamische Länder zur Solidarität mit dem Iran aufgerufen. Fidan sprach bei einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit in Istanbul von einer "andauernden Aggression und Besatzungspolitik" Israels, die deutlich machten, dass "ein israelisches Problem" in der Region vorliege. Auf dieses müsse man eingehen. Das israelische Vorgehen könne breitere Instabilität in der Region verursachen, sagte Fidan.
UN-Flüchtlingshilfswerk fordert Deeskalation
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat zur Deeskalation im Krieg zwischen Israel und dem Iran aufgerufen und auf Auswirkungen der Kämpfe verwiesen. Einige Menschen aus der Hauptstadt Teheran und anderen Teilen des Irans seien in Nachbarländer geflohen, berichtete die Behörde. Zudem hätten Menschen in Israel wegen Angriffen Zuflucht in anderen Gegenden des Landes oder im Ausland gesucht.
Das UNHCR rief Länder im Nahen Osten auf, Menschen Zuflucht zu gewähren. Zudem drang es darauf, den Zugang zu humanitärer Hilfe zu ermöglichen. "Diese Region hat bereits mehr als genug Krieg, Verlust und Vertreibung erlebt - wir können nicht zulassen, dass sich eine weitere Flüchtlingskrise entwickelt", teilte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, mit. "Genau jetzt ist die Zeit für Deeskalation. Wenn Menschen einmal zur Flucht gezwungen sind, gibt es keinen schnellen Weg zurück", warnte er.
ARD-Korrespondent: Laut israelischer Armee 150 Bomben auf Isfahan abgeworfen
Die israelische Armee hat die Atomanlage in Isfahan nach eigenen Angaben massiv bombardiert. "In der vergangenen Nacht sollen 50 Jets unterwegs gewesen sein und nach Angaben der israelischen Armee 150 Bomben auf diese Anlage abgeworfen haben", sagte ARD-Korrespondent Björn Dake bei tagesschau24. "Auch die Produktionsstätte von Uran-Zentrifugen soll dabei beschädigt worden sein", sagte Dake. "Isfahan gilt als zentrales Element des iranischen Atomprogramms und es ist ja das erklärte Ziel, dieses Atomprogramm zurückzuwerfen."

Regierung: Mindestens 430 Tote im Iran
Im Iran sind der Regierung zufolge seit Beginn des Krieges mit Israel mindestens 430 Menschen getötet und 3.500 verletzt worden. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Nur unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Teheran. Die Zahl ist deutlich geringer als von Nichtregierungsorganisationen angegeben. So meldete die Human Rights Activists News Agency mindestens 657 Todesopfer. Mindestens 263 von ihnen seien Zivilisten.
Rettungsdienst: Wohngebäude im Norden Israels bei Drohnenangriff getroffen
Ein Wohngebäude im Norden Israels ist nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes bei einem Drohnenangriff getroffen worden. Bei ihrer Ankunft hätten die Einsatzkräfte keine Verletzten vorgefunden, erklärte der Rettungsdienst Magen David Adom. Zuvor hatte die israelische Armee eine Verletzung des Luftraums in dem Gebiet Bet Schean gemeldet.
Iranischer Außenminister warnt vor Beteiligung der USA an Krieg
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat die USA vor einer Verwicklung in den Krieg zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Es wäre "sehr, sehr gefährlich für jeden", sollten die Vereinigten Staaten aktiv werden, sagte Araghtschi in Istanbul. Dort nimmt er an einer Sitzung des Außenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) teil.
Chamenei-Berater droht IAEA-Chef
Ein ranghoher Berater des iranischen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei hat dem Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, gedroht. Grossi werde "zahlen" müssen, sobald der Krieg zwischen dem Iran und Israel vorbei sei, teilte Berater Ali Laridschani in sozialen Medien mit.
Viele iranische Regierungsvertreter machen Grossi für den überraschenden Angriff Israels auf den Iran von vergangener Woche verantwortlich, weil der Behördenchef widersprüchliche Angaben zum Status des iranischen Atomprogramms gemacht habe. Grossi sagte dem UN-Sicherheitsrat am Freitag, zwar habe der Iran das Material, um eine Atombombe zu bauen. Doch habe das Land das offenbar nicht vor.
Vorwurf der Spionage für Israel - 22 Festnahmen im Iran
In der iranischen Provinz Ghom sind 22 Menschen unter dem Verdacht festgenommen worden, Verbindungen zu israelischen Geheimdiensten zu unterhalten. Das berichtete die regierungsnahe Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die dortige Geheimdienstpolizei. Die Beschuldigten stünden im Verdacht, mit den Spionagediensten des "zionistischen Regimes" in Kontakt gestanden zu haben, so die Behörde laut Insa. Außerdem werde ihnen die "Verunsicherung der öffentlichen Meinung" sowie die "Unterstützung des kriminellen Regimes (Israel)" vorgeworfen.
Einzelheiten zu den konkreten Vorwürfen oder zu den Identitäten der Festgenommenen wurden nicht veröffentlicht. Die iranischen Behörden haben inmitten des Krieges mit Israel eine Verhaftungswelle eingeleitet. Iranische Medien berichteten über Dutzende Festnahmen landesweit in den vergangenen Tagen.
Israels Armee bestätigt Angriff auf Atomanlage in Isfahan
Die israelische Armee hat Angriffe auf eine Atom-Einrichtung in der iranischen Stadt Isfahan bestätigt. Ziel der Angriffe seien die Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen in der Anlage gewesen, teilte ein Militärrepräsentant mit. Bereits am ersten Tag der israelischen Offensive im Iran wurde die Nuklearindustrie in Isfahan angegriffen. Die jüngsten Angriffe sollten der Anlage weiteren Schaden zufügen, hieß es.
Irans Außenminister zu Gipfel in Istanbul eingetroffen
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi ist in Istanbul eingetroffen, um an einer Sitzung des Außenministerrats der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) teilzunehmen. Das der iranischen Regierung nahestehende Webportal "Iran Nuances" zeigte Bilder seiner Ankunft in der türkischen Metropole. Auf Vorschlag des Irans würden bei dem Treffen insbesondere die israelischen Angriffe auf den Iran im Mittelpunkt stehen, sagte Araghtschi. Er werde am Rande des Gipfels auch Gespräche mit offiziellen Repräsentanten führen, sagte er dem Portal zufolge ohne genauere Details zu nennen.
Nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu werden zu dem zweitägigen Gipfel hunderte Teilnehmer erwartet. Darunter seien 43 Minister und auch einige stellvertretende Minister. Unter den Teilnehmern seien auch hochrangiger Vertreter internationaler Organisationen, wie den Vereinten Nationen oder der Arabischen Liga.
Israel sieht keine schnelle Lösung des Konflikts
Israels Führung zeigt keine Anzeichen, die vor einer Woche begonnene Militärkampagne im Iran einzustellen. "Wir müssen uns auf einen länger dauernden Einsatz einstellen", sagte Israels Generalstabschef Ejal Zamir. "Wir haben den komplexesten Einsatz unserer Geschichte begonnen."
Nahost-Expertin: Gespräche mit Iran waren ein "guter Vorstoß"
In dem Treffen zwischen den Außenministern Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Irans sieht die Nahost-Expertin Bente Scheller von der Heinrich-Böll-Stiftung den "feinen Hauch von Hoffnung". "Eigentlich ist die offizielle iranische Linie: Solange die Waffen nicht schweigen, gibt es auch keine Verhandlungen", sagte Scheller. "Das ist durch die gestrige Teilnahme des Außenministers anders erschienen." Die Gespräche seien ein "guter Vorstoß" gewesen.
Israel: Hochrangiger Al-Kuds-Kommandeur im Iran getötet
Laut Israel ist bei dem jüngsten Angriff in der iranischen Stadt Ghom ein langjähriger Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, einer Sondereinheit für Auslandseinsätze der mächtigen Iranischen Revolutionsgarden, getötet worden. Es handele sich um Said Isadi, der das Palästina-Corps der Al-Kuds-Brigaden geleitet habe, sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz. Eine Bestätigung der Revolutionsgarden gibt es zunächst nicht.
Die Al-Kuds-Brigaden haben im Nahen Osten eine vom Iran unterstützte Regionalallianz namens "Achse des Widerstands" aufgebaut, zu der die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen gehören. Seit Beginn des Gaza-Kriegs ist das Bündnis stark geschwächt worden. Der israelische Verteidigungsminister sagte weiter, die Tötung Isadis sei "ein großer Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe". Isadi habe für die Finanzierung und Bewaffnung der Hamas bei den Angriffen auf Israel am 7. Oktober 2023 gesorgt.
Israelische Armee meldet Angriff auf Hisbollah im Südlibanon
Die israelische Marine hat nach Angaben der Armee einen Standort der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. "Über Nacht hat ein Schiff der israelischen Marine einen Standort für Terrorinfrastruktur der Radwan-Einheit der Hisbollah in dem Gebiet um Nakura im Südlibanon getroffen", erklärte die israelische Armee. Der Standort habe gegen das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hisbollah verstoßen.
Zuvor hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben einen Terroristen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon getötet. Der Angriff sei gestern in der Nähe von Baraschit im Süden des Landes erfolgt. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete kurz vor Mitternacht, dass eine Person auf einem Motorrad getroffen worden sei. Das Gesundheitsministerium in Beirut bestätigte, dass eine Person bei einem Drohnenangriff bei Baraschit getötet worden sei.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz die Hisbollah gestern vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Er rate der Miliz, "vorsichtig zu sein und zu verstehen, dass Israel die Geduld mit den Terroristen, die es bedrohen, verloren hat." Zuvor hatten bereits die USA die Hisbollah vor einem Eingreifen gewarnt.
Iran meldet israelischen Angriff auf Atomanlage Isfahan
Israel hat einem iranischen Medienbericht zufolge die Atomanlage Isfahan angegriffen. Die Nachrichtenagentur Fars meldet weiter, dabei sei es nicht zum Austritt von gefährlichen Materialien gekommen.
Iran: 22 Festnahmen wegen Vorwurfs der Spionage für Israel
Im Iran sind nach Angaben der Polizei in der Provinz Ghom südlich von Teheran seit Beginn des Kriegs mit Israel 22 Personen wegen des Vorwurfs der "Spionage zugunsten Israels" festgenommen worden. Das meldete die Nachrichtenagentur Fars unter Berufung auf den Polizeigeheimdienstchef der Provinz.
Israels Armee: Luftangriffe im Iran gehen weiter
Die israelische Luftwaffe greift erneut Ziele im Iran an. Man habe mit einer Serie von Attacken gegen Raketenlager und Abschusseinrichtungen im Landesinneren des Irans begonnen, gab die Armee in der Nacht bekannt.
Kurz zuvor hatte der Iran seinerseits Israel mit Raketen angegriffen, die jedoch anscheinend abgefangen werden konnten. Es gab zunächst keine Berichte über Einschläge in Israel. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit.
Israels Armee: Weiterer Raketenbeschuss aus Iran
Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort. Die Luftabwehr sei erneut im Einsatz, um die Bedrohung abzuwehren, teilte das Militär in der Nacht mit. Die Bevölkerung wurde angewiesen, Schutzräume aufzusuchen und dort bis auf Weiteres zu bleiben. Kurz zuvor fing Israels Luftabwehr eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren am Vortag bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.
Israels Außenminister: Irans Atomprogramm "um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert"
Israel schätzt, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre verzögert haben. "Ich glaube, laut den Einschätzungen, die wir hören, haben wir die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert", sagte der israelische Außenminister Gideon Saar in einem Bild-Interview.
"Die Tatsache, dass wir jene Personen ausgeschaltet haben, die die Bewaffnung des Nuklearprogramms geleitet und vorangetrieben haben, ist äußert wichtig im Hinblick auf die Ergebnisse", fügte der Außenminister hinzu. "Wir haben also bereits viel erreicht. Aber wir werden tun, was auch immer wir können. Wir werden nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen", sagte Saar.
In einem anderen Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK sagte er: "Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird. Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen." Auf die Frage von NHK, ob Israel bereit sei, eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran zu akzeptieren, sagte Saar: "Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine (diplomatische) Lösung anstrebt. Der Iran versucht, die internationale Gemeinschaft zu täuschen." Die Führung in Teheran behaupte, sie sei nicht zu Verhandlungen bereit, solange die Angriffe andauerten. Aber auch vor den Angriffen habe es keine Fortschritte bei Verhandlungen gegeben.
Bundeswehrflüge mit Deutschen aus Israel gelandet
Zwei Flugzeuge der Luftwaffe mit 64 deutschen Israel-Rückkehrern an Bord sind in Deutschland angekommen. Die Militärmaschinen vom Typ Airbus A400M landeten in der Nacht am Flughafen Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen, wie die Nachrichtenagentur dpa meldete. Die Bundeswehr hat damit erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran vor rund einer Woche deutsche Staatsbürger direkt aus Israel abgeholt. Wegen des Krieges ist der Luftraum in beiden Ländern für den Luftverkehr gesperrt.
Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten habe man die Gruppe deutscher Staatsangehöriger im Rahmen einer "diplomatischen Abholung" aus Israel ausgeflogen, erklärte die Bundesregierung. "Die Flüge wurden kurzfristig in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden durchgeführt und richteten sich vor allem an Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen."
In den vergangenen beiden Tagen waren Deutsche und enge Familienmitglieder bereits per Sonderflügen ausgeflogen worden - allerdings nicht aus Israel direkt, sondern aus Jordanien. Insgesamt waren auf diesen beiden Flügen 345 Personen. Es handelte sich um Charterflüge, die Luftwaffe war dabei nicht beteiligt. Das Auswärtige Amt hatte die Ausreise über Jordanien ermöglicht. Heute soll es wieder einen Sonderflug aus Jordanien geben.
NGO: 657 Todesopfer durch israelische Angriffe im Iran
Eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in den USA hat die Zahl der bei den Angriffen Israels auf den Iran getöteten Menschen mit mindestens 657 beziffert. Seit dem Beginn der Angriffe vor einer Woche seien landesweit mindestens 263 Zivilisten getötet worden, erklärte die Human Rights Activists News Agency. Unter ihnen seien mehr als 20 Kinder, die meisten davon seien in Teheran gestorben. Außerdem seien 164 Angehörige des Militärs getötet worden.
Bei 230 Todesopfern konnte HRANA nach eigenen Angaben nicht feststellen, ob es sich um Zivilisten oder Angehörige der Armee handelte. Bis Freitagmorgen seien zudem mehr als 2.000 Armeeangehörige und Zivilisten verletzt worden, fügte die Organisation hinzu. Ihren Angaben zufolge hatte es Angriffe in 21 der 31 iranischen Provinzen gegeben.
HRANA ist Teil der Nichtregierungsorganisation Human Rights Activists, die 2005 im Iran gegründet wurde, aber später aufgrund der Unterdrückung durch die iranischen Behörden ihren Sitz in die USA verlegte. Sie veröffentlicht täglich Dutzende Berichte über Menschenrechtsverletzungen im Iran.
Die Behörden im Iran hatten am Sonntag bekanntgegeben, dass bei israelischen Angriffen mindestens 224 Menschen getötet worden seien, darunter hochrangige Kommandeure, Wissenschaftler und Zivilisten. Seitdem wurden keine neuen Opferzahlen mehr veröffentlicht.
Iran: Trumps Aussagen vielleicht nur Ablenkungsmanöver
Nach Ansicht des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi könnte die von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellte Frist von zwei Wochen für diplomatische Bemühungen zur Lösung des Atomstreits nur ein Vorwand sein.
Die USA müssten ihre Entschlossenheit zeigen, eine Verhandlungslösung zu finden, "oder sie haben etwas anderes vor und sie wollen den Iran sowieso angreifen", sagte er in einem Interview des US-Senders NBC News. "Vielleicht hatten sie diesen Plan und brauchten die Verhandlungen vielleicht nur, um es zu vertuschen." Der Iran könne den USA nicht mehr vertrauen, sagte Araghtschi. Das Interview wurde NBC News zufolge am Freitag nach den mehrstündigen Gesprächen des iranischen Außenministers mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Genf geführt.
Am Donnerstag hatte Trump zu verstehen gegeben, dass er den diplomatischen Bemühungen noch etwas Zeit geben und innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung der USA an Israels Krieg gegen den Iran treffen wolle. Am Freitag fügte er hinzu, "zwei Wochen sind das Maximum".
Merkel: Israel muss sich wehren können
Altkanzlerin Angela Merkel steht im Nahost-Konflikt zum Selbstverteidigungsrecht Israels. "Wenn die einen erklären dürfen, sie wollen den Staat Israel auslöschen, muss der Staat Israel sich dagegen wehren können", sagte Merkel der Neuen Osnabrücker Zeitung. Angesichts mancher Zweifel an der Vereinbarkeit des israelischen Vorgehens mit dem Völkerrecht betonte die CDU-Politikerin: "Wenn die Existenz eines Landes von der Hamas oder vom Iran infrage gestellt wird, ist das ja völkerrechtlich nicht so ganz einfach zu beantworten."
Israels Armee: Weitere Angriffe im Iran geflogen
Die israelische Luftwaffe hat ihre Angriffe im Iran am späten Freitagabend fortgesetzt. Etwa 15 Kampfflugzeuge hätten eine Reihe von Angriffen auf Raketenabschussrampen im Westen des Irans geflogen, teilte die Arme mit. Die Serie an Attacken sei abgeschlossen.
Unterdessen fing Israels Luftabwehr eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden Israels ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren zuvor bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.
Der Liveblog von Freitag zum Nachlesen
Israels Militär hat nach palästinensischen Angaben erneut Menschen in der Nähe von Hilfszentren im Gazastreifen getötet. Israels Generalstabschef Zamir erwartet kein baldiges Ende des Krieges mit dem Iran.