
Thüringen Nachts sollen Mähroboter in Erfurt verboten werden
In Erfurt ist ein Nachtfahrverbot für Mähroboter in Arbeit. Die Stadt will damit Igel und andere kleine Tiere schützen, die von den Robotern verletzt und getötet werden können. Ein solches Verbot gibt es bereits in anderen Städten, etwa in Leipzig.
In Erfurt wird an einem Nachtfahrverbot für Mähroboter gearbeitet. Nach Angaben der Stadt erstellt die Untere Naturschutzbehörde aktuell eine entsprechende Allgemeinverfügung.
Nachtfahrverbot soll Tiere schützen
Vorbild ist demnach die Stadt Leipzig, wo bereits nachts kein Mähroboter mehr fahren darf. Das Verbot soll Igel und andere kleine Tiere schützen. Bisherige Geräte berücksichtigten den Artenschutz nur zu einem geringen Teil, hieß es.
Der Leiter des Erfurter Umwelt- und Naturschutzamtes, Jörg Lummitsch, sagte, zahlreiche Hinweise deuteten darauf hin, dass Mähroboter vor allem nachtaktive Tiere verletzen oder töten. Neben Igeln seien Spitzmäuse, Amphibien und Reptilien gefährdet. Viele dieser Arten seien nachtaktiv und hielten sich bevorzugt in Gärten und Grünanlagen auf.
Darum sind Mähroboter für Igel so gefährlich
Mähroboter, die zu immer gleichen Zeiten und mit immer gleichen Geräuschen ihre Runden drehen, können bei Wildtieren dazu führen, dass sie sich daran gewöhnen und die Scheu vor den Geräten verlieren, sagte der Jenaer Tierarzt Andreas Pfeil dem MDR. Dass Igel bei Gefahr nicht weglaufen, sondern sich einrollen, sei in diesem Fall eine schlechte Strategie, berichten Experten, etwa in einer Auffangstation für Wildtiere in Görlitz.
Egapark Erfurt verzichtet nachts auf Mähroboter
Genaue Zahlen für verletzte Tiere in Erfurt gibt es laut Lummitsch noch nicht. Allerdings gehe man von einer hohen Dunkelziffer aus, da verletzte Tiere sich oft zurückziehen und nicht aufgefunden werden. Im Egapark Erfurt habe man bereits eine freiwillige Lösung gefunden: Dort werde in den sensiblen Stunden auf den Einsatz von Robotern verzichtet.
MDR (mw)