Eine American Staffordshire Terrier Hündin trägt einen Maulkorb

Sachsen-Anhalt 115 Beißattacken von Hunden in Sachsen-Anhalt

Stand: 08.05.2025 08:05 Uhr

In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr 115 Bisse von Hunden erfasst worden. Die Zahl hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Die meisten Angriffe richteten sich 2024 gegen Menschen. Ob ein Hund schnell zubeißt, ist nach Ansicht von Experten nicht von der Rasse abhängig.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

In Sachsen-Anhalt hat es im Jahr 2024 115 Beißattacken von Hunden gegeben. Das teilte das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalts am Freitag mit. Damit sei die Zahl der Angriffe über die vergangenen neun Jahre nahezu konstant geblieben. 76 Mal haben Hunde demnach Menschen gebissen; 33 Vorfälle ereigneten sich mit anderen Hunden. Sechsmal bissen Hunde andere Tiere und zehnmal wurde Sachschaden durch Bissattacken gezählt. Die Halter dieser Hunde wurden laut der Behörde aufgefordert, unter anderem einen Wesenstest und einen Sachkundenachweis zu erbringen.

Landesverwaltungsamts-Präsident Thomas Pleye erklärte, das Niveau der Beißvorfälle bleibe insgesamt gering, was erfreulich sei. "Hier spielt die Umsicht der Hundehalterinnen und -halter eine große Rolle. Ein Hund ist schließlich mit Verantwortung gegenüber den Mitmenschen verbunden", so Pleye. Dennoch sei jede Beißattacke eine zu viel.

Hundebisse besonders häufig durch Schäferhunde

Die meisten Bisse gingen den Angaben zufolge von Deutschen Schäferhunden aus: insgesamt 18 Bissvorfälle. Bei einer Gesamtzahl von gut 12.000 Schäferhunden in Sachsen-Anhalt entspricht das einem Anteil von 0,14 Prozent. Gemessen an der Population hat der Zentralasiatische Owtcharka mit 4,44 Prozent am häufigsten zugebissen (2 Bissvorfälle bei 45 Hunden). Der Pitbull Terrier (1,4 Prozent) und der Leonberger (1,02 Prozent) beißen den Zahlen zufolge ebenfalls häufiger zu als andere Rassen.

Der beliebteste Hund in Sachsen-Anhalt ist der Labrador Retriever. Im vergangenen Jahr lebten etwas mehr als 20.000 im Land. Sechsmal haben Labrador Retriever den Angaben zufolge zugebissen, was gemessen an ihrer Gesamtpopulation einem Anteil von 0,03 Prozent entspricht.

Laut Landesverwaltungsamt ist die Anzahl der registrierten Hunde im Land insgesamt gestiegen. Waren es 2019 noch ca. 131.000 Hunde, wurden im Jahr 2024 rund 182.000 gemeldet.

Hundetrainer rät: Vorsicht bei fremden Hunden

Saltan Gindulin, Hundetrainer aus Halle, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, ob ein Hund zubeiße, sei nicht unbedingt an der Rasse festzumachen. Man rede da über Wahrscheinlichkeiten und nicht über Sicherheiten. Gindulin erklärte, wenn man einen Hund nicht kenne, sei es natürlich schwer zu wissen, ob dieser beiße. "In der Regel ist es so: Wenn das Tier ein Halsband trägt oder man erkennt, dass es aus einem gepflegten städtischen Haushalt stammt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er zubeißt, geringer", so Gindulin. Der Hundetrainer betonte aber auch, bei fremden Hunden sei Vorsicht geboten.

Hundetrainer Saltan Gindulin

Saltan Gindulin trainiert Hunde.

MDR (Karin Roxer, Kalina Bunk, Fabienne von der Eltz) | erstmals veröffentlicht am 03.05.2025