
Sachsen Wasseroase im Herzen von Leipzig: Der Stadthafen wächst
Leipzig ist eine Wasserstadt. Neben den großen Seen vor allem im Süden und Westen, durchziehen knapp 300 Kilometer große und kleine Flussläufe das Stadtgebiet. Einer der zentralen Ankerpunkte des Wassernetzes ist der Stadthafen. 2014 mit einem Bootsverleih eröffnet wird er aktuell aufwändig umgebaut. Künftig soll er das Herzstück des Touristischen Gewässerverbundes sein.
Der Stadthafen in Leipzig ist derzeit noch eine Baustelle. Seit 2023 wird der kleine Hafen am Elstermühlgraben zu einem großen umgebaut. Auf dem knapp 13.800 Quadratmeter großen Areal entsteht ein neues Hafenbecken mit 4.000 Quadratmetern Wasserfläche. 36 Steganlagen sollen zur Miete bereit stehen, neun Plätze für Fahrgastschiffe.
Musikalische Inspiration
Eine Fußgängerbrücke wird das Becken überspannen. Am Ufer soll eine Promenade zum Flanieren verlocken. Daneben entstehen Bootshäuser und Gastronomie. Ein Blüthner-Klavier ist die Inspiration für die Gestaltung des neuen Geländes. Vor dem Krieg stand hier die Fabrik des Klavierfabrikanten Julius Blüther.
Baukosten: Rund 15 Millionen
"Als wir vor zwanzig Jahren mit der Planung begannen, hat man uns ausgelacht", sagt Angela Zábojník, Abteilungsleiterin Gewässerentwicklung bei der Stadt Leipzig. Schließlich gab es am künftigen Standort des Stadthafens keinen Wasserweg. Noch dazu liegt er rund 4,5 Kilometer von der Innenstadt entfernt. Doch die Ausdauer habe sich ausgezahlt, so Zábojník. Auch wenn sich die Baukosten im Laufe der Zeit fast verdoppelt haben: Nun werden sie mit rund 15 Millionen Euro veranschlagt. 90 Prozent davon schießen Land und Bund zu. Die Stadthafen GmbH Leipzig wird als Betreiber agieren und zahlt an die Stadt eine Konzessionsabgabe.
Als wir vor zwanzig Jahren begannen, hat man uns ausgelacht. Angela Zábojník | Abteilungsleiterin Gewässerentwicklung bei der Stadt Leipzig

Begleitet das Projekt Stadthafen seit zwanzig Jahren: Angela Zábojník
Bauarbeiten gehen voran
Das Hafenbecken und die Fußgängerbrücke an der Hafeneinfahrt sind bereits fertig. Rüdiger Dittmar, Leiter des Amts für Stadtgrün und Gewässer, ist mit dem Baufortschritt zufrieden: "Das Ziel ist, hier einen Ausgangspunkt für das Leipziger Neuseenland im Gewässernetz zu haben. Wir haben hier einen großen Andrang von Menschen, die gerne mit ihren Kanus auf den Gewässern unterwegs sind und wir haben Fahrgastschiffe. Mit der Hafenmole gibt es nun erstmals die Gelegenheit, hier auch barrierefrei an das Gewässer und an die Boote ranzukommen. Das sind uns wichtige Punkte hier im Gewässernetz."

Rüdiger Dittmar, Leiter Amt für Stadtgrün und Gewässer Stadt Leipzig, vor der Baustelle.
Bereits jetzt Anziehungspunkt
Bereits seit 11 Jahren ist der Stadthafen mit seinem Bootsverleih eine touristische Attraktion in Leipzig. Bisher war die Anlage allerdings mehr oder weniger ein Provisorium, so Dittmar. Jetzt erreiche dieser Ort ein ganz anderes Level, sagt Dirk Thärichen, Geschäftsführer Stadthafen Leipzig GmbH. "Wenn wir im nächsten Jahr mit dem neuen Stadthafen an den Start gehen, gibt es ganz neue gastronomische Möglichkeiten. Wir werden auch versuchen, die Anzahl der Boote noch einmal zu erhöhen. Daher glaub ich schon, dass es ein Hotspot in Leipzig wird, der diese Stadt insgesamt belebt, für Leipziger und Touristen."
Der Stadthafen wird ein Hotspot in Leipzig , der diese Stadt insgesamt belebt. Dirk Thärichen | Geschäftsführer Stadthafen Leipzig GmbH
Eröffnung: Sommer 2026
Bis es soweit ist, ist noch viel zu tun, sagt Angela Zábojník. "Die Hochbauten sollen bis April beendet werden. Wir hoffen, dass wir im späten Frühjahr, spätestens im Juni eröffnen können." Am besten zeitgleich mit dem Elstermühlgraben, der derzeit mit dem Stadthafen verbunden wird.
MDR (ltt/iad)