
Sachsen Turbo-Baustart für neue Kita im Vogtland nach verheerendem Brand
Startschuss für ein Turbo-Bauprojekt im Vogtland: In der kleinen Gemeinde Steinberg gab es den ersten Spatenstich für den zwei Millionen Euro teuren Neubau eines Kindergartens. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war die Kita im Ortsteil Rothenkirchen durch einen verheerenden Brand komplett zerstört worden. Diese riesige Katastrophe für den Ort hat gleichzeitig eine ungeheure Energie freigesetzt. Nur deshalb konnten in enorm kurzer Zeit die Bagger und Kräne loslegen.
"Auf die Plätze fertig los!" Gut 20 Kinder der Kita "Steinbergwichtel" legten mit ihren kleinen Schaufeln gemeinsam mit Steinbergs Bürgermeister Andreas Gruner (CDU) los. Dabei strahlten an diesem Donnerstag sowohl die Kids als auch der Ortschef mit der Sonne um die Wette. Denn ihre durch ein Feuer zerstörte Kita im Ortsteil Rothenkirchen wird in kurzer Zeit neu erstehen. Die Gemeinde hat mit Hochdruck für den Wiederaufbau gearbeitet.
Schnelle Planung überholt den Plan
"Wir sind darauf hingewiesen worden, dass wir mit anderthalb Jahren Planungszeitraum rechnen müssen", berichtete der Bürgermeister MDR SACHSEN. Daran hätten sich noch die Ausschreibungen angeschlossen. Nun könne man schon nach einem Jahr den Spatenstich machen. "Es ging einfach schneller, weil alle Vollgas gefahren haben."

Knapp ein Jahr nach dem Brand in einer Kita in Steinberg rollen die Baufahrzeuge für den Neubau an.
Gruners Worten zufolge hat jeder Beteiligte erkannt, wie wichtig ein schneller Wiederaufbau der Kita ist: Vom Gemeinderat angefangen, über das Planungsbüro bis hin zu den Behörden beim Landkreis. "Es ist unsere Kita. Hier geht es um unsere Kinder." Zudem habe die Gemeinde keine alte Kita, auf die sie zurückgreifen könne. "Wir brauchen die gleich und neu und gut", so Gruner.
Es ist unsere Kita. Hier geht es um unsere Kinder. Andreas Gruner | Bürgermeister Gemeinde Steinberg im Vogtland
Kleine singen Loblied auf Neubau
Die Vorfreude auf die baldige Rückkehr haben die Kleinen in einem Lied zusammengefasst. "Es wird gebaut, wir freun' uns sehr", heißt es darin zur Melodie der "Vogelhochzeit". Auch viele Eltern atmeten auf und freuten sich bereits auf das Ende des Provisoriums. "Wir sind sehr dankbar, dass die Gemeinde sich so sehr eingesetzt hat", so ein Mutter. Andere lobten die kurze Bauzeit und dass bald "alle wieder unter einem Dach" sind. "Unser Großer schafft es dann nicht mehr, der kommt jetzt in die Schule", bedauerte ein Vater.

Die "Steinbergwichtel" begleiten den Neubau ihrer Kita ganz aktiv. Auch beim ersten Spatenstich tun sie mit.
Rund zwei Millionen Euro sind für den Bau des Kindergartens veranschlagt. Das neue Gebäude wird ein Stück größer als bisher, sagte Bürgermeister Andreas Gruner. "Es ist wesentlich einladender, auch durch bodentiefe Fenster, durch großzügige Raumaufteilung." Die Kinder werden demnach mehr Raum haben und ganz viel Platz zum Spielen.
Kita-Leiterin spricht von "Herzensprojekt"
Das bestätigt auch die Kita-Leiterin Mandy Neuchenbauer. Sie hatte damals den Brand miterlebt. Deshalb sei der Neustart etwas ganz Besonderes. "Jetzt ist das Lächeln zurück und ganz viel Zuversicht", sagte sie beim ersten Spatenstich. Der Neubau sei ein absolutes Herzensprojekt. "Man will ja, dass es nicht nur schön, sondern super schön wird." Jeder habe gute Laune dabei und sei konstruktiv unterwegs.
Jetzt ist das Lächeln zurück und ganz viel Zuversicht. Mandy Neuchenbauer | Leiterin Kindergarten "Steinbergwichtel" in Steinberg/Ortsteil Rothenkirchen
Nur ein Jahr Bauzeit geplant
Auch beim Bautempo will die Gemeinde Steinberg nicht nachlassen. Läuft alles nach Plan, soll die neue Kita "Steinbergwichtel" spätestens in einem Jahr im Mai 2026 eröffnet werden.

Ein Feuer und die Löscharbeiten an dem Kindergarten im vogtländischen Rothenkirchen richteten am 15. Mai 2024 einen verheerenden Schaden an. (Archivbild)
Mitte Mai im vergangenen Jahr war es bei Arbeiten am Dach der frisch sanierten Kita zu einem Brand gekommen. Durch das Feuer wurde das Gebäude komplett zerstört. Die Kinder werden seitdem in einem Kirchgemeindehaus betreut.
MDR (wim)