
Sachsen Neue Labor-Drohne: Blutproben-Express zwischen Dippoldiswalde und Dresden
Unbemannte Drohnen werden zunehmend auch für zivile Zwecke genutzt, etwa für den Transport von Waren, Laborproben oder Blutkonserven. Der Vorteil: kürzere Transportzeiten unabhängig von der Verkehrslage. Auch in Sachsen will jetzt ein Unternehmen mit einer Labor-Drohne durchstarten.
Zwischen Dresden und Dippoldiswalde sollen künftig unbemannte Drohnen mit medizinischer Fracht fliegen. Das Dresdner Unternehmen "German Copters" hat am Donnerstag erfolgreich den Premierenflug absolviert. Die Drohne ist mit zwei Landeschienen und zehn kleinen Propellern ausgestattet, die gleichmäßig über die Flügel verteilt sind. Im "Bauch" der Drohne ist Platz für bis zu fünfzig Blutproben von Patientinnen und Patienten aus Arztpraxen der Region.
"Revolutioniert die Probenlogistik"
Mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde und in etwa 100 Metern Höhe fliegt die Drohne zum Medizinischen Labor Ostsachsen in Dresden. Die Strecke dauert rund 15 Minuten. Mit dem Auto wäre es fast eine Stunde, erklärt der medizinische Berater des Projektes Thomas Kirchner. "Es revolutioniert die Probenlogistik. Wir brauchen die schnell. Das ist der entscheidende Vorteil."
Die Strecke fliegt die Drohne vollautomatisch. Ein Kontrollzentrum in Kroatien überwacht den Angaben nach den Flug über Sensoren und Kameras, die an der Drohne angebracht sind. Im Notfall könne das Fluggerät sogar selbstständig landen.
Bald häufigster Linienflug Sachsens?
Die Drohne soll künftig mehrmals täglich in Dippoldiswalde starten und Blutproben nach Dresden transportieren. Am kommenden Montag soll es nach Unternehmensangaben losgehen. Und weil die Drohne vom Luftfahrt-Bundesamt offiziell als Flugzeug eingestuft ist, könnte das der häufigste Linienflug Sachsens werden – und der schnellste.
Langfristig sollen auch Strecken nach Bautzen, Görlitz, Oschatz oder Riesa folgen. Das Transportgut muss dabei nicht bei Blutproben enden – auch Impfstoffe oder kleine Bauteile könnten bald mit der Drohne unterwegs sein.
MDR (kbe/flg)