
Sachsen Mehr als sieben Minuten Luft anhalten: Leipziger Taucherin überwindet körperliche Limits
Josefine Fischer vom SC DHfK Leipzig ist zweifache deutsche Meisterin im Apnoetauchen. Die 22-jährige schafft es, ohne Atmung über sieben Minuten den Kopf unter Wasser zu halten oder 225 Meter ohne auftauchen zu schwimmen. Bei der Apnoe-WM in Athen will sie um eine Medaille kämpfen und ihre eigenen Grenzen erweitern.
- Beim Freitauchen kommt es auf die richtige Technik an.
- Der Trainer von Josefine Fischer lobt ihre Charaktereigenenschaften.
- Die 22-Jährige hofft bei der Apnoe-Weltmeisterschaft in Athen auf eine Medaille.
Abtauchen – für sieben Minuten und zwei Sekunden. Das ist Josefine Fischers derzeitiger persönlicher Rekord. "Also ich gehe dann tief in mich hinein und höre immer wieder, ob ich noch klar im Kopf bin, und dann ist es halt so eine Bauchentscheidung,ob ich hochkomme oder nicht", sagt die Extremsportlerin MDR SACHSEN.
Beim Training bleibt die 22-Jährige bei weitem nicht so lange unter Wasser. Nach über vier Minuten mit dem Kopf unter Wasser, gibt sie das Zeichen und taucht wieder auf. Beim sogenannten statischen Tauchen gehört die angehende Erzieherin zum erweiterten Kreis der Weltspitze.

Apnoe-Trainer Max Poschart schätzt vor allem die ruhige Art der Extremsportlerin Josefine Fischers.
Ein sehr ruhiger Puls ist wichtig. Du musst sehr konzentriert sein, darfst nicht zu aufgeregt sein bei den Tauchgängen. Max Poschart | Apnoe-Trainer
Ruhiger Charakter fürs Aponetauchen wichtig
Neben dem statischen Tauchen ohne Atemzug an einer Stelle, betreibt Josefine Fischer auch Streckentauchen mit und ohne Flosse. Aus Sicht von Trainer Max Poschart bringt die Leipzigerin eine wesentliche Charaktereigenschaft für die Sportart mit: "Josefine ist eine sehr ruhige Sportlerin." Für das Apnoetauchen sei ein sehr ruhiger Puls wichtig: "Du musst sehr konzentriert sein, darfst nicht zu aufgeregt sein bei den Tauchgängen. Das hat die Josi inzwischen sehr gut raus, dass sie sich vor dem Tauchgang sehr gut runterfahren kann, den Puls runterfährt."

Beim Streckentauchen ohne Atemzug geht’s nicht um Tempo, sondern darum, dass die Luft reicht.
Fast ein viertel Kilometer ohne Luftholen tauchen
Mit einer Lungenfüllung schafft Josefine Fischers mit der Monoflosse 225 Meter ohne zwischendurch Luft zu holen. Sechs Meter fehlen ihr bis zum deutschen Rekord. Die beste Frau der Welt hat es auf 277 Meter geschafft.
Beim Streckentauchen sind die Sekunden vor dem Start ein entscheidender Moment, erzählt Josefine Fischers: "Wir atmen zuerst tief ein, erst in den Bauch, dann in die Lunge und anschließend machen wir dann das sogenannte Packing, wo wir mit kleinen Atemzügen, um noch etwas hinein zu atmen und so voll wie möglich die Lunge zu haben."

Josefine Fischer nimmt an der Apnoe-WM teil, die Ende kommender Woche in Athen beginnt.
Hoffnung für WM in Athen: Medaille statt Blackout
Dass die richtige Atemtechnik nicht nur wichtig ist, um möglichst lange unter Wasser zu bleiben, sondern auch bei Bewusstsein, weiß die Freitaucherin aus eigener Erfahrung: "Kritisch wird es natürlich, wenn man einen sogenannten Blackout hat, wo man dann kurz ohnmächtig ist."
Auch der Leipzigerin ist das in Wettkämpfen trotz größter Vorsicht schon drei mal passiert. "Dann wird man rausgeholt und beginnt dann auch ziemlich schnell wieder zu atmen", erzählt sie. In der kommenden Woche wird Josefine Fischers bei der Apnoe-WM in Athen teilnehmen.
MDR (Steffen Reichert,kav)