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Sachsen Filmverband Sachsen warnt: Kürzungen gefährden Kulturszene

Stand: 05.05.2025 16:07 Uhr

Der Filmverband Sachsen übt deutliche Kritik am Haushaltsentwurf des Landes für 2025/26. Er warnt: Die geplanten Einsparungen zerstörten die Vielfalt und Lebendigkeit der Kulturszene in Sachsen. Der Verband fordert den Landtag auf, den Kulturetat mindestens an das vergangene Jahr anzupassen.

Von MDR Kulturdesk

Der Regierungsentwurf zum aktuellen Doppelhaushalt beschäftigt Sachsens Landtag dieser Tage immer wieder. Auf die darin vorgesehenen Kürzungen im Kulturbereich blickt der Filmverband Sachsen mit Sorge und Bestürzung. Er warnt in einer Mitteilung: "Die Einsparungen zerstören die Vielfalt und Lebendigkeit der Kulturszene in Sachsen."

Blick in einen älteren Saal mit Sitzreihen

Kleine, nicht-kommerzielle Kinos in Sachsen wie die Kulturfabrik Meda in Mittelherwigsdorf stehen finanziell unter Druck.

Kürzungen gefährden Existenz der Filmbranche in Sachsen

Der Verband betont: In Zeiten, in denen Film- und Kulturschaffende immer noch mit den Nachwirkungen von Pandemie und Energiekrise kämpfen, sei jeder eingesparte Euro schmerzhaft. Aber die massiven Kürzungen bei den sächsischen Filminstitutionen von teilweise bis zu über einem Drittel der Fördersumme aus 2024 seien für die betroffenen Einrichtungen existenzgefährdend.

Als mögliche Folgen der Kürzungen nannte der Verband unter anderem die Entlassung von Personal, Streichungen bei Nachwuchsförderung und starke Einschränkungen bzw. Einstellung von Programmen.

Die Einsparungen zerstören die Vielfalt und Lebendigkeit der Kulturszene in Sachsen. Filmverband Sachsen |

Filmverband Sachsen befürchtet Fachkräftemangel

Der Verband befürchtet zudem die Abwanderung von Fachkräften aus Sachsen und verweist auf die Lohnentwicklung in der Filmbranche: "Schon eine Anpassung der Löhne an die steigenden Lebenshaltungskosten in Form eines Inflationsausgleichs wäre mit den aktuell geplanten Kürzungen nicht umsetzbar."

Der Verband fordert den Landtag deshalb auf, den Kulturetat für die Jahre 2025 und 2026 mindestens an den des Jahres 2024 anzupassen.

DOK Leipzig-Impressionen: Eine große Leinwand ist im Leipziger Hauptbahnhof aufgespannt, davor mehrere volle Reihen mit Publikum.

Eine Institution der sächsischen Filmkultur: Auch das Festival DOK Leipzig ist von starken Mittelkürzungen betroffen.

Der Filmverband Sachsen hat eigenen Angaben zufolge über 100 Mitglieder. Dazu zählen Vereine, Filmschaffende und kommerzielle Filmproduktionsfirmen, aber auch Festivals wie das Dokumentarfilmfestival DOK Leipzig oder das Kinderfilmfestival Schlingel in Chemnitz.

Quelle: Filmverband Sachsen; redaktionelle Bearbeitung: td, tis, lm