Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze schaut wie ein Lokführer aus einem Triebwagenfenster.

Sachsen Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig: Gipfel wegen gestiegener Planungskosten

Stand: 05.05.2025 20:31 Uhr

Für die Planung der wichtigen Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig fehlen zwölf Millionen Euro. Der Chemnitzer Oberbürgermeister macht Druck und sprach mit Vertretern von Bahn, Politik und Verkehrsverbänden.

Von MDR SACHSEN

Nach einem Bahngipfel am Montag zum Ausbau der Strecke Chemnitz-Leipzig hat sich der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) vorsichtig optimistisch geäußert. Wie er MDR SACHSEN sagte, ist er froh, dass Politik, Deutsche Bahn (DB) und Verbände seiner Einladung zum Gespräch gefolgt seien. Es gebe die Zusage des Freistaates, dass man sich auf eine Lösungssuche begibt, um die fehlenden Gelder für die Planung aufzutreiben.

Im neuen Doppelhaushalt hat Sachsen für weitere Planungen rund 8,1 Millionen Euro vorgesehen. Das sind zwölf Millionen Euro weniger als erforderlich.

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze schaut wie ein Lokführer aus einem Triebwagenfenster.

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) setzt sich für eine moderne und schnelle Bahnverbindung zwischen seiner Stadt und Leipzig ein. (Symbolbild)

Bahn und Bund bekräftigen Willen zum Ausbau

Den Worten der sächsischen Infrastruktur-Ministerin Regina Kraushaar (CDU) zufolge, die an dem Bahngipfel teilnahm, muss bis Ende Juni 2025 mit der Bahn eine Lösung gefunden werden. Sie sei optimistisch, dass dies gelinge. Die Strecke habe große Bedeutung für die Region. Dem DB-Konzernbevollmächtigten Martin Walden zufolge wird alles dafür getan, damit die Planungen weiter laufen. Schulze warnte vor den langfristigen Folgen für den geplanten halbstündigen Takt zwischen den beiden sächsischen Metropolen, wenn es Abstriche beim Ausbau gibt.

Die Strecke hat große Bedeutung für die Region. Regina Kraushaar (CDU) | Sächsische Ministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung

Sachsen spricht von Nachforderungen der Bahn

Aus dem sächsischen Infrastrukturministerium hieß es weiter, "die finanziellen Herausforderungen liegen aktuell in der Bedienung entsprechender Nachtragsforderungen der Deutschen Bahn". Gegenwärtig seien dennoch keine Verzögerungen erkennbar. "Nach dem uns vorliegenden Kenntnisstand geht die Deutsche Bahn weiterhin von einer Inbetriebnahme Ende 2032 aus." Sowohl der Bund als auch die Deutsche Bahn seien über die Inhalte des Regierungsentwurfes zum sächsischen Doppelhaushalt 2025/2026 informiert.

Ein roter Regionalzug steht im Chemnitzer Hauptbahnhof am Bahnsteig.

Im Kulturhauptstadt-Jahr ziehen Dieselloks Doppelstockzüge zwischen Chemnitz und Leipzig, danach sollen Akku-Züge die Jahre bis zur Elektrifizierung überbrücken.

Grüne kritisiert Landesregierung

Seit Jahren wird über den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke diskutiert. Die Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta (Grüne) aus Leipzig warf Sachsens Regierung vor, alles dafür zu tun, damit Chemnitz vom Personenfernverkehr weitgehend abgehängt bleibt. Der Freistaat müsse auf den Bund zugehen, um eine Lösung zu finden.

MDR (jhe/mwa/wim)/dpa