Archivbild: Beelitz, die Spargelstadt Beelitz, der Verein Beelitzer Spargel e.V. und der Spargelhof Klaistow haben die Beelitzer Spargelsaison auf dem Spargel- und Erlebnishof Klaistow eroeffnet. (Quelle: dpa/Vorwerk)

Brandenburg Landwirtschaft: Spargel wächst trotz Kälte und Trockenheit

Stand: 08.05.2025 15:09 Uhr

Viele Landwirte rechnen damit, dass die Ernte von Obst, Gemüse und Getreide aufgrund der Trockenheit schlechter ausfällt als im Vorjahr. Die Spargelernte ist vereits im vollen Gange, der fehlende Regen spielt aber keine Rolle.

Viele Landwirte in Brandenburg machen sich derzeit große Sorgen um ihre Ernte. Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit, vielerorts hat es lange nicht mehr richtig geregnet.
 
Im April gab es in Brandenburg im Schnitt 14 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Landwirte sagen, dass es über den Monat verteilt, die fünffache Menge gebraucht hätte. Sie rechnen damit, dass die Ernte von Obst, Gemüse und Getreide schlechter ausfällt als im Vorjahr. Erschwerend kommt hinzu, dass die sandigen Böden Brandenburgs nur wenig Wasser halten.

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Spargel wird nicht gegossen

Die Spargelernte startete Ende März und ist mittlerweile im vollen Gange. "Die Trockenheit ist für uns kein Thema", sagte Jürgen Jakobs, der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins (Potsdam-Mittelmark), im Gespräch mit dem rbb: "Die Wurzeln der Spargelpflanzen gehen zwei Meter tief. In diesen Schichten ist noch genug Winterfeuchtigkeit vorhanden. Regen wäre natürlich schön, ist aber nicht unabdingbar."
 
Gegossen wird der Spargel in der Erntezeit auch nicht. Erst danach, wenn das grüne Laub sprießt. "Dann legen wir Tropfschläuche aus, dann ist viel Wasser nötig. Der Spargel entwickelt dann die Power für das Folgejahr, die hilft ihm auch jetzt gegen die Trockenheit", erläutert Jakobs.

Grüner Spargel komplett beschädigt

Auch die Kälte in der Nacht mache keine Probleme, berichtet der Vorsitzende weiter: "Tagsüber scheint die Sonne, die Dämme erwärmen sich unter der Folie und kühlen dadurch auch nachts nicht wirklich aus." Bis 25 Grad sei alles in Ordnung, "Aus Sicht der Spargelbauern sollte es aber nicht viel heißer werden", sagte Jakobs: "Dann besteht die Gefahr, dass die Köpfe schon im Damm aufgehen. Das beeinträchtigt nicht die Qualität, aber die Optik."
 
Der grüne Spargel wächst aber ohne Dämme direkt an der Oberfläche und bildet dort seine Triebe, die durch das Sonnenlicht grün werden. Sie haben die kalten Nächte nicht überstanden. Das berichtete Darko Kovacic, Großhändler auf dem Spargelhof Simianer im Beelitzer Ortsteil Busendorf, dem rbb. Durch den Frost sei der grüne Spargel "komplett" beschädigt worden. Daher könne einige Tage keiner angeboten werden. Er spielt aber auch nur eine untergeordnete Rolle.

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Rahmenbedingungen gut

Die Saison, die traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni dauert, laufe bislang gut, berichtete der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins. Die Rahmenbedingungen seien gut, der Spargel wachse stetig und nicht zu schnell. So könne er in der Erde viele Mineralien aufnehmen.
 
Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) ist der Spargel aktuell geringfügig teurer als im Vorjahr. Es sei im Vergleich bisher aber auch etwas weniger gestochen worden, so Jakobs. Der Rückstand könne aber noch aufgeholt werden. Der Mai sei mit all seinen Feiertagen der Hauptmonat der Spargelsaison. "Da gibt es viele typische Spargeltage." Ist es an denen aber zu warm, "gibt es bei den Leuten auch eher Bier und Currywurst im Garten statt Spargel", sagte Jakobs lachend.

Sendung: Antenne Brandenburg, 7.5.2025, 17 Uhr