
Berlin Gropius-Passagen: 18 Verletzte bei Konzert in Neukölln - Rapper Samra: "Abartig, dreckige Aktion"
Während der Berliner Rapper Samra in Neukölln ein Gratis-Konzert gegeben hat, ist bei einem Streit Pfefferspray versprüht worden. Die Folge: Rangeleien und mehrere teils schwer verletzte Menschen. Rapper Samra äußerte sich zu dem Vorfall.
- Berliner Rapper Samra gibt Gratis-Konzert in Neuköllner Gropius-Passagen
- anstatt wie erwartet 700 kamen laut Feuerwehr mehrere Tausend Menschen zu dem Konzert
- nach Pfefferspray-Attacke und Rangelei gab es 18 Verletzte, drei davon mit schweren Knochenbrüchen
Bei einem Konzert des Berliner Rappers Samra in den Neuköllner Gropius-Passagen sind am Samstagnachmittag 18 Menschen nach Polizeiangaben durch eine Reizgas-Attacke und Rangelei verletzt worden. Zunächst war von 13 Verletzten laut Feuerwehr die Rede gewesen. Drei von ihnen seien mit schweren Verletzungen wie Knochenbrüche in Kliniken gekommen, acht weitere mit leichteren Verletzungen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zwei Leichtverletzte mussten nicht ins Krankenhaus.
Zunächst waren etwa 800 Menschen bei dem Konzert anwesend, bis laut Polizei unvorhergesehen innerhalb kurzer Zeit sehr viele Menschen dazu kamen, sodass es etwa 2.500 Menschen waren. Dadurch sei Gedränge entstanden und schließlich hätte jemand Reizgas versprüht. Eine knappe Stunde nach Beginn wurde das Konzert beendet. Damit die Zuschauenden das Gebäude sicher verlassen konnten, richtete die Polizei eigenen Angaben zufolge mehrere Verkehrssperren ein.

Einsatzkräfte vor den Gropius-Passagen
Feuerwehr ruft Massenanfall von Verletzten aus
Auf Videos in sozialen Netzwerken ist dichtes Gedränge im Atrium des Einkaufszentrums zu sehen. Menschen drücken von hinten gegen die Absperrung an der Bühne.
Die Feuerwehr hatte einen Massenanfall von Verletzten ausgerufen - das ist ab fünf Verletzten so vorgesehen, um die Rettung zu organisieren. Letztlich waren nach Angaben des Sprechers 53 Einsatzkräfte vor Ort. Neben Knochenbrüchen erlitten zahlreiche Menschen Atemwegsbeschwerden sowie Haut- und Augenreizungen. Der Täter oder die Täterin der Reizgas-Attacke sei noch nicht gefasst. Die Polizei ermittle wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Laut Gropius-Passagen lag Sicherheitskonzept vor
Das Gratiskonzert war vom Berliner Radiosender "Kiss FM" für 16 Uhr angekündigt gewesen. Auf rbb|24-Anfrage schrieb der Sender, er sei nicht der Veranstalter, sondern "Dienstleister für die Moderation vor Ort" gewesen. Zudem habe man den Kontakt zum Künstler hergestellt und im Vorfeld auf das Event hingewiesen.
"Kiss FM" und das Management des Rappers Samra verwiesen unabhängig voneinander auf die Gropius-Passagen als Veranstalterin. Deren Centermanagement schrieb rbb24, man sei von den Vorfällen beim Konzert "betroffen", und betonte: "Wie bei jeder Großveranstaltung lag ein mit den zuständigen Behörden und allen beteiligten Parteien abgestimmtes Sicherheitskonzept vor, das auch eine erhöhte Besucherzahl berücksichtigte."
Rapper bedauert Vorfall auf Instagram
Der 30-jährige Samra wuchs in Berlin-Lichterfelde auf und hatte diverse Top-Ten-Hits, die milliardenfach gestreamt werden. Er bedauerte den Vorfall und schrieb nach dem Konzert in einer Instagram-Story: "Danke danke an alle, die da waren. Wir hatten so viel Spaß. Aber gerade eben hab ich einen Anruf bekommen, dass jemand Pfefferspray in die Menge gesprüht hat. So was find' ich sehr sehr schade - abartig, dreckige Aktion. Ich hoffe, dass niemand verletzt wurde." Er bedankte sich zudem bei Feuerwehr und Polizei.
Sendung: Fritz vom rbb, 03.05.2025, 17:30 Uhr