Symbolbild:Eine Mitarbeiterin sitzt im Berliner Bezirk Spandau im Staaken-Center an ihrem Arbeitsplatz im Bürgeramt.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Carstensen)

Berlin IT-Störung in Berliner Bürgerämtern behoben

Stand: 09.05.2025 18:08 Uhr

Kürzlich legte ein Cyber-Angriff das Hauptstadt-Portal berlin.de lahm, am Freitag gab es Software-Probleme in den Bürgerämtern: Bestimmte Dienstleistungen konnten nicht am Computer bearbeitet werden. Am Nachmittag gab es Entwarnung.

Die IT-Probleme, die Berlins Bürgerämter seit Freitagmorgen weitgehend lahmgelegt hatten, sind offenbar gelöst. Die Senatskanzlei gab am späten Nachmittag Entwarnung: "Wir gehen nach jetzigem Kenntnisstand davon aus, dass die Störung seit Freitagnachmittag behoben ist", sagte der zuständige Pressesprecher dem rbb.
 
Weitere Details wurden nicht mitgeteilt. Aus Behördenkreisen erfuhr der rbb aber, es habe sich nicht um eine Cyberattacke gehandelt und es seien keine Daten abgegriffen worden.

Kein Zugriff auf zentrale Datenbank

Das stadtweite Problem war morgens um 6:30 Uhr aufgefallen, die zentrale Datenbank war gestört. Das Büro von Digitalisierungs-Staatssekretärin Martina Klement teilte mit, es gebe eine "Datenbankstörung, die dazu führt, dass ein sogenanntes Fachverfahren nicht genutzt werden kann". Deshalb komme es in den Bürgerämtern zu Einschränkungen. "Die Behebung der Ursache läuft derzeit noch."
 
Die Bürgerämter in Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg bestätigten dem rbb ebenfalls, dass der Zugriff auf das sogenannte Fachverfahren nicht möglich war. Das Fachverfahren wird für alle Vorgänge benötigt, bei denen Informationen in Datenbanken eingetragen werden müssen - beispielsweise für die Beantragung von Pässen oder Führerscheinen.

Screenshot: Startseite von Berlin.de - Das offizielle Hauptstadtportal. (Quelle: berlin.de)
Landesportal berlin.de nach Cyberangriff wieder erreichbar
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Bürgerämter trotzdem geöffnet

Wie beispielsweise der Bezirk Marzahn-Hellersdorf dem rbb erklärte, seien trotzdem alle Bürgermänter geöffnet. Manche Vorgänge würden auf Papier bearbeiteet und sollten später digitalisiert werden. Aus Tempelhof-Schönberg hatte es am Mittag geheißen, möglich sei es noch, Dokumente abzuholen, Anmeldungen einzureichen und neue Termine zu vereinbaren. Online-Services der Bürgerämter wie etwa die digitale Wohnsitzanmeldung waren nach Angaben der Senatskanzlei zu keinem Zeitpunkt betroffen.
 
Aus Behördenkreisen heißt es, die Ursache für die Störung müsse noch gefunden werden, klar sei aber, dass es sich um ein rein technisches Problem gehandelt habe.

„ITDZ - Dienstleistungszentrum Berlin“ steht über dem Eingang in der Berliner Straße in Wilmersdorf. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Update-Fehler führt zu stundenlangem IT-Ausfall in Berliner Verwaltung
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Cyber-Angriff Ende April

Zuletzt gab es Ende April einen Cyber-Angriff auf das sogenannte Hauptstadtportal berlin.de. Er dauerte mehrere Tage. Zahlreiche Webseiten der Berliner Verwaltung waren nicht erreichbar, darunter die der Bezirke, der Senatsverwaltungen und der Gerichte. Bürgeramtstermine konnten nur sehr eingeschränkt gebucht werden.
 
Laut Senatskanzlei handelte es sich um einen sogenannten Überlastungsangriff, bei dem durch eine Vielzahl an Aufrufen die Server ausfallen. Zu einem Abfluss von Daten sei es dabei nicht gekommen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.05.2025, 11:40 Uhr