Menschen bei Freizeitaktivitaeten auf der Startbahn und Landebahn auf dem ehemaligen Flughafen Berlin Tempelhof, Saharastaub, Sonnenuntergang (Quelle: dpa)

Berlin Sechs Konzepte für Tempelhofer Feld ausgewählt

Stand: 23.06.2025 11:26 Uhr

Wie wird das Tempelhofer Feld in Berlin künftig aussehen? Aus einem Ideenwettbewerb des Senats wurden nun sechs Konzepte ausgewählt – sie reichen von weitgehend unberührter Parklandschaft bis zu Randbebauung mit Wohnungen.

Im Ideenwettbewerb für die mögliche Neugestaltung des Tempelhofer Feldes in Berlin sind am Montag sechs Konzepte vorgestellt worden. Sie sollen als Grundlage für weitere Planungen dienen.
 
Sie reichen von einer Umgestaltung des Feldes zum Landschaftspark mit wenig Bebauung bis hin zu Randbebauung mit Wohnungen und Gewerbe. Viele der Konzepte enthalten zudem öffentliche Gärten, Kunst- und Kultureinrichtungen, sowie Sport- und Spielplätze. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte den Wettbewerb im vergangenen Jahr initiiert.

Symbolbild:  Das riesige Flugfeld vom ehemaligen Flughafen Tempelhof ist vor dem Hintergrund der Wohnungsnot wieder im Gespräch. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Bürgerbeteiligung zum Tempelhofer Feld ist gestartet
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Weitere Dialogveranstaltungen geplant

Die sechs ausgewählten Konzepte sollen nun in weiteren Dialogveranstaltungen besprochen werden, die Mitte Juli starten sollen. Damit würde die dritte und letzte Phase des Beteiligungsprozesses beginnen: Zuvor gab es bereits Dialogveranstaltungen mit rund 275 zufällig ausgewählten Berlinerinnen und Berlinern sowie einen ersten Wettbewerb, bei dem insgesamt 164 Ideen eingereicht wurden, darunter auch die sechs nun prämierten Arbeiten.
 
Im September ist eine Ausstellung der prämierten Konzepte geplant. Das Verfahren hat bislang drei Millionen Euro gekostet.

Mehrheit bei Volksentscheid explizit gegen eine Randbebauung

Am Ende des Beteiligungs- und Dialogprozess will der Berliner Senat darüber entscheiden, ob und wie das Tempelhofer Feld umgebaut wird. "Ziel war es, keine vorgefertigten Antworten zu präsentieren, sondern Raum für mutige, überraschende und auch unbequeme Ideen zu geben", sagte Christian Gaebler, (SPD), Senator für Stadtentwicklung.
 
Kritiker werfen der schwarz-roten Koalition vor, mit dem Ideenwettbewerb den erfolgreichen Volksentscheid von 2014 zur Nicht-Bebauung des Tempelhofer Feldes umgehen zu wollen.
 
In den Dialogwerkstätten zur Zukunft des Feldes hatte sich zudem eine Mehrheit explizit gegen eine Randbebauung ausgesprochen. Deswegen sah sich der Senat gezwungen, den Wettbewerb zu öffnen und auch Entwürfe zuzulassen, die das Feld weitgehend unberührt lassen wollen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.06.2025, 12:00 Uhr