
Berlin Künftige Senatorin Wedl-Wilson will weitere Einsparungen bei der Kultur vermeiden
Die neue Berliner Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson will Kürzungen in der Branche über die bereits feststehenden Einsparungen in diesem Jahr hinaus verhindern. Weitere Abstriche seien für die Szene nicht möglich.
Berlins künftige Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (parteilos) wendet sich gegen weitere Einsparungen in der Kultur ab dem kommenden Jahr. Die Einsparungen von 130 Millionen Euro im aktuellen Haushalt habe man durch die Auflösung vieler Rücklagen gerade noch so geschafft, sagte Wedl-Wilson dem rbb am Dienstag. Weitere Kürzungen seien nicht möglich: "Das schaffen wir nicht, wir können diese hohe Summe nicht aus der Kultur in Berlin herausnehmen."

Wedl-Wilson sieht Verbesserungspotenzial bei Logistik und Infrastruktur
Derzeit werde untersucht, was man anders machen könne, "damit wir zuletzt an der Kunst sparen", so Wedl-Wilson. "Mein Ziel ist es, so zu stabilisieren, dass wir woanders sparen können." Mögliche Einsparpotenziale sieht die künftige Kultursenatorin in der engeren Zusammenarbeit der Kultureinrichtungen - etwa in der Logistik, bei Ticketbüros oder in der Buchhaltung. "Und andererseits sagen wir: Es müssen mehr Einnahmen her."
Wedl-Wilson war am Montag als neue Kultursenatorin vorgestellt worden. Die Neubesetzung an der Spitze der Kulturverwaltung war notwendig geworden, weil der bisherige Senator Joe Chialo (CDU) Ende vergangener Woche um seine Entlassung gebeten hatte.
Chialo hatte zur Begründung für seinen Rücktritt auf die Sparzwänge in der Berliner Kultur hingewiesen. Der Berliner Senat hatte im vergangenen Jahr einschneidende Kürzungen im gesamten Haushalt 2025 beschlossen. Ein Vorwurf an Chialo lautete, sich in den Haushaltsverhandlungen nicht genug für die Interessen der Kultur eingesetzt zu haben.
Sendung: Radio3, 06.05.2025, 7:15 Uhr