"Fairtrade" steht auf einem Saftkarton, der in einem mit diversen Lebensmitteln gefüllten Einkaufskorb liegt.

Rekorderlöse Deutsche kaufen deutlich mehr Fairtrade-Produkte

Stand: 06.05.2025 13:37 Uhr

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr mit 2,9 Milliarden Euro so viel wie nie für fair gehandelte Produkte ausgegeben. Gleichzeitig würden Fairtrade-Produkte immer sichtbarer, so Fairtrade Deutschland.

Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland ist 2024 um 13 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gestiegen und hat damit einen Rekord erreicht, wie der Verein Fairtrade Deutschland in Köln mitteilte. Der Absatz wuchs mit fünf Prozent so stark wie seit vier Jahren nicht mehr. Dabei entwickelte sich der Verkauf von Kaffee, Bananen und Kakao im vergangenen Jahr besonders gut.

Die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit von Fairtrade-Produkten in Supermärkten, Discountern, Drogerien und anderen Verkaufspunkten habe zugenommen, teilte der Verein mit, der zu einem internationalen Verbund gehört und sich um den Standard kümmert. "Fairtrade-Verkäufe entwickeln sich trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage sehr positiv", sagte Fairtrade-Deutschland-Vorstand Benjamin Drösel.

Pro Kopf 35 Euro für Fairtrade-Produkte

Pro Kopf gaben Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr im Schnitt 35 Euro für Fairtrade-Produkte aus, so der Verein. Inzwischen trage etwa jede zwanzigste Kaffeepackung das Fairtrade-Siegel, bei Kakao sei es ungefähr jede fünfte.

"Aktuell sind die Weltmarktpreise für Rohstoffe wie Kaffee oder Kakao sehr hoch", sagte Fairtrade-Deutschland-Vorständin Claudia Brück. "Leider profitieren die Bauern nicht automatisch davon." Die hohen Preise entstünden teilweise durch Börsenspekulation und teilweise durch Ernteverluste. Bei Kaffee und Kakao seien infolge von Dürren und Kälte Ernterückgänge von 30 Prozent zu verzeichnen. Zugleich verfügten viele Bauern nicht über die finanziellen Ressourcen, um diese Rückgänge wirtschaftlich stemmen zu können. "Auch in Zeiten hoher Preise bleibt Fairtrade deshalb wichtig."

Mehrere Kriterien für das Siegel

Um das Fairtrade-Siegel auf ihre Produkte kleben zu dürfen und dadurch bei den Kunden einen besseren Stand zu haben, müssen Firmen bestimmte Kriterien einhalten. Die Waren müssen fair produziert und vertrieben werden.

Das Siegel soll dazu führen, dass sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Anbauländern - etwa in Afrika und in Lateinamerika - verbessern. Neben Kaffee, Kakao, Bananen und Schnittblumen geht es auch um Baumwolle, Saft, Tee, Reis, Honig, Wein und Zucker.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. Mai 2025 um 11:40 Uhr.