Die ukrainische Flagge und das ukrainische Wappen sind auf einer Militäruniform zu sehen.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Gefangenenaustausch steht bevor ++

Stand: 04.06.2025 23:40 Uhr

Die Ukraine und Russland werden voraussichtlich am Wochenende erneut Kriegsgefangene austauschen. Verteidigungsminister Pistorius verspricht der Ukraine anhaltende Unterstützung des Westens, vor allem beim Ausbau der Flugabwehr.

Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:

04.06.2025 • 23:40 Uhr

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Das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin wertete Juri Uschakow, Berater des russischen Staatschefs, als "produktiv". Es sei in dem Gespräch auch um die ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Militärstützpunkte am Wochenende gegangen. Trump habe betont, dass die USA nicht im Vorfeld informiert worden seien. Sowohl Trump als auch Putin hätten Bestrebungen geäußert, "in ständigem Kontakt" zu bleiben.

Uschakow äußerte sich auch zum Telefonat Putins mit Papst Leo XIV. Putin habe betont, er wolle Frieden mit "politischen" und "diplomatischen" Mitteln erreichen. Er habe jedoch auch gesagt, dass "das Regime in Kiew auf eine Eskalation des Konflikts" setze und "Sabotageakte gegen zivile Infrastruktur auf russischem Territorium" verübe.

Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, soll Putin den Pontifex zudem gebeten haben, sich für Religionsfreiheit in der Ukraine einzusetzen. Diese sieht Putin durch das Verbot der früheren moskautreuen Orthodoxen Kirche der Ukraine gefährdet. Die ukrainische Führung wiederum betrachtet diese Kirche als Sicherheitsrisiko, weil viele ihrer Bischöfe und Priester eng mit Moskau verbunden sind.

Die ukrainische Regierung setzt für den Nachschub an Waffen und Munition auf verstärkte Produktion gemeinsam mit den europäischen Partnern. Dabei gebe es auch Interesse, dass ukrainische Rüstungsfirmen außerhalb des Landes neu entwickelte Systeme herstellen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow nach einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Diese Waffen sollten für die Dauer des Krieges an die Ukraine geliefert werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit seinem russischen Kontrahenten Wladimir Putin erst direkt verhandeln, wenn die Waffen schweigen. "Wir schlagen (...) eine Waffenruhe vor einem Gipfel der Staatschefs vor", sagte Selenskyj in Kiew. Die USA könnten bei einem solchen Treffen vermitteln. Die Ukraine sei zu einem Gipfel ab kommenden Montag bereit, beispielsweise in Istanbul, im Vatikan oder in der Schweiz.

04.06.2025 • 18:52 Uhr

Trump: "Es war ein gutes Gespräch"

US-Präsident Donald Trump sieht nach einem erneuten Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg. "Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird", schrieb Trump nach dem Telefonat auf der Plattform Truth Social. Putin habe zudem eine Antwort auf die ukrainischen Drohnenangriffe auf Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet am vergangenen Wochenende angekündigt.

Bei den jüngsten Verhandlungen in der Türkei hatten sich die Ukraine und Russland erneut auf einen umfassenden Gefangenenaustausch verständigt. Dieser soll voraussichtlich am Wochenende stattfinden.

In Moskau nannte der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski bei einer Beratung mit Präsident Wladimir Putin die Daten 7. bis 9. Juni, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj allgemein vom kommenden Wochenende gesprochen.

Im ersten Schritt gehe es voraussichtlich um die Rückkehr von jeweils 500 Gefangenen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Die Vereinbarung sieht vor allem den Austausch von vor allem jungen Soldaten zwischen 18 und 25 Jahren, schwer verletzten oder kranken Kriegsgefangene vor. Dies könnte mehr als 1.000 Personen von jeder Seite betreffen. Außerdem sollen Tausende Leichen getöteter Soldaten übergeben werden.

Nachdem in den russischen Regionen Kursk und Brjansk zwei Brücken eingestürzt sind, spricht Russland Präsident Wladimir Putin von einem Terrorakt, für den er die Ukaine verantwortlich macht. Damit würde die Ukraine auch Friedensgespräche sabotieren, die angesichts solchen Terrors nicht möglich seien. Die Ukraine wolle keinen Frieden, man könne nicht mit jemandem verhandeln, der auf Terror setze, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass den Kreml-Chef. Angesichts der Angriffe seien ein Waffenstillstand und ein Gipfeltreffen mit der Ukraine unwahrscheinlich.

Bundesaußenminister Johann Wadephul fordert mehr Druck auf Russland. Die Regierung in Moskau sei an einer Friedenslösung nicht interessiert, sagte der CDU-Politiker nach einem Treffen mit dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski in Berlin. Bei den jüngsten Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul habe Russland lediglich seine alten Maximalforderungen präsentiert. Die Ukraine sei indes zu einer Waffenruhe bereit. "Daher ist jetzt der Moment, den Druck auf Russland zu erhöhen, auf allen Ebenen", betonte Wadephul. Die EU müsse jetzt ein 18. Sanktionspaket schnell beschließen.

Die Niederlande wollen weitere Rüstungsgüter an die Ukraine liefern. Verteidigungsminister Ruben Brekelmans kündigte ein neues Unterstützungspaket für die maritime Sicherheit in Höhe von 400 Millionen Euro an. Dazu gehören demnach Patrouillenboote, Transportboote, Abfangjäger, Spezialeinsatzfahrzeuge. Laut Brekelsmann "ein breites Spektrum von mehr als 100 Schiffen". Darüber hinaus umfasse das Paket mehr als 50 Seedrohnen sowie Waffensysteme, Sensoren, Ersatzteile und Ausbildung.

Die Stärkung der maritimen Sicherheit sei für die Ukraine sehr wichtig, betonte Brekelsmann, da die russischen Bedrohungen beispielsweise sowohl im Schwarzen Meer als auch rund um Cherson zunehmen würden.

Ukraine-Kontaktgruppe berät bei Treffen in Brüssel über weitere Militärhilfen

tagesschau24, 04.06.2025 16:00 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezweifelt angesichts der bisherigen Besetzung der russischen Verhandlungsdelegation, dass bei weiteren Gesprächen eine Einigung auf eine Waffenruhe möglich ist. Russland sei zwar bereit, weitere Kriegsgefangene auszutauschen, zitierte die Nachrichtenagentur AFP den ukrainischen Präsidenten. Aber die aktuelle russische Delegation habe nicht die Befugnisse, eine Waffenruhe zu verhandeln und beschließen. "Die diplomatischen Treffen in Istanbul auf einer Ebene fortzusetzen, auf der nichts beschlossen werden kann, ergibt keinen Sinn", betonte Selenskyj daher. Und er versicherte, er sei "jederzeit" zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, US-Präsident Donald Trump und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bereit, um Friedensgespräche mit Moskau voranzubringen. 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat der Ukraine erneut fortwährende Unterstützung durch westliche Partner versichert. Bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe kündigte Pistorius einen neuen Anlauf für die internationale Verstärkung und Aufrechterhaltung der ukrainischen Flugabwehr an. Dazu solle eine multinationale Initiative («Immediate Action on Air Defense») neu aufgelegt werden, so der SPD-Politiker. Auch die Fähigkeiten des ukrainischen Militärs zum elektromagnetischen Kampf sollten ausgebaut werden. Belgien, Estland, Italien, Schweden und die Türkei wollten sich der Initiative anschließen. Dabei geht es um die Sicherstellung der ukrainischen Kommunikation, die Aufklärung und Störung der russischen Kommunikation sowie die Drohnenabwehr.

Pistorius nahm auch Bezug auf den militärischen Schlag der Ukraine, bei der russische Kampfflugzeuge auf Flughäfen weit im russischen Hinterland zerstört werden konnten. Pistorius sprach von einem spektakulären Schlag, wie auch der Angriff auf die Krim-Brücke. Dies zeige: "Die Ukraine gibt nicht auf."

Der Gefangenenaustausch, auf den sich die Ukraine und Russland bei den jüngsten Gesprächen in der Türkei geeinigt haben, wird Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zufolge voraussichtlich an diesem Wochenende stattfinden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Geplant ist der Austausch von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen und die Übergabe von 6.000 Leichen getöteter Soldaten.

Selenskyj drängte des Weiteren erneut auf direkte Gespräche mit Russlands Staatschef Wladimir Putin. Bis diese Gespräche stattfinden, sprach er sich für eine Waffenruhe aus.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hofft, dass sich Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Besuch in den USA bei deren Präsident Donald Trump für schärfere Sanktionen gegen Russland einsetzt. Es sei jetzt "an der Zeit zu handeln - mit gezielten Sanktionen, die Wirkung zeigen", sagte Makeiev dem RND. Dazu gehörten eine konsequentere Durchsetzung der Ölpreisobergrenze, zusätzliche Einschränkungen im Bankensektor sowie die effektive Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte.

Die EU-Kommission empfiehlt den EU-Mitgliedsstaaten, eine mögliche Rückkehr von ukrainischen Geflüchteten vorzubereiten. Dazu sollten Ukrainerinnen und Ukrainern etwa sogenannte Erkundungsbesuche in ihrer Heimat ermöglicht werden und in Abstimmung mit ukrainischen Behörden Programme für eine freiwillige Rückkehr auf den Weg gebracht werden. Geflüchtete, die in ihren Aufnahmeländern inzwischen sprachlich und beruflich integriert sind, sollten in einen anderen Aufenthaltsstatus wechseln können.

Die EU-Kommission will den Schutzstatus für Flüchtlinge aus der Ukraine um ein weiteres Jahr verlängern. Angesichts des andauernden Krieges und der unsicheren Situation in der Ukraine schlägt sie vor, die entsprechenden Regelungen bis März 2027 zu verlängern.

Aktuell ist der Status ukrainischer Flüchtlinge über die EU-Richtlinie für vorübergehenden Schutz geregelt. Sie müssen daher kein Asylverfahren durchlaufen und haben einen vergleichsweise guten Zugang etwa zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen. Nach aktuellem Stand läuft dieser Status im März nächsten Jahres aus. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen der Verlängerung noch zustimmen. Das könnte bereits bei einem Treffen in der kommenden Woche geschehen.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind nach Angaben der EU-Kommission mehr als 4,3 Millionen Menschen aus der Ukraine in die EU geflohen. Deutschland hat mit etwa 1,2 Millionen die meisten Geflüchteten aufgenommen.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat das Bekenntnis der USA zu der Allianz und der Ukraine bekräftigt. "Die USA bekennen sich voll und ganz zur NATO und zu unseren gemeinsamen Unternehmungen", sagte in Brüssel. "Was die Ukraine betrifft, gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln."

Er sprach am Rande eines Treffens der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) im NATO-Hauptquartier. Bei dem Treffen im sogenannten Ramstein-Format unter Leitung Deutschlands und Großbritanniens wird es auch darum gehen, wie das rückgängige Engagement der USA bei den Ukraine-Hilfen kompensiert werden kann. Nach dem Amtsantritt von Donald Trump zogen die USA sich aus der Führung des Formats zurück und kündigten keine neuen Militärhilfen mehr an.

Die russische Führung hat nach eigenen Angaben noch kein konkretes Datum für eine Fortsetzung der direkten Verhandlungen mit der Ukraine im Auge. Ein Termin für die nächste Gesprächsrunde werde vereinbart, sobald beide Seiten bereit seien, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Zunächst müssten beide Seiten die ausgetauschten Vorschläge für eine Beendigung der Kämpfe prüfen. Dies werde "offensichtlich einige Zeit dauern".

Der Kreml hat einen ukrainischen Angriff auf die Krim-Brücke bestätigt. Das Bauwerk sei dabei aber nicht zu Schaden gekommen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. "Eine Explosion gab es wirklich, aber nichts wurde beschädigt, die Brücke funktioniert."  Generell warf Peskow der Ukraine Angriffe auf zivile russische Infrastruktur vor.

Am Vortag hatte der ukrainische Geheimdienst SBU über einen Angriff auf die Brücke berichtet und dabei erklärt, die Verbindungsstrecke zwischen dem russischen Festland und der 2014 von Moskau annektierten Halbinsel sei an der Explosionsstelle einsturzgefährdet. Die Brücke war am Dienstag im Laufe des Tages zweimal für mehrere Stunden gesperrt, wurde am Abend aber für den Verkehr wieder freigegeben.

Vassili Golod, ARD Kiew, zum ukrainischen Angriff auf die militärisch wichtige Krim-Brücke

tagesschau24, 04.06.2025 14:00 Uhr

NATO-Generalsekretär Mark Rutte mahnt eine entschlossene und zügige Umsetzung von geplanten neuen Zielen für die militärischen Kapazitäten der Bündnismitglieder an. "Wir benötigen mehr Ressourcen, Truppen und Fähigkeiten, um auf jede Bedrohung vorbereitet zu sein und unsere kollektiven Verteidigungspläne vollständig umzusetzen", sagte er vor einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Oberste Priorität hätten die Luft- und Raketenabwehr, weitreichende Waffensysteme, Logistik und große Verbände von Landstreitkräften.

Als Grund für die Notwendigkeit der Aufrüstung nannte Rutte Russlands Krieg gegen die Ukraine, aber auch Bedrohungen durch den Terrorismus. "Starke Verteidigung sendet eine klare Botschaft: Niemand sollte jemals auf die Idee kommen, uns anzugreifen", fügte er hinzu.

Das Risiko einer Eskalation ist nach Einschätzung des Ukraine-Beauftragten der USA, Keith Kellogg, nach dem ukrainischen Angriff auf militärische Stützpunkte im russischen Hinterland "stark gestiegen". Die Ukraine hatte am Wochenende tief im Inneren Russlands mehrere Luftwaffenstützpunkte mit Drohnen angegriffen. Dort sind atomwaffentaugliche Bomber stationiert. Nach ukrainischen Angaben wurden Stützpunkte in Sibirien und im hohen Norden Russlands angegriffen und Ziele in einer Entfernung von bis zu 4.300 Kilometern von der Front entfernt getroffen.

"Ich sage Ihnen, die Risikowerte steigen stark an - ich meine, was dieses Wochenende passiert ist", sagte Kellogg im Sender Fox News. "Die Menschen müssen im Bereich der nationalen Sicherheit verstehen: Wenn man einen Teil des nationalen Überlebenssystems eines Gegners angreift, nämlich seine Triade, die nukleare Triade, dann steigt das Risiko, weil man nicht weiß, was die andere Seite tun wird. Man ist sich nicht sicher." Der angerichtete Schaden sei weniger wichtig als die psychologischen Auswirkungen auf Russland.

Russland wertet das NATO-Manöver "Baltops" in der Ostsee als Teil der Vorbereitungen der Allianz auf einen möglichen militärischen Zusammenstoß mit Russland. Mit dieser Einschätzung zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den russischen Vize-Außenminister Alexander Gruschko. "Wenn wir uns den Schwerpunkt dieser Übungen anschauen, das Konzept, die Struktur des Truppeneinsatzes, die Streitkräfte selbst, ihre Qualität, die Aufgaben, die für diese Übungen formuliert werden, dann handelt es sich hier um einen Kampf gegen einen vergleichbaren Gegner", sagte Gruschko demnach.

"Wir bewerten die militärischen Aktivitäten der NATO als Teil der Vorbereitungen für militärische Zusammenstöße mit Russland." Die jährliche NATO-Übung "Baltops" in der Ostsee und den umliegenden Regionen findet in diesem Monat statt.

Chinas Präsident Xi Jinping hat bei einem Besuch des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Peking die Zusammenarbeit der Volksrepublik mit dem engen Russland-Verbündeten bekräftigt. China und Belarus seien "wahre Freunde und gute Partner", sagte Xi laut der Nachrichtenagentur Xinhua. "Die traditionelle Freundschaft zwischen beiden Ländern besteht seit langem, das politische Vertrauen ist unzerbrechlich", betonte Xi. Beide Länder sollten sich auch gegen "Hegemonie und Schikanen stellen und internationale Fairness und Gerechtigkeit verteidigen".

Lukaschenko betonte laut der belarussischen Nachrichtenagentur Belta, Hauptmerkmal der Gegenwart sei der "beispiellose Druck des Westens" auf Staaten wie China und Belarus. Lukaschenko setzt auf China als Kreditgeber und Investor, vor allem bei der Modernisierung der belarussischen Industrie. Der Westen hat Sanktionen gegen Belarus wegen der Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt.

Der von Trump angepeilte Waffenstillstand bleibt weiterhin außer Reichweite. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha forderte von Moskau eine Antwort auf ein Dokument mit Vorschlägen zu einer Friedenslösung ein, das der russischen Delegation am Montag bei der neuesten Runde von Friedensgesprächen in Istanbul übergeben worden war. "Wir fordern Russlands Antwort", schrieb Sybiha auf der Plattform X. "Jeder Tag des Schweigens beweist deren Wunsch, den Krieg fortzusetzen."

Das Format der Istanbul-Gespräche sei zu Treffen über den Austausch von Kriegsgefangenen abgewertet worden. Russland habe bisher jedes bedeutende Format für eine Waffenruhe abgelehnt, kritisierte Sybiha. "Dies wäre Grund genug für unsere Partner, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen, schon jetzt."

Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Russlands, Sergej Schoigu, ist zu einem Besuch in Nordkorea eingetroffen. Dort werde er Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu Gesprächen treffen, berichteten russische Nachrichtenagenturen.

Wie Tass meldete, reiste Schoigu auf Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Pjöngjang. RIA Nowosti berichtete, zu den erwarteten Gesprächsthemen gehörten aktuelle Angelegenheiten "einschließlich der Situation rund um die Ukraine".

Vor dem Hintergrund anhaltender harter Kämpfe in der Ukraine kommt heute im NATO-Hauptquartier in Brüssel die Ukraine-Kontaktgruppe (UDCG) im sogenannten Ramstein-Format zusammen. Zu dem Treffen haben der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Kollege John Healey eingeladen.

Thema der Gespräche wird die weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg sein. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wird nach Angaben von NATO-Diplomaten nicht am UDCG-Treffen teilnehmen, sondern erst zum Treffen der NATO-Verteidigungsminister am Donnerstag anreisen. Die UDCG war im April 2022 von Hegseths Vorgänger Lloyd Austin aus der Taufe gehoben worden. Nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump zogen die USA sich aus der Führung des Formats zurück. 

Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, hat Russland auf Telegram nach einem Treffen mit dem US-Ukraine-Gesandten Keith Kellogg beschuldigt, auf Zeit zu spielen, die Gespräche zu manipulieren, die US-Sanktionen zu vermeiden und keine Waffenruhe zu wollen. "Wir brauchen einen Waffenstillstand - wir haben den entsprechenden Vorschlag der USA seit März voll unterstützt. Wir sind auch zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs bereit, das Russland weiterhin verhindert", sagte er.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerte sich noch direkter und erklärte, Russland habe eine Aufforderung zur Stellungnahme zu den Vorschlägen der Ukraine bei der zweiten Runde der direkten Friedensgespräche am Montag in Istanbul ignoriert. "Wir fordern Russlands Antwort. Jeder Tag, an dem sie schweigen, beweist, dass sie den Krieg fortsetzen wollen", schrieb Sybiha in den sozialen Medien.

Großbritannien will nach eigenen Angaben bis zum Ende des laufenden Haushaltsjahres im April 2026 100.000 Drohnen an die Ukraine liefern und damit die Zahl der gelieferten Drohnen verzehnfachen. "Großbritannien verstärkt seine Unterstützung für die Ukraine, indem es in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen liefert und einen wichtigen Meilenstein bei der Lieferung wichtiger Artilleriemunition erreicht hat", so Verteidigungsminister John Healey in einer Erklärung, die kurz vor dem Treffen der 50 Nationen umfassenden Ukraine-Kontaktgruppe für Verteidigung in Brüssel veröffentlicht wurde.

Auf dem Treffen, das gemeinsam mit Deutschland veranstaltet wird, wird Healey die geplante Unterstützung noch einmal betonen. Das 350 Millionen Pfund (415 Millionen Euro) teure Drohnenpaket ist Teil einer umfassenderen, 4,5 Milliarden Pfund schweren militärischen Unterstützungsinitiative für die Ukraine, teilte die Regierung mit.

03.06.2025 • 00:15 Uhr

Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen

Auf Einladung Deutschlands und Großbritanniens kommt am Mittwoch die sogenannte Ramstein-Gruppe zusammen, um über weitere Hilfen für die Ukraine zu beraten - die USA nehmen nicht teil. Moskau fordert die Anerkennung der eroberten Gebiete.