Ein Polizeifahrzeug steht auf einer mit Flatterband abgesperrten Straße

Schleswig-Holstein Schüsse in Rendsburg: Tatverdächtiger in Frankreich festgenommen

Stand: 09.05.2025 11:57 Uhr

Nach den Schüssen auf zwei Männer in der Nähe der ehemaligen Nobiskrug-Werft in Rendsburg hat die Polizei im französischen Straßburg einen 21-Jährigen festgenommen. Ein weiterer Tatverdächtiger sitzt seit Mittwoch in U-Haft.

Ein junger Mann sitzt in Polizeigewahrsam - in Straßburg. Laut Staatsanwaltschaft und Polizei besteht der Verdacht, dass er als Hintermann an der Tat in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) am Montagnachmittag (5.5.) beteiligt war. In diesem Fall geht es um mehrere Schüsse, die auf zwei 22 und 26 Jahre alte Männer abgegeben wurden. Beide erlitten laut Polizei Verletzungen, jedoch keine lebensgefährlichen.

Am Donnerstag haben Polizistinnen und Polizisten aus Frankreich nun den dritten Tatverdächtigen in diesem Fall festgenommen. Der 21-Jährige soll nach Deutschland ausgeliefert werden, wie Polizei und Staaatsanwaltschaft mitteilten. Nach dem Festgenommen wurde mit einem internationalen Haftbefehl gefahndet.

Haftbefehl gegen 19-Jährigen, anderer Tatverdächtiger wieder frei

Zuvor hatte bereits am späten Mittwochabend ein Richter Haftbefehl gegen einen 19-jährigen Tatverdächtigen erlassen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, ist er zur Unterbringung in eine Jugendstrafanstalt gebracht worden. Ein 21-Jähriger, der ebenfalls festgenommen worden war, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Aber auch gegen ihn wird weiterhin "wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung" ermittelt.

Einschusslöcher im Auto der beiden Männer

Am Montagnachmittag (5.5.) waren zwei 22 und 26 Jahre alte Männer in der Schön-Klinik in Rendsburg behandelt worden. Sie wurden nach eigenen Angaben zuvor gegen 12.40 Uhr an der Bushaltestelle in der Kieler Straße in Höhe der ehemaligen Nobiskrug-Werft angeschossen. Der Pkw, in dem die beiden bei der Klinik vorfuhren, zeigte laut Polizei mehrere Einschusslöcher in der Windschutzscheibe. Einen Notruf setzten die beiden Verletzten nicht ab.

Der mutmaßliche Tatort war am Montag nach Angaben der Polizei für die Spurensicherung weiträumig abgesperrt worden. Beamte fahndeten mit mehreren Streifenwagen in und um Rendsburg. Dies blieb erfolglos, doch am frühen Dienstagmorgen stellten sich die zwei Tatverdächtigen bei der Polizei.

Ein Verletzter darf Klinik verlassen

Einer der beiden Verletzten sei inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein. Die Klinik wurde am Montag während der ärztlichen Behandlung von Beamtinnen und Beamten der Polizei bewacht.

Motiv liegt wohl "im persönlichen Umfeld"

Nach aktuellem Ermittlungsstand liegen die Hintergründe der Tat im persönlichen Umfeld. Es gebe eine "Vorgeschichte", so die Staatsanwaltschaft, die Beschuldigten sollen nicht wahllos auf Passanten geschossen haben. Eine Gefahr für die Allgemeinheit bestand und besteht nach Polizeiangaben nicht.

Hinweisportal freigeschaltet - erste Hinweise da

Bei ihren Ermittlungen bittet die Landespolizei Schleswig-Holstein weiterhin um Mithilfe. Mögliche Zeugen können über dieses Hinweisportal Videos, Fotos und Hinweise hochladen. Telefonische Aussagen nimmt die Polizei unter der Rufnummer (0431) 160 33 33 entgegen. Laut Polizei sind bis Mittwochmittag bereits erste Hinweise eingegangen. Diese werden nun geprüft.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 08.05.2025 | 09:30 Uhr