
Schleswig-Holstein Sicherheitstechnik: Dräger rechnet mit weniger Aufträgen aus den USA
Der Hersteller von Medizin- und Sicherheitstechnik Dräger aus Lübeck rechnet nach eigenen Angaben mit weniger Aufträgen aus den USA. Grund ist die Zollpolitik von US-Präsident Trump.
Die Zollpolitik von US-Präsident Trump war eines der wichtigen Themen bei der Hauptversammlung der Dräger-Aktionäre in der Musik und Kongresshalle in Lübeck. Der aktuelle Zoll in Höhe von zehn Prozent geht laut Dräger zunächst nicht zulasten des Unternehmens. "Wir werden in den Märkten, die das betrifft, noch Zollzuschläge erheben, so wie Fluggesellschaften Kerosinzuschläge auch schon erhoben haben", erklärt der Vorstandsvorsitzende der Drägerwerk AG Stefan Dräger.
Dräger: Nachfrage in den USA sinkt, weil Preise steigen
Allerdings würden bei einem Preisaufschlag auch weniger Produkte wie Krankenhausmonitore oder Tauchausrüstung für die USA produziert, weil die Nachfrage sinke. Dräger rechnet dort nach eigenen Angaben mit weniger Aufträgen. Die genaue Umsatzentwicklung sei noch nicht absehbar. Aktuell werde noch eingekauft. "So wie bei Wein legen sich die Leute noch Vorräte an. Und bei uns ist es auch so, dass die Lager noch voll sind." Für die Produkte, die jetzt noch in den Produktionsstätten in den USA lagern, werden keine Einfuhrzölle fällig.

Dräger produziert unter anderem Atemschutzgeräte.
Weltweite Kriege sorgen für Boom in der Sicherheitstechnik-Branche
Die Sparte Sicherheitstechnik boomt laut Dräger gerade. Zunehmende kriegerische Auseinandersetzungen weltweit sorgen für mehr Umsatz. Dräger produziert unter anderem Atemschutzgeräte. Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich der Umsatz von aktuell 100 Millionen Euro pro Jahr in der Sicherheitstechnik bis 2028 verdreifachen wird. Der Gesamtumsatz von Dräger liegt laut Unternehmen bei 3,4 Milliarden Euro pro Jahr.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 09.05.2025 | 18:00 Uhr