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Schleswig-Holstein Krisen und Umbrüche: Die Lübecker Saison in der Regionalliga Nord

Stand: 17.05.2025 17:00 Uhr

Die aktuelle Spielzeit wird vor allem beim VfB Lübeck einen Platz in den Geschichtsbüchern bekommen. Unter anderem konnte der Verein nur knapp eine Insolvenz abwenden. Für den 1. FC Phönix steht außerdem wohl ein größerer Umbruch an.

Von Dennis Schwalm

Ende November hingen die Wolken tief über der Hansestadt Lübeck. Leichter Nieselregen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt bestimmten das Wetter und wohl auch die Laune viele Menschen in der Stadt. Und dann tauchte auf der Internetseite des Fußball Regionalligisten VfB Lübeck ein Beitrag auf, der vor einer drohenden Insolvenz warnte. Rund eine Million Euro fehlte in den Kassen des Vereins. Es folgten Verhandlungen mit Sponsoren und Spendenaktionen von Fans und Unterstützern.

Neustart nach abgewendeter Insolvenz

Am Ende konnte die dritte Vereinsinsolvenz gerade noch abgewendet werden. Von dieser bleiernen Schwere aus dem November ist jetzt, sechs Monate später, kaum etwas zu spüren. Der VfB hat zwar gerade das letzte Spiel der Saison mit 1:6 gegen Werder Bremen II verloren. Die Stimmung an der Lohmühle ist trotzdem gut.

"Nach dem großen Umbruch im letzten Sommer (…) hat die Mannschaft eine tolle Entwicklung genommen. Und unterm Strich sind wir total zufrieden mit dieser Entwicklung"."
— Sebastian Harms, Sportchef VfB Lübeck

Denn auch wenn sich der Verein nach dem Abstieg aus der Dritten Liga erstmal finden musste, zieht Sportvorstand Sebastian Harms jetzt eine positive Bilanz nach dieser turbulenten Spielzeit. Und an Plänen für die kommende mangelt es nicht.

Geld ist weiterhin Thema beim VfB Lübeck

Die Finanzen beschäftigen den VfB Lübeck aber weiterhin. Sportvorstand Harms betont, dass die drohende Insolvenz weitgehend aufgearbeitet sei. Große Sprünge seien aktuell aber nicht möglich, sondern erst einmal weitere Gespräche mit Sponsoren und Partnern nötig, so der 46-Jährige. Das mache auch die Kaderplanung und die eigene Zielsetzung für die kommende Spielzeit schwierig.

Lukrative Spiele für das Vereinskonto in Aussicht?

Sportchef Harms hofft auch auf weitere Einnahmen durch einen Sieg im Landespokal und die damit verbundene Teilnahme am DFB-Pokal. Und dann soll endlich auch das Retter-Spiel mit dem Hamburger SV stattfinden, hofft Sebastian Harms: "Es gibt dort Gespräche, einen Termin aber noch nicht. Aber wir hoffen, dass wir das Spiel bald spielen können".

Phönix Lübeck stellt sich neu auf zur kommenden Saison

Für den 1. FC Phönix geht die Saison mit einem 0:3 Auswärtssieg am letzten Spieltag beim SV Meppen zu Ende. Der Verein hat außerdem schon in den vergangenen Tagen zahlreiche Abgänge vermeldet. Mindestens 10 Spieler werden den Verein verlassen.

Auch in den vergangenen Jahren mussten wir immer wieder Abgänge kompensieren und haben das auch erfolgreich getan."
— Frank Salomon, Sportdirektor 1. FC Phönix

Von außen betrachtet klingt das nach großem Umbruch. Sportdirektor Frank Salomon will davon nichts wissen. Der Verein befinde sich seit Jahren im Aufbruch, so Salomon. In der Tabelle haben es die beiden Lübecker Vereine am Ende auf die Plätze 5 (1. FC Phönix) und 7 (VfB Lübeck) geschafft.

Weitere Teams aus SH finden sich im unteren Tabellendrittel wieder

Damit stehen die beiden Clubs um einiges besser da als die anderen Teams aus Schleswig-Holstein in der Regionalliga Nord. Eintracht Norderstedt ist nach einem 3:3 gegen Blau Weiß Lohne am Ende auf Platz 12 gelandet. Weiche Flensburg musste sich im letzten Saisonspiel der zweiten Mannschaft von Holstein Kiel 2:4 geschlagen geben. Die Flensburger beenden die Saison damit auf Tabellenplatz 13.

Abschied aus der Regionalliga für den Störche-Nachwuchs und Todesfelde

Zwei Mannschaften aus Schleswig-Holstein stehen schon länger als Absteiger fest: Für die Nachwuchsmannschaft der KSV war schon vor dem letzten Spieltag klar, dass es zum Klassenerhalt nicht reichen würde. Auch der SV Todesfelde aus der Nähe von Bad Segeberg verabschiedet sich wieder aus der Regionalliga Nord. Im letzten Saisonspiel beim SSV Jeddeloh in Niedersachsen gab es ein 0:0. In der Abschlusstabelle steht Todesfelde damit auf dem letzten Platz.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 16.05.2025 | 09:30 Uhr