
Schleswig-Holstein Bezahlen in Dänemark: Digitale Kostenfallen und Bargeld-Tipps
Wer in Dänemark mit Karte bezahlt, sollte am EC-Gerät genau aufpassen. Alte Kronen-Banknoten werden ungültig. Beim populären dänischen Online-Bezahldienst Mobile Pay bleiben Touristen außen vor.
Den Urlaubs-Cappuccino im hyggeligen Kopenhagener Café mit Karte bezahlen? Na klar. Schließlich wandert in dänischen Geschäften nur noch selten Bargeld über den Tresen. Nach Angaben der Dänischen Nationalbank werden mittlerweile neun von zehn Zahlungen mit Karte oder zum Beispiel über Apple Pay abgewickelt. Also: Die Karte im Café ans Lesegerät halten, es piept - und fertig. Fast zumindest. Denn die kleine Maschine will vorher wissen, ob sie in Kronen oder Euro abrechnen soll.
Verbraucherzentrale rät: Immer in Landeswährung zahlen
Der erste Impuls ist bei vielen Urlauberinnen und Urlaubern wohl die Wahl zur vertrauten Währung. Nur wäre das in der Regel die teurere Entscheidung. "Wir empfehlen, in der Landeswährung zu zahlen, nie in Euro im Ausland", heißt es dazu von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Das gilt nicht nur für den Dänemark-Urlaub, sondern für alle Zahlungen in Fremdwährungen.

Der Kursaufschlag für die dynamische Währungsumrechnung beträgt bei der Zahlung in Euro häufig mehrere Prozent.
Durch Währungsumrechnungen drohen Kursaufschläge von mehr als zehn Prozent
Der Grund für diese Empfehlung heißt Dynamic Currency Conversion (DCC) - auf deutsch: dynamische Währungsumrechnung. Das bedeutet Währungsumrechnungen in Echtzeit, die sich Automatenbetreiber oder Händler in der Regel etwas kosten lassen. Die Deutsche Kreditbank und das Reiseportal Reisetopia sprechen von Kursaufschlägen von bis zu zehn Prozent. Das bedeutet für die Praxis: Lieber im Kopf umrechnen - eine Dänische Krone sind etwa 0,134 Euro - und in der Fremdwährung bezahlen und Gebühren sparen.
Beim Preisniveau liegt Dänemark EU-weit an der Spitze
Schließlich ist Dänemark auch so kostspielig genug: Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2023 ausgewertet, dass das Preisniveau in Dänemark EU-weit mit einem Abstand von 43,7 Prozent zum Durchschnitt aller Mitgliedsstaaten am höchsten war. Zum Vergleich: Deutschland lag 2023 beim Preisniveau knapp zehn Prozent über dem EU-Schnitt.
Dänemark schafft Ende Mai alte Banknoten ab
Auch beim analogen Bezahlen gibt es in Dänemark einiges zu beachten, denn alle alten Kronen-Banknoten werden nach dem 31. Mai ungültig. Das betrifft nach Angaben der Dänischen Nationalbank Druckserien aus dem Jahr 1997 und frühere Reihen sowie die 1.000-Kronen-Scheine der aktuellen Banknoten-Serie aus dem Jahr 2009. Ab dem Jahr 2028 will die Dänische Nationalbank eine neue Serie drucken.

Neben den alten Banknoten werden in Dänemark auch die aktuellen 1000-Kronen-Scheine ungültig. 1000 Kronen sind umgerechnet rund 135 Euro.
Noch alte Scheine im Wert von 350 Millionen Euro im Umlauf
Wer diese Scheine zum Beispiel von länger zurückliegenden Dänemark-Urlauben zu Hause hat und sie nicht verfallen lassen möchte, muss diese entweder bis Ende diesen Monats in Dänemark ausgeben - oder kann das Geld bis Ende Mai 2026 umtauschen. Das geht allerdings nur persönlich an speziellen Stationen in Kopenhagen, Aarhus und Odense. Deutsche Banken tauschen die alten Banknoten in der Regel schon jetzt nicht mehr um. Insgesamt sollen im In- und Ausland noch alte Scheine im Wert von umgerechnet rund 350 Millionen Euro im Umlauf sein, teilt die Nationalbank mit.
Bezahldienst Mobile Pay ist keine Option für Touristinnen und Touristen
Auch wenn das klassische Bargeld im digitalisierten Dänemark fast schon antiquiert wirkt, gibt es für Urlauberinnen und Urlauber Argumente dafür, immer ein paar Dänische Kronen dabei zu haben. Das gilt insbesondere für Menschen, die gerne auf privaten Flohmärkten oder zum Beispiel an Hof-Ständen einkaufen.
Dort läuft der digitale Zahlungsverkehr manchmal ausschließlich über Mobile Pay. Das ist ein digitales Bezahlsystem der Danske Bank, das ähnlich wie Paypal funktioniert - allerdings nicht für deutsche Touristinnen und Touristen. "Um ein Mobile Pay-Konto zu erhalten, müssen Sie ein dänisches Bankkonto, eine in Dänemark ausgestellte Zahlungskarte und eine dänische CPR-Nummer haben", teilt der Bezahldienst Mobile Pay dazu mit. Dass neben Mobile Pay keine klassische Kartenzahlung angeboten wird, ist gerade in touristischen Gebieten allerdings eher die Ausnahme.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 21.05.2025 | 06:00 Uhr