In Gedenken an das Ende des 2. Weltkrieges wird ein Kranz an der Gedenkstätte an der Goldenen Bremm abgelegt.

Saarland Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg

Stand: 08.05.2025 14:38 Uhr

Heute vor 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation des Deutschen Reichs zu Ende. Deutschlandweit finden zu diesem Anlass Gedenkveranstaltungen statt. Im Saarland markierte bereits der 21. März 1945 das Ende des Krieges, als US-Truppen in Neunkirchen und Saarbrücken einmarschierten.

Der 8. Mai gilt als Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus. Zu diesem Anlass sind am Donnerstagvormittag am ehemaligen Gestapo-Lager Neue Bremm in der Nähe der deutsch-französischen Grenze rund 120 Menschen zusammen gekommen, darunter vereinzelt auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Gemeinsam haben sie an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnert.

Organisiert wurde die Veranstaltung von einem Bündnis, zu dem unter anderem die Rosa Luxemburg Stiftung gehört, die Initiative Neue Bremm sowie die französischen Gewerkschaften CGT und PCF.

Kriegsende im Saarland schon früher

Für das Saarland endete der Krieg bereits etwas früher: Hier gilt der 21. März 1945 als Stunde Null. An diesem Tag marschierten US-amerikanische Truppen in Neunkirchen und Saarbrücken ein. Saarbrücken hatte damals noch rund 7000 Einwohner, gegenüber 130.000 vor dem Krieg. Andere Städte waren schon zuvor befreit worden. Saarlouis (damals noch Saarlautern) war schon am 2./3. Dezember 1944 eingenommen worden, Dillingen am 6. Dezember. Heftige Kämpfe erschwerten die Befreiung aber.

Erinnerungen an heftige Kämpfe und Bombardements

Was die Saarländerinnen und Saarländer in dieser Zeit erlebt haben, dieser Frage sind Christine Alt, Nelly Thelen und Johann Kunz für den aktuellen bericht nachgegangen und haben mit Zeitzeugen gesprochen. Die Schrecken des Kriegsendes haben sie als Kinder erlebt. Viele Erinnerungen begleiten sie bis heute.

In sieben Folgen erzählen die Zeitzeugen von ihren Erfahrungen während der zweiten Evakuierung, vom heftig umkämpften „Orscholzriegel“ zwischen Trier und Nennig sowie von Frankreich-nahen Grenzdörfern wie Kleinblittersdorf. Sie erinnern sich an die Bombennacht in Homburg am 14. März 1945, bei der die Stadt fast vollständig zerstört wurde. Auch das ambivalente Verhältnis zu den amerikanischen und später französischen Besatzern ist Thema der Doku-Reihe.

Die Dokureihe "Sie waren noch Kinder"

„Sie waren noch Kinder“: Evakuierung – Flüchtlinge im eigenen Land (Folge 6)

"Sie waren noch Kinder": Besatzer - Wie hat die Bevölkerung sie erlebt? (Folge 7)

Zahlreiche Dokumente aus den Archiven

Die Serie zeigt Filmaufnahmen, Fotos, Dokumente und Plakate aus dem Jahr 1945. Die Reporter stießen bei ihrer Recherche auch auf Tagebucheinträge aus den letzten Kriegswochen.

Veranschaulicht werden die Schilderungen durch einfühlsame Illustrationen: Der aus der Ukraine stammende Zeichner Denys Kovelenko trägt damit zum Projekt bei. Paul Burgard vom Saarländischen Landesarchiv und Fabian Lemmes, Professor für Kultur- und Mediengeschichte an der Universität des Saarlandes ordnen die Erlebnisse der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in den geschichtlichen Kontext ein und erläutern, wie sich das Kriegsende an der Saar von dem im übrigen Deutschen Reich unterschied.

Die erste Folge der siebenteiligen Doku-Serie „Sie waren noch Kinder“ wird heute Abend im aktuellen bericht im SR Fernsehen ab 19.20 Uhr ausgestrahlt. Die restlichen Episoden folgen in den kommenden drei Wochen jeweils montags und mittwochs.

Das Kriegsende im Hörfunk

Für SR 3 Saarlandwelle hat Katja Preißner mit Zeitzeugen gesprochen und sich auf Spurensuche begeben, was aus den Bunkern, Türmen und sonstigen Einrichtungen von damals geworden ist.

Kriegsende im Saarland und der Region