Die Weltkriegsbombe bei Gensingen ist erfolgreich entschärft worden.

Rheinland-Pfalz Weltkriegsbombe in Gensingen ist entschärft

Stand: 08.05.2025 16:23 Uhr

Die 500 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Nachmittag erfolgreich entschärft worden. Alle Sperrungen in Gensingen und Umgebung sind aufgehoben.

Von Corinna Lutz

Mehr als 400 Einsatzkräfte waren den Tag über im Einsatz. Feuerwehrleute hatten bis 12 Uhr die Sperrzone kontrolliert. Niemand durfte in dem Evakuierungsbereich in seinem Haus oder in seiner Wohnung bleiben - auch nicht auf eigene Gefahr.

Weltkriegsbombe in Gensingen ist entschärft

Notunterkunft in Nahelandhalle

Etwa 3.000 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Für alle, die nicht zur Arbeit, zu Freunden oder Verwandten konnten, war in der Nahelandhalle in Grolsheim ein Anlaufpunkt eingerichtet. Zehn Personen hatten das Bürgertelefon angerufen und darum gebeten, in die Nahelandhalle gebracht zu werden. Da sie gehbehindert sind, konnten sie laut Kreisverwaltung nicht selbstständig ihre Wohnungen verlassen.

Mehr als 100 Menschen und drei Hunde in der Nahelandhalle betreut und versorgt. Unter anderem gab es Kartoffelsalat mit Würstchen. Laut eines Sprechers waren alle entspannt.

An dieser Stelle nahe Gensingen ist die Weltkriegsbombe bei Deichbauarbeiten gefunden worden.

An dieser Stelle nahe Gensingen ist die Weltkriegsbombe bei Deichbauarbeiten gefunden worden.

Alle Sperrungen in Gensingen aufgehoben

Betroffen von der Evakuierung waren Teile der Gemeinden Gensingen, Langenlonsheim sowie ein kleiner Teil von Grolsheim. Die meisten Personen zeigten laut Kreisverwaltung Verständnis für die Vorgaben. Nur vereinzelt hätten Beamte mit Nachdruck eingreifen müssen.

Auch die Zufahrtsstraßen zur Nahebrücke über die L424 waren gesperrt. Kitas, Grundschulen und Supermärkte wie der Globus in Gensingen waren nach Angaben der Kreisverwaltung geschlossen. Mittlerweile sind alle Sperrungen aufgehoben.

Vierköpfiges Experten-Team hatte Bombe entschärft

Nach Angaben des Kreises Mainz-Bingen hatte der Kampfmittelräumdienst des Landes den Blindgänger als amerikanische AN-M65-Fliegerbombe identifiziert. Der Zünder saß im Heck und war vorgespannt. Um die Zündkette gezielt zu unterbrechen, musste der hintere Teil der Bombe vorsichtig freigelegt und stabilisiert werden.

Ein speziell ausgebildetes Team von vier Fachkräften untersuchte dann den Zünder und führte die Entschärfung durch. Sie dauerte knapp eine Stunde. Insgesamt sei es dann aber doch unkomplizierter gewesen als gedacht, hieß es im Anschluss.

Sendung am Do., 8.5.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4

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