
Rheinland-Pfalz Wasser marsch - Brunnen in Mainz sprudeln wieder
Der Frühling ist da, die Sonne strahlt meistens - Zeit, in der Landeshauptstadt für Erfrischung zu sorgen. Der Fastnachtsbrunnen ist der erste, der seit Dienstagmittag wieder sprudelt.
16 Kubikmeter Wasser spritzt aus den Öffnungen des Fastnachtsbrunnens heraus. Das Wasser werde von unterirdischen Pumpen angesaugt und über die Leitungen zu den Düsen gepumpt, erzählt Norbert Rudloff, Leiter der Technischen Dienste im Grün- und Umweltamt. Sein Team hat dem markanten Fastnachtsbrunnen wieder den Hahn aufgedreht.
Unter dem Fastnachtsbrunnen befindet sich die Brunnenkammer. In einem Raum von zehn Metern Länge und drei Metern Breite befindet sich zum Beispiel eine Enthärtungsanlage, um das Wasser zu entkalken, Pumpenanlagen, Stromkästen und Leitungen. Außerdem wurde dem Wasser Chlor beigesetzt. Zum Trinken und Baden eigne es sich nicht, so Rudloff.

Der Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz in Mainz sprudelt ab jetzt mindestens bis Oktober.
Gefahr für Brunnen: Ratten und Vandalismus
Im ganzen Mainzer Stadtgebiet gibt es etwa 60 Brunnen. Das Team von Norbert Rudloff hat alle Brunnen in den letzten Wochen überprüft. "Das kann man mit einem Auto vergleichen - wenn das ein halbes Jahr gestanden hat, springt es auch nicht immer sofort an." Schäden gebe es häufig. "Das können Ratten sein, die Kabel durchgebissen haben", erzählt der Leiter der Technischen Dienste. "Am Kirschgarten-Brunnen haben wir Vandalismus festgestellt. Da sind die Rohre so beschädigt worden, dass kein Wasser mehr durchsprudeln konnte."
Wasserspielplätze und Trinkwasserbrunnen in Betrieb
Die Wasserspielplätze im Mainzer Goethe- und Volkspark laufen schon. Das Planschbecken am Drususwall und der Wasserspielplatz im Hartenbergpark werden in den nächsten zehn Tagen eröffnet. Dass das Wasser hier sauber bleibt, dafür sorgen Filteranlagen.
Auch die Trinkwasserbrunnen unter anderem am Rebstockplatz und in der Bahnhofstraße unweit des Münsterplatzes sind schon in Betrieb.
Springbrunnen sorgen für Kühle und angenehme Geräusche
Die Brunnen seien wichtig für das Klima der Stadt, so die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). "Wir werden immer heißere Tage und Nächte bekommen, da sind die Brunnen ein wichtiges zusätzliches Kühlungselement." Wenn der Brunnen plätschert, höre man außerdem den Verkehrslärm nicht mehr so stark.
Brunnen kosten Stadt Mainz im Jahr 450.000 Euro
Dass die Brunnen in Mainz überhaupt sprudeln können dieses Jahr, war nicht sicher, denn der Haushalt der Stadt Mainz wurde abgelehnt. Und Brunnen zu betreiben sei eine freiwillige Leistung und werde eigentlich als erstes gestrichen, so Janina Steinkrüger. "Ich habe mich dafür eingesetzt, dass wir aus den laufenden Verwaltungsmitteln den Menschen die Brunnen wieder zur Verfügung stellen können." Die etwa 60 Brunnen in Mainz zu betreiben, koste die Stadt Mainz im Jahr rund 450.000 Euro.
Worms hat aktuell kein Geld für Springbrunnen
Die Stadt Worms hat ein ähnliches Problem: Auch hier wurde der städtische Haushalt nicht genehmigt. Deswegen bleiben die Springbrunnen vorerst ausgestellt, so Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU). Die Stadt darf derzeit nur Geld für Pflichtaufgaben ausgeben, nicht für freiwillige Leistungen wie Brunnen.
Kochbrunnen in Wiesbaden wird noch gereinigt
In Wiesbaden dagegen gehen die Brunnen wie in Mainz ab dieser Woche nach und nach in Betrieb. Der wohl berühmteste Springbrunnen der Stadt, der Kochbrunnen, wird zurzeit gereinigt. Er wird von heißem Thermalwasser gespeist, das viele Mineralstoffe wie Kochsalz, Magnesium, Eisen und Mangan beinhaltet. Dadurch entstehen wertvolle Ablagerungen, auch "Mattiakische Kugeln" genannt. Sie wurden in der Römerzeit zum Färben von Haaren benutzt.
Der rötlich-gelbe Belag wächst jährlich um sieben Zentimeter und muss deshalb regelmäßig entfernt werden. Das Wiesbadener Quellwasser wird zur Linderung rheumatischer und orthopädischer Erkrankungen genutzt.
Sendung am Mi., 7.5.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz