
Rheinland-Pfalz Von Hauenstein bis Germersheim: Die Queich soll auf Mikroplastik untersucht werden
Wieviel Mikroplastik schwimmt in der Queich? Das will "Wasser 3.0" herausfinden, ein nachhaltiges, gemeinnütziges Unternehmen aus Karlsruhe.
Zusammen mit Schulklassen aus der Südpfalz und anderen gemeinnützigen Unternehmen will Gründerin Katrin Schuhen in dieser Woche auf 55 Kilometern Wasserproben entnehmen, angefangen von der Quelle der Queich bei Hauenstein im Pfälzerwald bis nach Germersheim.
Das Wasser, das direkt aus der Quelle kommt, gilt als besonders rein und unbelastet. "Das gibt uns einen guten Indikator über den Zustand der Queich.", sagt Schuhen. Außerdem hilft es, Schwerpunkte ausfindig zu machen, wo besonders viel Mikroplastik durch den Fluss treibt.

In der Queich werden Wasserproben entnommen, um zu untersuchen, wie belastet der Fluss mit Mikroplastik ist
Nicht das Plastik ist das Problem, sondern der Mensch
Bevor Katrin Schuhen "Wasser 3.0" gegründet hat, hat die promovierte Chemikerin selbst mit Kunststoff gearbeitet. Sie werde oft gefragt, ob das so eine Art Wechsel von der dunklen zur guten Seite gewesen sei.
"Nein!" lautet ihre entschiedene Antwort: "Ich sehe Kunststoffe nach wie vor als Alltagshelfer und nicht als Umweltproblem. Das Umweltproblem machen wir Menschen."
- Mikroplastik nennt man kleinste Plastikpartikel (<5mm).
- Mikroplastikartikel gelangen durch Abrieb in die Umwelt, etwa beim Waschen von Kleidung, beim Abrieb der Autoreifen oder beim Recyclen von Plastikmüll.
- Sie befinden sich inzwischen in den Meeren, Flüssen, an Land, in Lebensmitteln und auch im Trinkwasser. Studien haben gezeigt, dass diese mikroskopisch kleinen Partikel Entzündungen auslösen können. Sie gelten auch als krebserregend.
Der Ansatz von "Wasser 3.0" ist ein konstruktiver: Man will mögliche Lösungen für das Problem entwickeln. Um die Gewässer aber wieder freizubekommen, muss man das Mikroplastik erstmal nachweisen. Und genau das passiert diese Woche in der Queich.
Warten auf die Laboranalyse
Die Entnahme der Probe an sich ist unspektakulär: Fläschchen ins Wasser und Deckel drauf. "Wichtig ist, die Flasche vorher mehrfach auszuspülen", sagt Schuhen: "Mikroplastikpartikel können auch in der Luft sein, und wir wollen natürlich eine möglichst unverfälschte Probe."

In der Queich werden Wasserproben entnommen, um zu untersuchen, wie belastet der Fluss mit Mikroplastik ist
Danach kommen die Proben zur Analyse ins Labor. Erste Ergebnisse könnten schon in der kommenden Woche vorliegen.
Sendung am Mi., 7.5.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4