
Rheinland-Pfalz Fünf Männer wegen Postbetrugs in Landau verurteilt
Der Prozess wegen Betrugs mit gefälschten Rechnungen in Landau ist am Dienstag zu Ende gegangen. Fünf junge Männer sind verurteilt worden. Aber nur einer muss ins Gefängnis.
Einer der Männer ist zu einer Haftstrafe von insgesamt drei Jahren verurteilt worden. Bei ihm spielt allerdings auch noch eine Tat eine Rolle, die nicht unmittelbar mit dem Postbetrug zusammenhängt. Drei der Angeklagten kommen mit einer Bewährung davon, einer muss lediglich eine Geldstrafe zahlen: 90 Tagessätze zu je 40 Euro.
Der "Puppenspieler" ist flüchtig
Das Strafmaß hing davon ab, inwieweit der jeweilige Angeklagte in den Betrug verstrickt war: Hat er nur Briefe geöffnet? Das wäre Diebstahl. Oder hat er auch Rechnungen gefälscht und wieder eingeworfen? Dann kämen noch Urkundenfälschung und Betrug dazu.
Der Richter hielt den Angeklagten zugute, dass sie ihre Beteiligung im Großen und Ganzen zugegeben haben. Zudem hätten sie sich insgesamt den ganzen Prozess hindurch kooperativ gezeigt. Das sei nicht selbstverständlich. Er betonte aber auch, dass am Ende des Verfahrens noch immer Fragen offen sind.
Dies liege nicht zuletzt daran, dass der Mann, von dem geglaubt wird, dass er der Kopf der Bande war, nicht auf der Anklagebank saß. Er ist nach wie vor flüchtig und wird in der Türkei vermutet. Einen "Puppenspieler" nannte ihn der Richter in der Urteilsbegründung, der die Angeklagten nicht nur manipuliert, sondern auch unter Druck gesetzt habe.

Justizbeamte sichern vor dem Prozessauftakt zu Postraub und Betrug am Landgericht Landau den Gerichtssaal
Wie lief der Betrug ab?
Die Bande hat großen Schaden mit einer Betrugsmasche angerichtet, die es so noch nicht gab: Auf Anweisung des mutmaßlichen Drahtziehers wurden Rechnungen aus Briefkästen gefischt und gefälscht. Dann wurden die Rechnungen wieder eingeworfen, zugestellt, bezahlt und das Geld ist bei ihnen gelandet. Der Schaden wird auf gut 30.000 Euro beziffert.
Sendung am Di., 6.5.2025 18:00 Uhr, SWR4 am Abend, SWR4