
Rheinland-Pfalz Kundgebungen zum 1. Mai in RLP - DGB-Chefin: "Menschen nicht weiter auspressen"
Am Tag der Arbeit haben traditionell die Gewerkschaften zu Demonstrationen aufgerufen. Die Hauptveranstaltung des DGB in Rheinland-Pfalz fand in diesem Jahr in Ludwigshafen statt.
"Mach dich stark mit uns" ist das Motto, unter das der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in diesem Jahr seine traditionellen Mai-Kundgebungen gestellt hat. Wie in jedem Jahr hat er die Menschen dazu aufgerufen, für eine gerechte und solidarische Arbeitswelt auf die Straße zu gehen.
Rund 13.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind nach Angaben des DGB diesem Aufruf gefolgt und haben in RLP und dem Saarland demonstriert.
Zentrale Kundgebung in Ludwigshafen
Die Hauptveranstaltung in Rheinland-Pfalz fand in diesem Jahr in Ludwigshafen statt. Dort versammelten sich laut DGB etwa 2.000 Menschen. Hauptredner bei der Kundgebung waren der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) und die Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz - Saarland, Susanne Wingertszahn.
Wingertszahn wies Forderungen nach einer Lockerung des Arbeitszeitgesetzes vehement zurück. Zudem wehrte sie sich gegen die Behauptung, in Deutschland werde zu wenig gearbeitet. "Wir dürfen die Menschen nicht weiter auspressen", so Wingertszahn. Mehr und längere Arbeit - das verschärfe am Ende den Fachkräftemangel.

Gut vor der Sonne geschützt: Ministerpräsident Alexander Schweitzer (mi) und die Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz - Saarland, Susanne Wingertszahn (re), bei der Kundgebung zum 1. Mai in Ludwigshafen.
Schweitzer sagte dem SWR, wichtig am 1. Mai sei es, dass wir in Deutschland und Europa einen Kurs auf Wachstum hinbekommen. Die Bundesregierung müsse jetzt richtig anpacken. "Dann kommt auch wieder Vertrauen in die Unternehmen, in die Belegschaften. Dadurch entstehe Zuversicht. Das sei das, was wir brauchen - gerade auch in Rheinland-Pfalz", so Schweitzer.
Bei einer Kundgebung in Pirmasens auf dem Strecktalplatz sollte der ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sprechen. In der Landeshauptstadt Mainz fand eine Demonstration vorm DGB-Haus statt, danach gab es eine Kundgebung auf dem Gutenbergplatz.
Bad Kreuznach: Demo, 11 Uhr ab Bahnhof, anschließend Kundgebung, 13 Uhr, Kornmarkt
Eisenberg: Maiempfang, 18 Uhr, Thomas-Morus-Haus
Frankenthal: Maiempfang mit Filmvorführung, 16:30 Uhr, Lux Kino
Haßloch: Kundgebung, 14 Uhr, Naturfreundehaus
Idar-Oberstein: Kundgebung, 14 Uhr, Marktplatz Oberstein
Kaiserslautern: Kundgebung, 10:30 Uhr, Kammgarn
Koblenz: Demo, 11 Uhr, Reichenspergerplatz, ab 12 Uhr Kundgebung
Neuwied: Veranstaltung, 11 Uhr, Hotel Imota
Speyer: Kundgebung, 10:30 Uhr, Walderholung
Trier: Demo mit anschließender Kundgebung, ab 11 Uhr, Hauptmarkt
Wissen: Kundgebung, 11 Uhr, Kulturwerk
Worms: Kundgebung, 13 Uhr, Marktplatz
Zweibrücken: Maiempfang, 16 Uhr, Herzogsaal
Geschichte des Tags der Arbeit
Der Ursprung der Mai-Demos liegt nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung in den USA im Jahr 1865. Damals erhoben Gewerkschaften erstmals die Forderung nach einem achtstündigen Arbeitstag. Um ihre Forderung durchzusetzen, riefen sie am 1. Mai zu einem Generalstreik auf. Viele Menschen gingen auf die Straße. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen sowohl Arbeiter als auch Polizisten starben.
Sendung am Do., 1.5.2025 18:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP