
Rheinland-Pfalz City-Jugendherberge in Montabaur soll größte im Land werden
Montabaur soll eine Jugendherberge mitten in der Stadt bekommen. Sie soll mit 390 Betten die größte Jugendherberge in Rheinland-Pfalz werden.
Donnerstagabend hat das Jugendherbergswerk die Pläne in Montabaur vorgestellt. Die Jugendherberge soll ins jetzige alte Rathaus in Montabaur kommen. Momentan sind dort noch die Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltung untergebracht. Sie ziehen aber in Zukunft in ein neues Gebäude.
Jugendherbergswerk rechnet mit 80.000 Übernachtungen pro Jahr
Das Jugendherbergswerk will danach das alte Rathaus umbauen und auf drei Etagen fast 90 Zimmer und Tagungsräume anbieten. Es rechnet nach eigenen Angaben mit bis zu 80.000 Übernachtungen pro Jahr von Schulklassen, Gruppen oder Familien mit Kindern. Sollte die Jugendherberge in Montabaur nach den Plänen gebaut werden, wäre sie die größte Jugendherberge im Land, was die Bettenanzahl betrifft.
Die Stadt und die Verbandsgemeinde und weitere Eigentümer des alten Rathauses würden das Gebäude dem Jugendherbergswerk für einen symbolischen Preis von 0 Euro verkaufen - so die Pläne. Das Jugendherbergswerk würde dann etwa 16,5 Millionen investieren, die Stadt und die Verbandsgemeinde wollen einen Zuschuss von 3,3 Millionen Euro dazugeben.

Die geplante City-Jugendherberge soll ins jetzige alte Rathaus in Montabaur ziehen.
Stadt und Verbandsgemeinde stehen hinter den Plänen
Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher ist begeistert von den Plänen das alte Rathaus zur Jugendherberge umzubauen. Sie sagte dem SWR bei der Vorstellung der Pläne am Donnerstagabend in Montabaur, die City-Jugendherberge sei eine Riesenchance für die Stadt. Vor allem werde mit dem Umbau verhindert, dass es noch mehr Leerstand geben würde.
Auch Verbandsbürgermeister Hans Ulrich Richter-Hopprich steht hinter den Umbauplänen. Gäste der Jugendherberge würden den Einzelhandel in der Stadt stärken, neue Arbeitsplätze kämen zusätzlich dazu, die in der Herberge gebraucht würden. Die Innenstadt werde insgesamt profitieren.
Bürger befürchten Lärm von jungen Leuten
Doch in der Stadt gibt es auch kritische Stimmen. Die Jugendherberge sei schlichtweg zu groß für die Stadt, sagen einige Bürger. Sie befürchten, dass es außerdem mehr Lärm geben könnte - von jungen Leuten. 390 meist jugendliche Besucher seien für die Kleinstadt nicht zu verkraften.
Jugendherberge soll Tourismus ankurbeln
Der Vorstandsvorsitzende des Jugendherbergswerk Rheinland-Pfalz und Saarland, Jacob Geditz, sieht das anders. Er sagte, die Stadt sei als Standort ideal. Es sei eine tolle, hervorragende Chance für Montabaur, so eine Jugendherberge zu bekommen. "Einmal eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes und natürlich kommen jugendliche Familien und junges Publikum in die Stadt", so Geditz. Außerdem werde sie die regionale Wirtschaft und den Tourismus ankurbeln - nicht nur in Montabaur, sondern auch in der Region.
Aber auch für das Jugendherbergswerk sei Montabaur ein guter City-Standort, weil die Stadt eine gute Verkehrsanbindung mit dem ICE-Bahnhof hat und direkt an der Autobahn liegt. "Also ich denke, es passt und es kann hier in Montabaur Tolles entstehen."
Ziel: Eröffnung der Jugendherberge im Frühjahr 2028
Beschlossen ist die neue Jugendherberge noch nicht. Als ersten Schritt hat aber jetzt der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt einstimmig zugestimmt, das alte Rathaus an das Jugendherbergswerk zu verkaufen und umbauen zu lassen. Die endgültige Entscheidung soll es Ende Juni geben.
Sollte die Herberge schließlich von allen Gremien bewilligt werden, könnte diesen Herbst der Bauantrag gestellt werden. Im Frühjahr 2028 könnte sie dann eröffnet werden.
Sendung am Fr., 9.5.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz