Nordrhein-Westfalen Wieder mehr Störche in Westfalen: Ringnummern sollen Forschern helfen

Stand: 23.06.2025 21:05 Uhr

Es gibt sie immer häufiger in Westfalen: Störche. Jungtiere werden gerade beringt, damit Forschende mehr über Verhalten und Reiserouten der Tiere erfahren können.

Es gibt sie immer häufiger in Westfalen: Störche. Vor fünfzig Jahren galten sie in der Region als so gut wie ausgestorben. Neu geschaffene Landschaften mit renaturierten Flüssen und Nistangeboten sorgen jetzt dafür, dass sie sich wieder vermehrt haben. Fast 90 Brutpaare im Kreis Paderborn und mehr als 70 im Kreis Soest - das ist für den Naturschutz ein großer Erfolg.

Wieder mehr Störche in Westfalen: Ringnummern sollen Forschern helfen

Im Kreis Soest werden Jungtiere gerade beringt

Einige der Küken werden Jahr für Jahr beringt, um mehr über ihr Leben und ihre langen Züge Richtung Spanien oder Afrika zu erfahren. Einige Jungtiere aus dem Raum Geseke und Werl sind gerade zwischen fünf und sieben Wochen alt und bekommen einen leichten Ring aus Kunststoff mit einer Nummer, der an einem Bein befestigt wird. Die Nummern werden bei der Vogelwarte Helgoland registriert.

Ein Storch wird beringt

Ein junger Storch wird beringt

Es ist eine spannende Aktion: Michael Joerges ist einer der wenigen, der Störche beringen darf. Mit einem Hubwagen fährt er an die Horste. Das Beringen selbst ist meist einfach, da sich die jungen Störche in der Regel tot stellen, wenn sie sich bedroht fühlen. Dann bewegen sie sich nicht, erklärt der Fachmann, der die Störche im Kreis Soest seit rund 20 Jahren beringt. Schmerzhaft ist es für die Tiere auch nicht.

Je länger wir das machen, umso spannender wird es. Wir bekommen immer mehr Informationen und Antworten auf unsere Fragen.

Michael Joerges

Soester Störche überwintern meist in Spanien

Vogelfreunde in der ganzen Welt beobachten Störche mit Ferngläsern: Die großen Nummern sind gut zu erkennen. Deshalb weiß man, dass unsere Störche aus dem Kreis Soest nur noch selten bis Afrika fliegen, sondern oft in Spanien überwintern. Einige bleiben sogar ganz hier. Und: der Nachwuchs kommt nicht in die Nähe der Eltern zurück, sondern sucht sich eine neue Heimat.

Die endgültigen Zahlen liegen noch nicht vor: Mehr als 70 Storchen-Paare haben in diesem Jahr im Kreis Soest gebrütet, so viele wie nie zuvor. Es gab aber etwas weniger Küken: das lag am viel zu trockenen Frühling.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Interview Michael Joerges