
Nordrhein-Westfalen Nach 34 Polizeischüssen in Bad Salzuflen: Ermittlungen eingestellt
Die Polizeischüsse auf einen jungen Autofahrer in Bad Salzuflen vor zwei Jahren bleiben für die Polizisten ohne strafrechtliche Folgen: Die Staatsanwaltschaft Detmold hat jetzt die letzten Ermittlungen gegen zwei Polizisten aus Herford eingestellt.
Der Fall in Bad Salzuflen hatte für Aufsehen gesorgt: Ein 19-Jähriger aus Herford flüchtete mit dem Auto seiner Mutter vor einer Polizeikontrolle, vermutlich weil er keinen Führerschein hatte.
Nach einer Verfolgungsjagd wendete er und fuhr auf die Beamten zu. Die stoppten ihn mit insgesamt 34 Schüssen. Der junge Autofahrer wurde dabei schwer verletzt. Er ist seitdem querschnittsgelähmt.
Staatsanwaltschaft: Es war Notwehr
Die Ermittlungen gegen vier Polizistinnen wurden schon im vergangenen Jahr eingestellt. Jetzt hat die zuständige Staatsanwaltschaft Detmold auch die Ermittlungen gegen die beiden Polizisten "mangels hinreichenden Tatverdachts" eingestellt, deren Schüsse den 19-Jährigen in Bad Salzuflen schwer verletzten.
Die Staatsanwaltschaft kam zum Ergebnis, dass sie in Notwehr handelten. "Die Polizeibeamten sahen sich aufgrund der – gemessen an den engen räumlichen Verhältnissen am Tatort – hohen Geschwindigkeit des auf sie zufahrenden Fahrzeugs einem unmittelbaren Angriff auf ihre körperliche Unversehrtheit und ihr Leben ausgesetzt," so die Staatsanwaltschaft.
Dies habe den gezielten Einsatz der Dienstwaffe gegen den Autofahrer gerechtfertigt. Zuerst hatte das Westfalen-Blatt über die Einstellung der Ermittlungen berichtet.
Der Fall der Polizeischüsse in Bad Salzuflen hatte vor zwei Jahren große Proteste gegen die Polizei ausgelöst.
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