
Nordrhein-Westfalen Vergeltung: Iran greift US-Stützpunkt in Katar an
Der Iran hat nach eigenen Angaben US-Streitkräfte auf einem Luftwaffenstützpunkt in Katar angegriffen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP hat Explosionen in Katars Hauptstadt Doha beobachtet.
Der Iran hat als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen einen US-Militärstützpunkt in Katar angegriffen. Die Operation mit dem Namen "Verheißung des Sieges" habe begonnen, hieß es in einer Erklärung der staatlichen Nachrichtenagentur.
Angriff bestätigt - offenbar keine Opfer
Irans Staatsfernsehen nannte den Angriffe eine "heftige" Antwort auf die "Aggression" der USA. In Katars Hauptstadt Doha und in Lusail waren nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP Explosionen zu hören. Weitere Augenzeugen berichteten zudem von Raketen am Himmel. Das deckt sich auch mit den Schilderungen eines Reporters der US-Nachrichtenseite Axios. Dieser sagte unter Berufung auf israelische Kreise, der Iran habe sechs Raketen auf US-Stützpunkte in Katar abgefeuert.
Bei dem Angriff ist nach Angaben aus dem Pentagon offenbar niemand verletzt oder getötet worden. Bisher gebe es keine Hinweise auf Opfer, teilte ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums am Montag in Washington mit. Er bestätigte einen Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid bei Doha "mit Kurz- und Mittelstreckenraketen aus dem Iran". Die Lage werde weiterhin genau beobachtet, hieß er weiter.
Zwischenzeitlich hatte es iranische Medienberichte gegeben, die auch von Angriffen auf US-Militärstützpunkte im Irak berichteten. Quellen in irakischen Sicherheitskreisen dementierten dies jedoch.
Auch Bahrain und Kuwait schließen Lufträume
Vor den Explosionen hatte Katar nach eigenen Angaben vorübergehend seinen Luftraum gesperrt. Dies sei ein Teil der Maßnahmen angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Region, hatte das Außenministerium auf X mitgeteilt. Das diene der Sicherheit der Bürger von Katar wie auch von Besuchern. Die USA hatten am Wochenende iranische Atomanlagen beschossen. Der Iran hatte daraufhin mit Vergeltung gedroht.
Nach Katar haben nun auch die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume geschlossen. Als "Vorsichtsmaßnahme", wie das bahrainische Verkehrsministerium erklärte. Die Menschen seien aufgerufen, Schutz in nahe gelegenen Gebäuden zu suchen, bis die Gefahr vorüber sei, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Auch der Irak kündigte die komplette Sperrung des Flugraums an. Seit Ausbruch des Krieges war ohnehin nur noch der Flughafen in Basra im Süden des Landes aktiv. Dieser ist nun auch dicht.
Die Lufthansa hat ebenfalls Konsequenzen gezogen. Ein Flug, der gerade von Frankfurt Richtung Dubai unterwegs war, wurde zum Abflughafen zurückgeholt. Der Rückflug von Dubai fällt dementsprechend auch aus. Zudem wurde die Teilstrecke Riad-Dammam-Riad gestrichen. Man werde die Situation in der Region "weiterhin genau beobachten" und den Flugplan gegebenenfalls kurzfristig anpassen, teilte die Lufthansa mit.
Luftabwehrstysteme hätten iranische Raketen abgefangen
Katar hat den iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in dem Golfemirat scharf verurteilt. Die Luftabwehrsysteme hätten den Angriff vereitelt und die iranischen Raketen erfolgreich abgefangen. Es handle sich um eine "eklatante Verletzung" der Souveränität und des Luftraums des Landes. "Katar behält sich das Recht vor, direkt und in einem dem Ausmaß dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht zu reagieren", erklärte der Sprecher des Außenministeriums Madschid al-Ansari.
Das erdöl- und erdgasreiche Katar liegt am Golf gegenüber der iranischen Küste und beherbergt auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid ein Hauptquartier des Zentralkommandos der US-Streitkräfte.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, AFP