Hessen Frankfurt stimmt endgültig für "Masterplan Mobilität"

Stand: 08.05.2025 22:25 Uhr

Der Magistrat hatte die nachhaltige Mobilitätsstrategie bereits beschlossen, jetzt haben auch die Stadtverordneten zugestimmt. Das Ziel: weniger Platz für Autos, mehr für ÖPNV, Rad- und Fußverkehr. Tausende Bürger hatten sich beteiligt.

Die Stadt Frankfurt hat den "Masterplan Mobilität" endgültig beschlossen. Mit einer Zweidrittelmehrheit stimmten die Stadtverordneten dem entsprechenden Magistratsbeschluss am Donnerstag zu. Der Verkehr in der Stadt soll damit in Zukunft umweltfreundlicher und platzsparender werden.

Die Stadt erfüllt mit dem Masterplan eine Verpflichtung der EU, nach der alle Großstädte bis 2027 eine Mobilitätsstrategie vorlegen müssen. Der neue Masterplan ersetzt den Frankfurter Gesamtverkehrsplan von 2005.

Damit ist Frankfurt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Verkehrswende einen entscheidenden Schritt vorangekommen. "Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Menschen und damit alle Verkehrsarten", heißt es beim Verkehrsdezernat. Frankfurt sei eine der ersten deutschen Städten, die eine solch umfassende Verkehrsstrategie veröffentlichten.

Fuß-, Rad- und Nahverkehr soll gefördert werden

Laut dem Konzept werden besonders Fußgänger, Radfahrer und der öffentliche Nahverkehr gefördert. Diese drei Gruppen sollen bis 2035 im Personenverkehr einen Anteil von 80 Prozent der zurückgelegten Wege ausmachen. 

Der Masterplan Mobilität war im Mai 2023 vorgelegt worden, bevor er im März dieses Jahres von der Koalition im Römer aus Grünen, SPD, FDP und Volt im Magistrat beschlossen wurde. Rund 3.000 Bürgerinnen und Bürger hatten sich an dem Konzept beteiligt und Strategien für eine nachhaltige Verkehrswende in der Stadt erarbeitet.

Zu den elf darin festgehaltenen Schlüsselmaßnahmen, die teils bereits umgesetzt oder in Arbeit sind, zählen unter anderem:

  • Ausbau von Hauptachsen für den Radverkehr
  • stadtverträgliche Lieferkonzepte
  • Erhöhung von Parkgebühren
  • Ausweisung autoarmer Zonen
  • Erhöhung der Anteile der Wege, die zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, von derzeit 67 Prozent auf 80 Prozent

Lob und Kritik

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der sich für die Verkehrswende in Deutschland einsetzt, begrüßt den Beschluss der Stadt. "Wir sind froh, dass es jetzt endlich vorwärts geht und zukünftig mehr Menschen vor Lärm, Abgasen und Unfällen geschützt werden können", sagte Ansgar Hegerfeld, Sprecher des ADFC Frankfurt.

Kritik kam unterdessen aus der Wirtschaft. Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter dürften nicht durch eine "einseitige Anti-Auto-Politik" vertrieben werden, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung mehrerer Frankfurter Organisationen, wie der Handwerkskammer, der IHK, der Taxivereinigung sowie dem Automobilclub von Deutschland.