
Großdemonstration in Berlin Tausende protestieren gegen Gaza-Krieg
Vor dem Reichstagsgebäude in Berlin haben am Samstag Tausende Menschen gegen die Angriffe auf Gaza demonstriert. Zudem kritisieren die Demonstrierenden Waffenlieferungen an Israel.
Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag an einer Demonstration für das Ende der Angriffe auf den Gazastreifen in Berlin teilgenommen. Eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte dem rbb, rund 15.000 Menschen hätten sich an einem Protestzug durch das Regierungsviertel beteiligt. Die Veranstalter sprachen von 30.000 Teilnehmenden.
Am Potsdamer Platz war es am Abend dann zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen einigen Demonstranten und der Polizei gekommen. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben etwa 50 Personen festgenommen. Bei den begangenen Straftaten ging es demnach um Körperverletzung, Sachbeschädigung, das Rufen verbotener Parolen sowie das Tragen illegaler Symbole. Fünf Menschen seien von der Polizei bei Deeskalationsversuchen verletzt worden.
Zuvor waren rund 10.000 zu einer Kundgebung am Reichstagsgebäude gekommen. Angemeldet waren halb so viele Menschen. Die Erwartungen der Veranstalter wurden also deutlich übertroffen. Am späteren Nachmittag setzte sich die Demonstration Richtung Potsdamer Platz in Bewegung, wo sie sich ab 20 Uhr aufzulösen begann.

Motto: "United for Gaza"
Der Protest stand unter dem Motto "United for Gaza". Die Initiatoren hatten im Vorfeld unter anderem gefordert, die deutsche Unterstützung für Israel zu beenden und den palästinensischen Protest zu entkriminalisieren. Im Verlauf des Nachmittags soll sich der Protest durch das Regierungsviertel zum Potsdamer Platz bewegen.
Viele Demonstrantinnen und Demonstranten trugen Palästinensertücher und schwenkten palästinensische Fahnen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Zahlreiche Menschen verliehen in Sprechchören und mit Schildern ihrer Solidarität mit dem palästinensischen Volk Ausdruck.
Die Berliner Polizei verschaffte sich unter anderem mit einem Hubschrauber einen Überblick über das Geschehen. Auf Plakaten waren Forderungen nach einem Ende von Waffenlieferungen an Israel und einem sofortigen Stopp des "Genozids" und der Angriffe im Gazastreifen zu sehen. Andere Menschen hielten blutrot verschmierte Peace-Zeichen in den Händen.
Zehntausende Todesopfer
Seit Oktober 2023 steht Gaza unter Beschuss der israelischen Armee. Vorausgegangen war ein Überfall der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober jenen Jahres, bei dem mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet worden waren. Zudem waren 251 Menschen verschleppt worden, einige von ihnen befinden sich weiterhin in Geiselhaft.
In dem Konflikt hat es mittlerweile rund 57.000 Todesopfer gegeben, berichten die Vereinten Nationen, sowie mehr als 135.000 Verletzte [ochaopt.org]. Der überwiegende Teil der Opfer ist auf Seiten der Palästinenser zu beklagen. Die Versorgungslage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal, weite Teile des Gazastreifens sind vollkommen zerstört.
Sendung: rbb24 Abendschau, 21.06.2025, 19.30 Uhr