Verbotsschild einer Waffen- und Messerverbotszone (Symbolbild).

Baden-Württemberg Stühlinger Kirchplatz: Freiburg richtet Waffen- und Messerverbotszone ein

Stand: 08.05.2025 10:45 Uhr

Seit Jahren gilt der Stühlinger Kirchplatz in Freiburg als Kriminalitätsschwerpunkt. Nun richtet die Stadt eine Waffen- und Messerverbotszone in dem Park ein.

Von Samantha Happ, Mario Schmidt

Weil es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen rund um den Stühlinger Kirchplatz in Freiburg gekommen war, hat die Stadt nun beschlossen, eine Waffen- und Messerverbotszone einzurichten. Sie sei ein weiterer Baustein in dem sogenannten "sozio-kulturellen integrativen Gesamtkonzept" für mehr Vielfalt, Miteinander, Respekt und Sicherheit, so die Stadt. Dazu gehörten unter anderem mehr Sauberkeit, eine bessere Beleuchtung, mehr Begrünung und bessere Sitzgelegenheiten. Außerdem solle es dort kulturelle, aber auch soziale Präventionsangebote geben, wie etwa Straßensozialarbeit. "Aber alle diese Maßnahmen sind nutzlos ohne das Thema Sicherheit", erklärt Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos).

Zahl der Messerdelikte auf Freiburger Platz deutlich gestiegen

Seit Jahren gilt der Platz als Kriminalitätsschwerpunkt in Freiburg. Im vergangenen Jahr habe es auf dem Platz insgesamt elf Messerangriffe und 19 weitere Taten gegeben, bei denen ein Messer im Spiel war. "Messerdelikte haben dort deutlich zugenommen", so die Stadt. Aus diesem Grund habe man sich gemeinsam mit der Polizei dazu entschieden, die Waffen- und Messerverbotszone einzurichten.

Stühlinger Kirchplatz sicherer machen

"Wir wollen Kriminalität eindämmen und der erschreckenden Entwicklung hin zu mehr Gewalt mit Messern etwas entgegensetzen", so Oberbürgermeister Martin Horn. Daher habe man nun eine Grundlage geschaffen, dass die Polizei noch wirksamer kontrollieren könne. Auch die begrüßt die Waffen- und Messerverbotszone.

Denn jedes beschlagnahmte Messer bedeutet ein Mehr an Sicherheit, nicht nur für Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten. Franz Semling, Polizeipräsident Polizeipräsidium Freiburg

Waffen- und Messerverbotszone: Wo genau - und was dann gilt

Die geplante Waffen- und Messerverbotszone umfasse den gesamten Park, die zum Platz hin offenen Schulhöfe sowie den offenen Bereich um die Herz-Jesu-Kirche. Das Verbot soll zeitlich unbegrenzt gelten. Die alltägliche Nutzung des Platzes soll dadurch allerdings nicht eingeschränkt werden. "Wer mit dem Taschenmesser seinen Apfel schneidet und picknickt, hat weiterhin nichts zu befürchten", so Ordnungsdezernent Stefan Breiter. Ausnahmen sollen außerdem für die Marktbeschicker und den Sicherheitsdienst der Kirche gelten.

Verboten sei dagegen, ein Messer bei sich zu tragen, das in weniger als drei Handgriffen einsatzbereit ist. Wann die Waffen- und Messerverbotszone in Kraft treten soll, stehe aktuell noch nicht fest. Aktuell wartet die Stadt noch auf eine Aktualisierung des Gesetzes in Stuttgart, die in den nächsten Wochen kommen soll. Oberbürgermeister Horn geht davon aus, dass die Waffen- und Messerverbotszone noch zur Sommerpause in Kraft treten wird. 

Auch andere Städte haben Waffen- und Messerverbotszonen

Seit die Bundesregierung die Vorgaben zu Messerverbotszonen 2024 vereinfacht hat, wurden in Baden-Württemberg in mehreren Städten vergleichbare Zonen eingerichtet - unter anderem in Stuttgart, Mannheim, Heidelberg, Ulm und Heilbronn.

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