
Baden-Württemberg Millionenschaden durch "Geheiminvestitionen": Polizei Karlsruhe warnt vor Anlagebetrug im Internet
Die Karlsruher Polizei warnt vor einer neuen Form von Anlagebetrug im Internet. In den letzten zwei Monaten gab es im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe 1,5 Millionen Euro Schaden.
Bei der Karlsruher Polizei sind in den vergangenen Wochen mehr als 30 Anzeigen im Zusammenhang mit sogenannten Tradingportalen im Internet eingegangen. Der Schaden lag laut Polizei allein in den letzten acht Wochen bei 1,5 Millionen Euro.
Polizei Karlsruhe: Prominente sollen Sicherheit vortäuschen
Auf den betrügerischen Tradingportalen werden die Opfer nach Angaben der Polizei durch Aussagen oder Abbildungen von prominenten Persönlichkeiten dazu gebracht, Geld zu überweisen. Dabei sei von angeblichen "Geheiminvestitionen" die Rede. Durch die Prominenten solle der Anschein von Seriosität erweckt werden. Das Einverständnis der Persönlichkeiten liege jedoch nicht vor.
Lassen Sie sich nicht auf ungewollte Kontaktaufnahmen über das Internet, soziale Medien, E-Mail oder Telefon ein. Die Karlsruher Polizei in einer Mitteilung über betrügerische Tradingportale
Die Geschädigten gelangten mit einem Klick zu professionell gestalteten Webseiten, wo einige laut Polizei durch geschickte Gesprächsführung der Betrüger Schritt für Schritt dazu gebracht wurden, ihre kompletten Ersparnisse zu überweisen. Das komme einem Totalverlust gleich.
- Ist es realistisch, dass eine Person, mit der ich ausschließlich über Messenger-Dienste kommuniziere, mir hohe Renditen ermöglichen kann?
- Warum sollte mir eine unbekannte Person eine scheinbar lukrative Anlagemöglichkeit anbieten?
- Gibt es ein vollständiges und korrektes Impressum auf der Website des Anbieters?
- Finde ich die Trading-Plattform im Internet? Gibt es Berichte über eine Betrugsmasche?
Totalverlust: Betrugsopfer verlieren Hunderttausende Euro
Die einzelnen Schadenssummen in den bei der Karlsruher Polizei gemeldeten Fällen lagen bei mehreren zehntausend Euro. Es haben auch Einzelfälle mit Schäden im sechsstelligen Bereich gegeben.
Die Zahl dieser Betrugsfälle habe sich zuletzt verdoppelt, so die Polizei gegenüber dem SWR. Die Zahl der Strafverfahren wegen Anlagebetrugs insgesamt haben landesweit von 2019 bis 2024 um etwa 600 Prozent zugenommen, heißt es weiter.