Blumen und ein Bild der Opfer vor der Israelischen Botschaft in Washington

Berlin Polizei ermittelt wegen anti-zionistischem Drohplakat

Stand: 24.05.2025 17:48 Uhr

Wenige Tage nach dem Attentat auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington sind Plakate des dabei getöteten Deutsch-Israelis in Berlin aufgetaucht - zusammen mit Hamas-Symbolik. Nun ermittelt die Polizei.

Die Berliner Polizei ermittelt wegen mehrerer Plakate mit einem Foto des am Mittwoch in Washington D.C. getöteten Deutsch-Israelis Yaron Lischinsky. Eines der Plakate, die zuvor auch in sozialen Medien zu sehen waren, konnte am Freitag in Berlin sichergestellt worden, wie die Polizei mitteilte.

Es zeigt unter der Überschrift "Make Zionists afraid" ("Lass Zionisten Angst empfinden") ein rotes Dreieck der Terrororganisation Hamas, dessen Spitze auf der Stirn von Lischinsky endet. Darunter stehen die Lebensdaten des getöteten Mitarbeiters der israelischen Botschaft in den USA. Vor dem Todesjahr 2025 steht anstatt des üblichen Kreuzes ein zweites rotes Dreieck.

Der Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittle nun gegen Unbekannt "wegen des Verdachts der Billigung von Straftaten und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen", so die Polizei.

Sicherheitsvorkehrungen verschärft

Das Attentat auf den 30-jährigen Lischinsky und die US-Bürgerin Sarah Lynn Milgrim vor dem Jüdischen Museum in Washington hatte international für Entsetzen gesorgt. Nach Angaben des israelischen Botschafters waren Lischinsky und Lynn Milgrim, die ebenfalls in der Vertretung arbeitete, ein Paar. Israel verschärfte nach dem Angriff seine Sicherheitsmaßnahmen vor diplomatischen Vertretungen weltweit.

Der mutmaßliche Täter wurde inzwischen wegen Mordes angeklagt. Die Behörden untersuchen die Tat zudem als Hassverbrechen und möglichen Terrorakt. Der mutmaßliche Angreifer sagte den Ermittlern zufolge, er habe "es für Palästina getan", um auf die Lage im Gazastreifen aufmerksam zu machen. Sowohl US-Präsident Donald Trump als auch Außenminister Marco Rubio sprachen von einem antisemitischen Hintergrund.