Der Eingang der "Harry Elkins Widener Memorial Library" auf dem Campus der US-Elite-Universität Harvard

Entscheidung der US-Regierung Ausländer dürfen nicht mehr in Harvard studieren

Stand: 22.05.2025 21:23 Uhr

Die Trump-Regierung hat der Elite-Universität Harvard die Berechtigung entzogen, ausländische Studierende aufzunehmen. Bereits eingeschriebene Studierende müssen die Universität verlassen.

Ausländische Studierende an der Elite-Universität Harvard sollen nach dem Willen der Trump-Regierung bald der Vergangenheit angehören.

US-Heimatschutzministerin Kristi Noem begründete den Entzug der Erlaubnis, ausländische Studierende aufzunehmen, unter anderem mit der "Weigerung" Harvards, ein sicheres Umfeld für jüdische Studenten zu schaffen und mit den Gleichstellungsrichtlinien der Hochschule.

Die Universität habe "antiamerikanischen, pro-terroristischen Agitatoren" erlaubt, jüdische Studierende auf dem Campus anzugreifen. Ohne Beweise vorzulegen, warf das Heimatschutzministerium Harvard zudem Zusammenarbeit mit der Kommunistischen Partei Chinas vor.

Harvard kann Erlaubnis wiedererlangen

Man habe den Schritt unternommen, nachdem die Universität es verweigert habe, Informationen über bestimmte ausländische Studierende zu geben, hieß es. In einem Schreiben an Harvard erklärte Noem, die Sanktion sei "das bedauerliche Ergebnis der mangelnden Einhaltung einfacher Meldepflichten durch Harvard".

Die Ministerin erklärte, Harvard könne seine Zulassung zur Aufnahme ausländischer Studierender wiedererlangen, wenn es innerhalb von 72 Stunden eine Fülle von Unterlagen über ausländische Studierende vorlege. Ihre aktualisierte Anfrage verlange sämtliche Aufzeichnungen, einschließlich Audio- und Videoaufnahmen, von ausländischen Studierenden, die an Protesten oder gefährlichen Aktivitäten auf dem Campus teilnehmen.

Eingeschriebene ausländische Studenten müssen Uni verlassen

In Harvard sind fast 6.800 ausländische Studierende immatrikuliert. Das entspricht mehr als einem Viertel der Studierendenschaft. Bereits eingeschriebene Studierende müssten die Universität wechseln oder sie verlören ihren Aufenthaltsstatus, so die Behörde.

"Das Vorgehen der Regierung ist rechtswidrig", teilte die Universität mit. "Wir setzen uns voll und ganz dafür ein, Harvards Fähigkeit aufrechtzuerhalten, internationale Studierende und Wissenschaftler aufzunehmen, die aus mehr als 140 Ländern stammen und die Universität - und dieses Land - unermesslich bereichern." Die Hochschule nannte den Schritt eine "Vergeltungsmaßnahme". Sie drohe, der Universität ernsthaften Schaden zuzufügen und untergrabe Harvards akademische und Forschungsmission.

Die Trump-Regierung hat es bereits seit Längerem auf die Harvard-Universität abgesehen. Die Hochschule solle keine weiteren Bundeszuschüsse erhalten, solange sie keine "verantwortungsvolle Führung" nachweise, so das Bildungsministerium. Die US-Regierung geht nicht nur gegen Harvard vor, sondern gegen insgesamt 60 Universitäten und Hochschulen, denen sie eine linksliberale Ausrichtung unterstellt.