
Bericht des UNHCR Wohl Hunderte Tote bei Schiffsunglücken in Myanmar
Bei zwei Schiffsunglücken in Myanmar könnten nach UN-Angaben 427 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Insassen waren Flüchtlinge der muslimischen Minderheit der Rohingya. Es wäre das schwerste Unglück in der Region seit Jahren.
Bei zwei Schiffsunglücken in Myanmar sind laut UN-Flüchtlingshilfswerk womöglich Hunderte Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya gestorben. "Schätzungsweise 427 Rohingya kamen auf See ums Leben", teilte das UNHCR mit. Die Angaben müssten noch abschließend bestätigt werden. Die Schiffsbrüche ereigneten sich bereits am 9. und 10. Mai.
Insgesamt hätten sich 514 Flüchtlinge an Bord der beiden Schiffe befunden. Die Insassen kamen den Angaben zufolge aus dem westlichen Bundesstaat Rakhaing und aus Flüchtlingslagern der Stadt Cox's Bazar im benachbarten Bangladesch.
Rohingya werden in Myanmar verfolgt
Das UNHCR arbeite daran, die Einzelheiten zu den Überlebenden zu überprüfen, hieß es. Sollten die Schätzungen stimmen, so wären es die folgenschwersten Schiffsunglücke mit Rohingya-Flüchtlingen in diesem Jahr, so das UNHCR. Berichten zufolge wurde ein drittes Boot mit 188 Flüchtlingen an Bord wenige Tage später beim Auslaufen in Myanmar abgefangen.
Rohingya sind muslimisch. Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar werden sie seit Jahrzehnten verfolgt. Tausende von ihnen fliehen jedes Jahr unter lebensbedrohlichen Umständen aus dem Land. In den vergangenen Jahren sind Hunderttausende in das Nachbarland Bangladesch geflohen, wo sie unter schwierigsten Bedingungen in Flüchtlingscamps leben.
Immer wieder sterben Rohingya bei dem Versuch, Myanmar zu verlassen. 2024 kamen laut UNHCR insgesamt 657 Rohingya in der Region auf See ums Leben.