
Israel US-Botschaft in Jerusalem offiziell eröffnet
Die USA haben ihre neue Botschaft in Jerusalem offiziell eröffnet. US-Präsident Trump hatte die Verlegung der Botschaft im Dezember in einem umstrittenen Alleingang beschlossen.
Mit rund 800 Gästen haben die USA ihre Botschaft in Jerusalem eröffnet. "Vor 70 Jahren hat David Ben Gurion die Unabhängigkeit (des Staates Israel) erklärt", sagte US-Botschafter David Friedman. "70 Jahre später gehen die Vereinigten Staaten endlich den nächsten Schritt." Dieser historische Moment sei "dem Mut einer Person" zu verdanken: US-Präsident Donald Trump.

US-Botschafter in Israel ist David Friedman

Das Gebäude der US-Botschaft in Jerusalem
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bezeichnete die Eröffnung als "glorreichen Tag". Israel habe "keine besseren Freunde auf der Welt" als die USA. "Danke, Präsident Trump, dass Sie den Mut hatten, ihre Versprechungen einzuhalten." Es sei auch "ein großer Tag für den Frieden", sagte Netanyahu. "Ein Frieden, der auf Lügen basiert, kann nur an den Felsen der nahöstlichen Realität zerschellen. Und die Wahrheit ist, dass Jerusalem immer die Hauptstadt des jüdischen Volkes bleiben wird."
Videobotschaft von Trump
Trump selbst kam nicht nach Jerusalem, betonte aber in einer Videobotschaft, die bei den Feierlichkeiten ausgestrahlt wurde, das Recht Israels auf die Bestimmung seiner Hauptstadt. "Israel ist eine souveräne Nation mit dem Recht, seine Hauptstadt selbst zu bestimmen", so Trump. "Wir haben in der Vergangenheit das Offensichtliche nicht erkannt." Zur Eröffnung kamen US-Finanzminister Steven Mnuchin, Präsidententochter Ivanka Trump sowie ihr Mann und Trump-Berater Jared Kushner.

Ivanka Trump und Jared Kushner sind zur Eröffnung nach Jerusalem gekommen.
Entscheidung international scharf kritisiert
Trump hatte im Dezember in einem umstrittenen Alleingang Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt. Er kündigte die Verlegung der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem an. Die Entscheidung wurde international scharf kritisiert.
Heftige Proteste an Israels Grenze
Schon Stunden vor der Eröffnung der US-Botschaft gab es an Israels Grenze zum Gazastreifen gewaltsame Zusammenstöße. Mehr als 50 Palästinser wurden getötet, etwa 2800 Menschen verletzt. Jugendliche verbrannten schon am Morgen Reifen auf Kreuzungen von Hauptstraßen als Protest gegen die Verlegung der US-Botschaft.