Die Karte zeigt die Stelle der Tanker-Kollision im Golf von Oman

Kollision zweier Tanker Greenpeace warnt vor Ölpest im Golf von Oman

Stand: 19.06.2025 17:12 Uhr

Nach dem Zusammenstoß zweier Öltanker im Golf von Oman warnt Greenpeace vor einer Umweltkatastrophe. Eines der betroffenen Schiffe soll zur russischen Schattenflotte gehören. Die Tanker sollen zusammen 370.000 Tonnen Rohöl geladen haben.

Die Umweltorganisation Greenpeace warnt nach dem Zusammenstoß von zwei Öltankern im Golf von Oman vor verheerenden Folgen für die Umwelt. Satellitenbilder zeigten nach Angaben der Umweltschutzorganisation heute einen "großen Ölteppich", der sich bis zu 1.500 Hektar um die Unglücksstelle erstrecke.

"Eine Ölpest, wie sie jetzt dem Golf von Oman droht, betrifft nicht nur einzelne Tierarten, sondern das ganze Meeresökosystem", sagte Thilo Maack, Meeresbiologe von Greenpeace, der Nachrichtenagentur dpa.

Delfine, Meeresschildkröten und Küstenvögel reagieren laut dem Experten besonders empfindlich auf das giftige Öl. "Fischlarven und anderem Plankton, Grundlage der marinen Nahrungskette, droht ebenfalls ein Massensterben", sagte Maack.

Menschen von Tanker evakuiert

Iranische Medien berichten am Dienstagmorgen über einen Sicherheitsvorfall im Golf von Oman. Mehrere Öltanker sollen unweit der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate in Brand geraten sein, berichtete der staatliche iranische Rundfunk. Ein Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und Iran bestätigte sich nicht.

Nach Angaben des Energieministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate sei der Grund für die Kollision ein Navigationsfehler eines der beiden Schiffe gewesen. Der Zusammenstoß habe "leichte Schäden an den Außenhüllen beider Schiffe, einen kleinen Ölaustritt und einen Brand" verursacht, erklärte das Ministerium.

Die Nationalgarde der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gab an, 24 Menschen von einem beschädigten Öltanker evakuiert zu haben. Über Verletzte ist nichts bekannt. 

Greenpreace: Tanker Teil der russischen Schattenflotte

Der beteiligte Tanker "Adalynn" gehört laut der Umweltorganisation zur sogenannten russischen Schattenflotte. Das 23 Jahre alte Schiff steht unter einem früheren Namen auf der im vergangenen Jahr von Greenpeace veröffentlichten Liste der weltweit gefährlichsten Tanker.

Thermische Satellitendaten der NASA zeigten Brände auf See etwa 40 Kilometer entfernt von der Küste zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Laut Schätzungen von Greenpeace hat ein Tanker 70.000, der andere 300.000 Tonnen Rohöl geladen.